Eben noch.....

  • Entstanden, nach dem Besuch bei einer Freundin, deren 15jährige Tochter totgefahren wurde. Und für meine Mama denn mein Papa hat sich viel zu schnell "davongemacht"...



    Eben noch


    Ein Wimpernschlag, ein Atemzug, ein Windhauch lang….
    Man weiß kaum wie einem geschieht,
    eben war doch alles noch ganz anders,
    eben waren wir doch noch glücklich,
    eben haben wir noch gedacht „wie ist das Leben schön!“,
    eben noch, wussten wir „uns passiert das nicht!“.
    Eben noch hatten wir große Pläne -
    wollten Reisen und die Welt entdecken,
    alt werden und über alles lachen,
    jung bleiben und die schönen Dinge genießen.
    Doch dann…
    Eben noch gab es keinen Schmerz,
    eben noch gab es keine Trauer,
    eben noch, ja eben noch, hatte ich Dich im Arm.
    Eben noch, habe ich Dein Lachen gehört.
    Eben noch warst Du doch noch da!
    Das eben noch, wollte und will ich festhalten!
    Die Zeit zurückspulen….
    Etwas anders machen!?
    Wollte ich das!?
    Eben noch war alles schwarz und grau.
    Eben noch wusste ich kaum noch ein und aus.
    Eben noch wollte ich mich verkriechen.
    Eben noch glaubte ich, der Schmerz hört nimmer auf.
    Eben noch war alles voller Tränen.
    Eben noch gab es keine Pläne mehr.
    Ein Wimpernschlag, ein Atemzug, ein Windhauch lang….
    Jetzt und hier;
    Kein „eben noch!“
    Kein Gestern!
    Kein Morgen!
    Genießen, Freuen, Lachen, Weinen, Lieben und Hoffen!
    Gerade eben habe ich daran gedacht,
    ein Wimpernschlag, ein Atemzug, ein Windhauch lang…

  • Ich finde das Gedicht traurig schön. Es rührt etwas in mir an.


    Vom Aufbau her, fände ich es schöner und übersichtlicher, wenn du es in Strophen gliedern würdest und den sich wiederholenden Vers an Trennlinie nimmst. In der Mitte dann vielleicht das "Doch dann...". Danach fangen immer wieder neue Parallelismen an, die das "Eben noch" ansprechen. (zudem wird "Reisen" klein geschrieben, da das Verb und nicht das Adjektiv gemeint ist) :wave

  • Ich so gar keine Ahnung von Gedichten - von Versmaß oder ähnlichem Gedöns; aber dein Gedicht hat mir gut gefallen.
    Ehrlich und authentisch, realistisch. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Träumerle:


    Oh Wow! Dieses Gedicht ist wunder, traurig schön. Kann man es so ausdrücken?


    Ja, ich gebe imandra777 Recht. Dann ist es besser gegliedert und übersichtlicher. ... Das Gedicht würde ich sogar, wenn Du es noch gliederst ausdrucken und in meine Mappe mit nachdenklichen Texten tun.


    Es regt sehr zum nachdenken an und zeigt auch wieder, wie schnell plötzlich doch alles vorbei sein kann. :-(

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Interessanter Ansatz.


    Authentisch ist der Text sicher, formal gibt es aber noch einiges zu tun.


    Wenn du Satzzeichen benutzt (was bei Gedichten nicht unbedingt nötig, manchmal sogar störend ist), müssen sie stimmen. Einige Kommata sind falsch, andere fehlen. Wenn du eine Zeile mit "eben noch" beginnst, sollte das Wort "noch" nicht in der gleichen Zeile erneut vorkommen.


    Das sind nur ein paar kleine Gedanken. Insgesamt würde es dem Text meiner Meinung nach gut tun, wenn du ihn etwas kürzt. Es schmerzt zwar, liebgewonnene Wortkombinationen zu streichen. Die Qualität könnte aber davon profitieren.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)