Ketil Bjoernstad - Die Unsterblichen

  • Titel: Die Unsterblichen
    OT: De udoeelige
    Autor: Ketil Bjoernstad
    Übersetzt aus dem Norwegischen von: Lothar Schneider
    Verlag: Insel
    Erschienen: Oktober 2011
    Seitenzahl: 303
    ISBN-10: 3458175113
    ISBN-13: 978-3458175117
    Preis: 19.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Eigentlich führt Thomas Brenner ein gutes Leben. Er ist ein erfolgreicher Arzt, glücklich verheiratet, hat zwei Kinder. Mit Ende Fünfzig freut er sich auf den Ruhestand, auf Reisen mit seiner Frau, auf eine Zeit der Entspannung. Aber plötzlich fühlt er sich alt und überfordert. Sein geordnetes Leben gerät aus den Fugen. Verantwortung abgeben, das ist es, was er sich wünscht; statt dessen bekommt er immer mehr aufgebürdet. Hier die beiden Töchter, die mit Mitte Zwanzig noch nicht auf eigenen Füßen stehen, dort die alten Eltern, die pflegebedürftig werden. Und auch Brenner selbst bleibt von Krankheiten nicht verschont. Die lange geplante Familienreise nach Chicago soll zum ersten Schritt in ein unbeschwertes Leben werden, doch es kommt alles ganz anders .


    Der Autor:
    Ketil Bjoernstad, geboren 1952, Studium des Klassischen Klaviers in Oslo, London und Paris. Er lebt heute als freier Schriftsteller, Pianist und Komponist in Oslo.


    Meine Meinung:
    Ohne Frage gehört Ketil Bjoernstad für mich ganz persönlich zu den Autoren, die in meiner Favoritenliste einen Platz ganz weit oben einnehmen. Auch dieses Buch enttäuscht wieder nicht, ganz im Gegenteil. Bjoernstad schreibt gefühlvoll, behandelt sein Protagonisten sensibel ohne sie dabei aber zu „verweichlichen“ oder andererseits zu glorifizieren. Es geht in diesem Buch grob gesagt um das Älterwerden, etwas, das man als junger Mensch in der Regel nicht zur Kenntnis nimmt, was aber dann im Laufe des Lebens einen immer größeren Platz im Denken einnimmt. Der Autor macht deutlich, wie schwer es die „mittlere“ Generation hat. Da sind die Kinder die nicht selbständig werden wollen, die immer noch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen sind und dann sind da aber auch noch die eigenen Eltern die vehement Aufmerksamkeit und Hilfe einfordern, dabei aber unduldsam und ungerecht sind. Keinen der beiden, weder der jüngeren noch der älteren Generation, kann man es Recht machen. Es ist dieser Konflikt, dieses „zwischen-allen-Stühlen-sitzen“ was Ketil Bjoernstad eindringlich beschreibt. Die eigenen Sorgen und Probleme werden immer wieder verdrängt, für ihre Lösung ist schlichtweg keine Zeit vorhanden.
    Ketil Bjoernstad ist ein ruhiger Erzähler, seine handelnden Personen kommen alle zu ihrem Recht, alle haben ihre Zeit. Es ist aber auch die Eindringlichkeit des Erzählens die dieses Buch in meinen Augen sehr lesenswert macht. Bjoernstad belehrt nicht – er beschreibt, er erzählt – aber er deutet nicht.
    Für mich steht ganz klar fest: In einem Buch, auf welchem der Name Ketil Bjoernstad steht, da ist immer was Gutes, was sehr Lesenswertes drinnen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke Dir für die Buchempfehlung, das klingt sehr interessant. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.