Finnen von Sinnen: Von einem, der auszog, eine finnische Frau zu heiraten - Wolfram Eilenberger

  • Das Buch (amazon)
    Yksi, kaksi, kolme ... - Finnland für Anfänger und Liebhaber!
    Sie leben im hohen Norden. Sie gehen ständig in die Sauna. Haben Millionen Handys und leben mit Milliarden von Mücken. Die Finnen sind ein eigenwilliges und lustiges Völkchen. Wolfram Eilenberger liebt sie. Ganz besonders eine. Deswegen zieht er mit ihr für ein halbes Jahr nach Finnland, um Land, Leute und insbesondere ihre Familie zu erkunden. Das ist 13 Jahre her ... Mittlerweile hat er festgestellt: Sie sind wunderbar, aber irgendwie spinnen sie auch, die Finnen.
    Ihre Sprache kennt fünfzehn Fälle und kein Geschlecht, dafür unterscheidet sie sieben Arten von Schneeregen. Die Finnen sprechen wenig und nur nach langen Denkpausen. Sie sagen niemals »Ich liebe dich«, zeugen aber die intelligentesten Kinder der Welt. Eine finnische Küche gibt es nicht, dafür jede Menge Wodka und traurigen Tango. Sie haben nur fünf Tage Sommer im Jahr, trotzdem besitzt jede finnische Familie mindestens ein Mökki (Sommerhäuschen) am See. Willkommen in Suomi, dem Land der eiskalten Widersprüche!
    Für alle, die Jan Weiler mögen, aber ihren Urlaub lieber im Norden verbringen.


    Der Autor (wikipedia)
    Eilenberger wurde 1972 in Freiburg im Breisgau geboren. Er studierte Philosophie, Psychologie und Romanistik in Heidelberg, Turku und Zürich. 2008 wurde er in Zürich mit einer von Michael Hampe betreuten Arbeit zur Kulturphilosophie Michail Bachtins zum Doktor der Philosophie promoviert.
    Eilenberger ist seit 1999 als Publizist tätig, unter anderem mit Kolumnen in der Zeit (Ethikrat) und im Berliner Tagesspiegel (Live aus dem Elfenbeinturm). Seit 2003 arbeitet er als Philosophischer Korrespondent für das Monatsmagazin Cicero.
    Eilenbergers publizistisches Schaffen zeichnet sich durch eine Anwendung philosophischer Perspektiven auf Fragen der Politik, der Alltagskultur und des Sports aus. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher philosophischer Sachbücher, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Im Frühjahr 2010 erschien bei Blanvalet sein Buch „Finnen von Sinnen: Von einem, der auszog, eine finnische Frau zu heiraten“, das 17 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste (Sachbuch) stand. Das Buch erschien im Frühjahr 2011 bei Siltala Publishing auf Finnisch und entwickelte sich in Finnland ebenfalls rasch zum Bestseller.
    Seit Januar 2010 lehrt Eilenberger an der University of Toronto, Kanada. Er ist mit der Fennistin und ehemaligen finnischen Basketballnationalspielerin Pia Päiviö verheiratet. Eilenberger lebt mit seiner Familie in Berlin und Toronto.
    Seit 2007 ist Eilenberger, der eine Trainerlizenz des DFB besitzt, aktives Mitglied der deutschen Autorennationalmannschaft (Autonama).
    2011 wurde Eilenberger für sein Buch „Philosophie für alle, die noch etwas vorhaben“ (Berlin Verlag) mit dem Mindelheimer Philosophiepreis ausgezeichnet.


    Meine Meinung
    Hach, es gibt ja so viele ich-gehe-in-ein-Land-und-schreib-ein-Buch-Bücher, die mir auch teilweise wirklich gut gefallen haben. Ihr wisst schon, die, die alle gleich aussehen als Taschenbuch und mit den landestypischen Bildchen drauf als Taschenbuch.
    Mit den Finnen und Wolfram (der sich dann in Finnland aufgrund der F-R-Schwierigkeit für die Finnen in seinem Namen Rami rufen lässt, weil "Wolf" übersetzt "Susi" heißen würde und er doch nicht wie ein Mädchen heißen will) habe ich mir aber ein bisschen schwierig getan. Vorausschicken muss ich vielleicht, dass ich verwandtschafts-finnen-geprägt bin und auch lang in Schweden gewohnt habe, mir also die Nordlichter nicht ganz unbekannt sind. Aber Ramis Erzählungen, die sich alle aus Erinnerungen an bestimmte Situationen zusammensetzen, die er am Abend vor seiner Hochzeit in Finnland hat, sind ein bisschen... langweilig.


    Klar, der typische Finne hat sein Sommerhäuschen obwohl es eigentlich keinen Sommer gibt, er hat eine Sauna, die aber keine Einladung zum Sex ist und er trinkt Wodka wie hierzulande Wasser getrunken wird. Mir war alles ein bisschen zu oberflächlich und nur auf den bekannten Klischees herumgeritten. Außerdem hat mir ein bisschen der Witz gefehlt, den ich zum Beispiel bei Jan Weilers Erzählungen um Antonio nebst italienischem Anhang lustig fand. Mir kam es ein bisschen so vor, als ob Wolfram Eilenberger auf den Zug der Deutsche-im-Ausland-Bücher aufspringen wollte und (was ja nicht verboten ist) mitverdienen wollte.
    Zwischendurch kam schon immer mal wieder was lustiges, aber hängengeblieben ist, ehrlich gesagt, nicht viel... Nett für Zwischendurch, aber nicht mehr und nicht weniger.