Lloyd Jones - Mister Pip

  • Titel im Original: Mister Pip


    Kurzbeschreibung:


    Bougainville – ein paradiesisches Idyll im Südpazifik. Bis die Soldaten landen. Während Hubschrauber die tropische Stille durchbrechen, entführt der exzentrische Mr. Watts seine Schüler in eine fremde, vielleicht bessere Welt: die Welt des Charles Dickens. Für die kleine Matilda wird der Waisenjunge Pip so real wie die eigene Mutter, und die größte Freundschaft ihres Lebens beginnt. Doch lange bleibt die ideale Gegenwelt nicht unberührt … Ein modernes Märchen von der Macht der Phantasie. Selten sind das Schöne und das Schreckliche, das Menschen einander antun können, so umstandslos, so atmosphärisch und weise erzählt worden.


    Meine Meinung:


    Als auf einer kleinen Tropeninsel ein Krieg ausbricht, übernimmt der letzte auf der Insel verbliebene Weiße, Mr. Watts, den Unterricht und beginnt, den Kindern aus Charles Dickens´ Roman „Große Erwartungen“ vorzulesen. Die Ich-Erzählerin Matilda, zu diesem Zeitpunkt etwa 13 Jahre alt, findet in der Hauptfigur Pip einen Freund…


    Ursprünglich bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden, weil er es auf die short list des booker prizes (ich glaube, 2007) geschafft hatte. Nach der Lektüre überwiegt auch bei mir der positive Eindruck, auch wenn es kein Jahreshighlight war. „Mister Pip“ ist eine Art modernes Märchen und erzählt von der Macht der Phantasie und von Hoffnung aus Literatur in dunklen Zeiten.


    Mit vielen überraschenden Wendungen und stilistisch einerseits einfach gehalten, andererseits aber recht bildhaft erzählt Lloyd Jones seine Geschichte, die anfangs wie ein Kinderbuch daherkommt, sich aber recht schnell als weit tiefer erweist als ursprünglich angenommen. Ich habe „Mister Pip“ innerhalb eines Samstages ausgelesen (es sind aber auch nur 280 Seiten), verspüre aber nicht das dringende Bedürfnis, „Große Erwartungen“ gleich hintendran zu hängen – dafür ist mir Dickens zu schwafelig. ;-)


    7 Punkte

  • Ich hatte es vor mehreren Monaten auch recht schnell wegen des Schreibstils abgebrochen, im zweiten Anlauf nun allerdings "durchgehalten". :wave