Der Maler Klingsor hat sich bei seiner Arbeit jahrelang völlig verausgabt und dabei fast sein Augenlicht eingebüßt.
In diesem letzten Sommer, den er mit Freunden verbringt, spürt Klingsor bereits die Schatten des nahenden Todes und versucht das Leben durch Trinkgelage und Frauenbekanntschaften noch einmal bis zur Neige auszukosten.
In einer letzten großen Arbeit, seinem Eigenporträt, übertrifft sich der Künstler noch einmal selber.
Und genau dasselbe ist Hermann Hesse mit dieser kurzen Erzählung gelungen, der nicht einmal viel Inhalt zugrunde liegt. Mit meisterlich arrangierten Satzkombinationen zeichnet der Autor ein farbenfrohes Gemälde einer Künstlerexistenz, die sich in einem leidenschaftlichen Leben und Schaffen widerspiegelt. Auch hier werden existentielle Fragen nach dem Sinn und Ziel des Daseins aufgeworfen und aus der Sicht des großen Suchers nach Harmonie und Frieden beantwortet.
Besonders gut hat mir die Schilderung des Selbstporträts gefallen, in das Klingsor Leid und Freud der ganzen Welt zu legen vermochte.
In jedem Falle aber lohnt sich der Genuss dieser kleinen, feinen, literarischen Kostbarkeit.