• Hi Lansky:


    Ja, die entscheidenden Fragen sind:


    - Wie kann man sicherstellen, dass mit Studiengebühren tatsächlich die Qualität des Studiums ansteigt?


    Wie ich schon schrieb, Studiengebühren können hier einen Beitrag leisten. Natürlich darf dieses Geld dann nicht dem Stopfen allgemeiner Haushaltslöcher dienen, sondern muss genau der Fakultät der Uni zukommen, an welcher der Student eingeschrieben ist. Studenten wären so zahlende Kunden, was nicht nur ihre eigene Motivation im Studium (in manchen Fällen) steigern könnte, sondern auch ihre berechtigten Ansprüche an die Hochschule und die Professoren unterstreichen würde: "Ich bin zahlender Kunde und erwarte eine gute Leistung, andernfalls wechsele ich zu einer Uni, die Besseres bietet."



    - Wie kann man verhindern, dass finanzschwache Studenten vom Studium abgeschreckt werden?


    Hier muß man durch finanzielle Förderung einen sozialen Ausgleich schaffen - gerne auch in Form eines leistungsabhängigen Stipendiums.



    Solange aber diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, bin ich gegen allgemeine Studiengebühren.

  • Tja, offen gestanden halte ich die Einführung der Studiengebühren für einen ausgemachten Etikettenschwindel gewisser Landesregierungen, die damit jetzt speerspitzenmäßig losschlagen.


    Die Studiengebühren sind vom BVG als Einnahmen der Länder zum Zweck der Finanzierung von Forschung und Bildung behandelt worden. Landeseinnahmen gelangen zunächst einmal automatisch als Einnahmen in den Haushaltsetat, da jedoch die Verteilung des Etats und der einzelnen Budgets wiederum unter die Länderhoheit fällt, wir des dazu führen, daß sich durch die Einführung der Hochschulgebühren bestenfalls der Anteil des jeweiligen Landeshaushalts für die Hochschulen (in jedem Fall <5% vom Gesamtlandeshaushalt) um ein paar Nutscherl verbessern wird. Ansonsten wird das Geld wie üblich im Haushalt verteilt.
    So war das bislang bei jeder Steuer- und Gebührenerhebung bzw. -erhöhung, und so wird es bleiben. Das ist auch der Informationsstand aller Hochschulleitungen in den betroffenen Ländern!


    Hochschulgebühren sind eine versteckte Steuererhöhung, die ausschließlich von denjenigen verlangt wird, die etwas für ihr persönliches Weiterkommen tun wollen.


    In einigen Wirtschaftsverbänden (DIHT, BDI) wird außerdem bereits beklagt, daß durch die Einführung von Hochschulgebühren der Akademikeranteil in Deutschland, der für ein technologisch hochentwickeltes Land ohnehin viel zu niedrig sei, noch weiter absinken werde, so daß man in Zukunft noch stärker von einem Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen sei bzw. alternativ weitere Produktions- und Entwicklungsstätten ins Ausland verlagern müsse.


    Honi soit qui mal y pense ... :rolleyes