Advent, Advent, das zweite Lichtlein brennt. Also ab ins Auto und auf nach Himmelspfort, da wohnt der Weihnachtsmann, weswegen die Kinder auch schon eifrig am Vorabend Wunschzettel gemalt und geschrieben haben. Schon auf dem Weg nach Himmelpfort kann man erahnen, in welche Idylle der Ort liegen muss. Es geht durch Kiefernwälder und an Seen vorbei- die 5000- Seelen- Gemeinde selber ist von vier Seen umgeben, die durch Kanäle miteinander verbunden sind- einfach zauberhaft. Man kann auch ahnen, dass sich hier zu normalen Zeiten (Also die, die außerhalb von Advent und Weihnachten liegen) Fuchs und Meister Lampe Gute Nacht sagen. Da es aber Advent ist, stauen sich die dicken Kisten auf der einzigen Straße im Dorf, wildes Gehupe setzt ein, ein Fahrer gestikuliert sogar wild und lässt ein übles Schimpfwort fallen. Sehr besinnlich.
Im Ort angekommen kommt uns eine verkleidete Dame mit einem wuchtigen Spitzenhut/Schal entgegen und nimmt die Kinder mit den Worten: Hallo, ich bin Frau Holle, kommt ihr mit zur Wichtelwanderung? an die Hand und führt uns zu einer kleinen Wiese, in der Mitte brennt ein Lagerfeuer, am Rand sind kleine Buden mit typischem Weihnachtsschmuck aufgebaut. Außerdem gibt es ein Tipi- Zelt, in dem Märchen vorgelesen werden. Die Wiese ist matschig, ein kleiner Junge springt mit Karacho in eine Pfütze und landet unter hysterischem Geschrei seiner Mutte auf dem Hosenboden.
"Frau Holle" erzählt den stauenden Kindern die Geschichte von den fleißigen Wichteln und warum sie auf der Erde nur noch braven Kindern und keinem Erwachsenen mehr helfen. Sie führt uns um ein altes Klostergebäude und an einen See, alles ist verwunschen und märchenhaft.
Nach der Wanderung sehen wir uns das Haus vom Weihnachtsmann an, da steht ein Bett, ein Schreibtisch, der nach Arbeit aussieht und Plätzchen werden gebacken. Dann geht es ins Postamt, dort nimmt der Weihnachtsmann die Wunschzettel der Kinder entgegen. Die Schlange vor dem kleinen Haus (das übrigens ein ECHTES Postamt ist) ist natürlich immens. Der Raum ist proppenvoll mit Kindern, aber auch mit Eltern, die es sich nicht nehmen lassen, in erster Reihe mit beim Weihnachstmann zu stehen. In einer Ecke an einem runden Tisch sitzen fünf rüstige Damen, alle in Engelskostüme gehüllt. Jede von ihnen hat einen großen Stapel Wunschzettel vor sich liegen, schreibt eifrig Briefe und als zwei Väter vor mir allzu laut quatschen, steht der korpulenteste Engel polternd auf und brülllt: GEQUATSCHT WIRD DRAUßEN!
Der Weihnachtsmann fragt alle Kinder nach ihren Namen und Wünschen, nimmt die Wunschzettel entgegen und fordert die Kinder auf, ein Gedicht aufzusagen oder ein Lied zu singen. Ein Junge spurt nicht, weswegen kurzerhand seine Mutter beim Gedichteaufsagen einspringt.
Dann dürfen die Kinder sich ein Teil vom bunten Teller nehmen und die Audition ist beendet.
Im Weihnachtsmanncafe gibt es leckeren Früchtepunsch und Christstollen, die Kinder spielen unter dem riesigen, wunderschönen Tannenbaum mit Holzkran und Eisenbahn.
Hach, jetzt kann nichts mehr schiefgehen und Weihnachten kann kommen.