Was ist der Reiz an Krimis/Thrillern/Horrorbüchern?

  • Das magische Wort lautet: "Spannung." Letztlich ist - tatsächlich - fast jedes Buch spannend, auf die eine oder andere Art, weil/wenn man wissen will, wie es aus-, weiter-, vorangeht. Selbst schnöde Nackenbeißer bieten ihre Sorte von Spannung. Und Thriller oder gar Horrorschmöker bieten die ihre - je nach Zielgruppe. Der eine bekommt schon eine Herzattacke, wenn Horst nicht gleich versteht, daß Gisela was von ihm will, und der andere braucht die ständige Bedrohung durch den blutrünstigen Schlächter mit dem diamantscharfen Skalpellaxtding. Das Prinzip ist aber immer gleich. Auch "gehobene" Literatur nutzt dieses fast einfachste aller Stilmittel, um seine Leser in den Bann zu ziehen. Glücklicherweise hat sich im Bereich "Krimi" sehr viel getan, und die Autoren sind längst vom primitiven Whodunnit abgekommen - viele Bücher beziehen sehr viel mehr Fundament (und auch Spannung) aus originellen und unkonventionellen Figuren mit hohem Identifikationspotential (auch negativem übrigens - Ablehnung schafft Nähe!).


    Und: Die Genregrenzen verwischen - glücklicherweise, wie ich finde. Denn so manch einem Krimigegner, der ich auch mal war, sind ein paar echte Perlen entgangen, weil man sich auf den Standpunkt zurückzog, daß es häufig zu simpel daherkommt. Das tut es nicht mehr - siehe Wolf Haas oder Heinrich Steinfest.

  • Zitat

    Original von Katti
    An Horrorbüchern oder eher etwas gruseligeren Fantasyromanen (ich les ja nur einen Autor in dem Genre mag ich vor allem, das die Geschichten so jenseits jeglicher Realität sind und man gemeinsam mit dem Autor in eine eigene Welt mit eigenen Regeln und Absurditäten abtauchen kann.



    Hier muss ich Katti zustimmen. Das gleiche gilt auch für einig SF - Romane.
    Hier muss sich der Autor sich nicht mit Recherchen die Zeit vertrödeln, sondern kann sich voll auf seine Schöpfung konzentrieren.
    Problematischer wird es erst, wenn er richtige Welten und Schöpfungen schafft, wo er dann selbst den Überblick verlieren kann.


    Ausserdem ist die Vielfalt an Schaffenskraft so groß, dass hier selten Wiederholungen vorkommen können.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Tom
    Das magische Wort lautet: "Spannung." Letztlich ist - tatsächlich - fast jedes Buch spannend, auf die eine oder andere Art, weil/wenn man wissen will, wie es aus-, weiter-, vorangeht. , wie ich finde.



    OK, das ist ja mal ein Argument, das ich wirklich nachvollziehen kann. Zarten Pflänzchen wie mir genügt eine geringere Dosis an Spannung, um das Buch weiterhin lesenswert zu finden und andere brauchen eine höhere Dosis. :wave


    Daher kommt es wahrscheinlich auch, dass ich bei vielen Kritiken hier eine ganz andere Meinung habe, als andere Eulen: Bücher die von einigen als sterbenslangweilig beurteilt werden, fand ich durchaus spannend. :wow


    Interessante Theorie :gruebel

  • ich bin fasziniert von skandinavischen krimis:
    meistens eine gute story, viel lokalkolorit und herrlich kauzige typen, die nicht immer die strahlenden helden sind.
    wenn ein kommissar zum schluß den mörder übers balkongeländer wirft, weil er ihm den mord nicht nachweisen kann...also das hat was.

  • Ich denke, da ist einfach Spannung drin, oft kann man sich sehr gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen. Ich persönlich brauche ein fesselndes Buch, ich lese Schnulzen und Liebesromane überhaupt nicht gern, das langweilt mich zu Tode. Ich brauch was spannendes, gern auch was brutales. Kommt immer auf meine Stimmung an. Aber ich lese sie hauptsächlich, weil die Story dahinter oft sehr interessant ist und die meisten Krimi/Thriller/Horror Autoren es auch gut vermitteln können und man das Buch dann oft nicht mehr weglegen kann.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Frl.Smilla
    ich bin fasziniert von skandinavischen krimis:
    meistens eine gute story, viel lokalkolorit und herrlich kauzige typen, die nicht immer die strahlenden helden sind.
    wenn ein kommissar zum schluß den mörder übers balkongeländer wirft, weil er ihm den mord nicht nachweisen kann...also das hat was.


    ...unterschreib... :write


    Willkommen hier.. Frl. Smilla


    :wave Sam

  • Zitat

    Original von Frl.Smilla


    anscheinend liest du auch gerne skandinavische krimis. :-)


    Sagen wir mal so: es sind meine Favoriten unter den Krimis und Thrillern.. Sie haben halt das "gewisse Extra" :-)


    :wave Sam

  • Ich lese fast ausschließlich Krimis und Thriller und habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht warum gerade dieses Genre mich besonders anspricht. Fange jetzt damit an! Sicher ist vieles schon gesagt worden: Spannung, Miträtseln (und ich bin sooo stolz, wenn ich mal richtig geraten habe), Motivationen (welche manchmal so verständlich und nachvollziehbar sind), die Faszination des/am Bösen (wo man sich selbst in Sicherheit fühlt), auch Voyeurismus...
    Ich mag auch gerne Adventure -Krimi - Spiele, in denen man Fälle und Rätsel lösen muss.
    Im Gegensatz dazu halte ich spannende und gruslige Filme überhaupt nicht aus. Lesen kann ich das sehr gut, aber anschauen... Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich vor Jahren bei Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere" absolut panisch in der Mitte des Films aus dem Kino gerannt bin. Seither meide ich solche Filme!