Das magische Wort lautet: "Spannung." Letztlich ist - tatsächlich - fast jedes Buch spannend, auf die eine oder andere Art, weil/wenn man wissen will, wie es aus-, weiter-, vorangeht. Selbst schnöde Nackenbeißer bieten ihre Sorte von Spannung. Und Thriller oder gar Horrorschmöker bieten die ihre - je nach Zielgruppe. Der eine bekommt schon eine Herzattacke, wenn Horst nicht gleich versteht, daß Gisela was von ihm will, und der andere braucht die ständige Bedrohung durch den blutrünstigen Schlächter mit dem diamantscharfen Skalpellaxtding. Das Prinzip ist aber immer gleich. Auch "gehobene" Literatur nutzt dieses fast einfachste aller Stilmittel, um seine Leser in den Bann zu ziehen. Glücklicherweise hat sich im Bereich "Krimi" sehr viel getan, und die Autoren sind längst vom primitiven Whodunnit abgekommen - viele Bücher beziehen sehr viel mehr Fundament (und auch Spannung) aus originellen und unkonventionellen Figuren mit hohem Identifikationspotential (auch negativem übrigens - Ablehnung schafft Nähe!).
Und: Die Genregrenzen verwischen - glücklicherweise, wie ich finde. Denn so manch einem Krimigegner, der ich auch mal war, sind ein paar echte Perlen entgangen, weil man sich auf den Standpunkt zurückzog, daß es häufig zu simpel daherkommt. Das tut es nicht mehr - siehe Wolf Haas oder Heinrich Steinfest.