Erschienen 2003 bei Harcourt Brace & Co, 250 Seiten
Inhalt/Meinung:
Die Freundin der Erzählerin hat während langweiliger frustrierender Wartezeiten auf dem Flughafen eine Methode entdeckt wie man die Bewusstseinsebene wechseln und damit gänzlich neue Welten entdecken kann, eine neue Art des Tourismus. (Die Doppeldeutigkeit funktioniert im Deutschen so nicht, "plane" steht eben einerseits für Flugzeug andererseits für Bewusstseinsebene.)
Das Buch beinhaltet eine Reihe von Kurzgeschichten und in jeder wird eine dieser Welten beschrieben, die entweder von der Erzählerin selbst oder Bekannten bereist wurden.
In einer der Welten leben zum Beispiel menschenähnlich aussehende Wesen mit Schnäbeln, die sich jedes Jahr zweimal auf Wanderschaft begeben: Den heißen Sommer verbringen sie im kühleren Norden, dort vermehren sie sich auch und bringen ihre Jungen zur Welt - die Periode des Jahres, die im Wesentlichen auf die eigene Familie orientiert ist. Im Herbst begeben sie sich auf die Wanderschaft in die Stadt, in der sich alle bunt vermischen und sich die Familien oft erst wieder im Frühjahr zusammenfinden, wenn es wieder in den Norden geht.
In einer anderen Welt wiederum ist man der Meinung, dass Lebewesen die gänzlich ohne Schlafbedürfnis sind, eine höhere Intelligenz aufweisen sollten - schließlich haben sie die ganze Nacht Zeit, Bücher zu lesen und nachzudenken. Als die Spezies versucht durch genetische Veränderungen, solche Babys zu züchten, sind diese zwar ohne Schlafbedürfnis, aber dafür muss von ihnen ein anderer Preis gezahlt werden...
Alles in allem sind die Berichte von diesen Welten keine Abenteuerberichte, sondern vielmehr eine Darstellung der Lebensweise der entsprechenden Spezies, oft auch mit historischen und gesellschaftlichen Aspekten verknüpft. Wenn man möchte, kann man viele dieser Gedankenexperimente auch auf die Natur und Kultur des Menschen übertragen - muss man aber nicht, man kann sich von dem Buch auch einfach unterhalten lassen.
Ich bin normalerweise kein Fan von Kurzgeschichten - sie sind mir einfach zu kurz. Nichtsdestotrotz haben mir viele von diesen Kurzgeschichten gut gefallen, weil Ursula K. LeGuin auf den wenigen Seiten (oft nur ca. 15-20 Seiten) erstaunlich viel aus den Welten herausholt, manchmal satirisch und oft metaphorisch. Mit einigen Welten konnte ich aber wiederum nichts anfangen. Insgesamt gibt es von mir gute 7 Punkte.
Das Buch ist bisher nur auf Englisch erschienen.
(Ich bin mir mit der Einordnung bei Belletristik nicht so richtig sicher. Man könnte es auch bei Fantasy einordnen, aber so richtig passt das auch nicht.)