Everybody needs to know that somebody cares. *
Originaltitel: Christmas Angel
Regisseur: Brian Brough
Darsteller: KC Clyde, Kari Hawker, Bruce Davison, Jennifer Klekas, u. v. a.
Sprache: Englisch
Laufzeit: 90 Minuten
Alterseinstufung: Ohne Altersbegrenzung, für die ganze Familie (Dove-Foundation)
Erschienen: Film (TV): 2009 / DVD: 2011
Amazon-Nr.: B004AHV7Z6 (derzeit bei Amazon.co.uk deutlich günstiger)
EAN: -folgt- (Firma: Lionsgate)
Weitere Angaben im Internet: (Alles in englischer Sprache)
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Kurzinhalt
Weihnachten ist eine harte Zeit für Ashley, die alleine und ohne Verwandte oder Freunde lebt. Das Auto streikt, und die neue Arbeitsstelle hat sie auch nicht bekommen. Statt dessen ist sie mit Will zusammengestoßen und hat dabei ihr Handy verloren. Da bietet ihr ihr Nachbar Nick einen Job als „persönliche Assistentin“ an. Der eher unscheinbare ältere Herr ist so etwas wie ein Secret Santa, aber inzwischen gesundheitlich nicht mehr ganz so fit wie früher. So beginnt Ashley ihre neue Aufgabe just in dem Moment, als sie Will erreicht und um ihr Handy bittet. Dieser ist ein Journalist und sowohl an Ashley als auch an einer guten Story für die Zeitung interessiert. Denn Nick ist alles andere als ein Unbekannter. So beginnen sich die Wege der drei immer öfter zu kreuzen und das Schicksal nimmt seinen Lauf ...
Meine Meinung
Was schreibt man einem Vater, dessen Sohn starb, weil er einem selbst das Leben rettete? Ja was? Und vor allem: was hat das mit Weihnachten zu tun? Vielleicht dieses: in einer nicht genannten amerikanischen Großstadt gibt es ein Schnellrestaurant, dessen Inhaber eben jener Vater ist, der hier angesprochen wurde. Und wieder ist es kurz vor Weihnachten. Das ist nur eine der vielen Geschichten, die in diesem mE bemerkenswerten Film vorkommen. Bemerkenswert deshalb, weil hier etwas ins Zentrum gerückt wird, das oft beschworen, aber selten vorgefunden oder gar gelebt wird: der Geist der Weihnacht.
Ich meine hier nicht unbedingt den Dickens’schen von letzter, dieser und künftiger Weihnacht. Sondern ganz allgemein eben den Geist der Weihnacht, der eigentlich nicht nur ein paar Tage lang, sondern das ganze Jahr über gebraucht wird. Der nicht großspurig und auffällig daherkommt, sondern im Verborgenen wirkt, ohne (öffentliche) Anerkennung zu heischen, sondern nur um sich selbst, um der vielen Menschen willen, die Hilfe brauchen, am Wirken ist. „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude.“ Mehr als ein mal wird das in dem Film ganz konkret.
Ich habe schon etliche Weihnachtsfilme gesehen, aber kaum einer thematisiert dieses so deutlich und klar wir dieser, der jetzt zwar endlich auch in Europa erschienen, bisher aber nur in der englischsprachigen Fassung erhältlich ist. Dabei ist das vordergründig überhaupt kein religiöser Film, will sagen eine Kirche kommt nur am Rande von außen vor, von Gott und Jesus ist eigentlich auch keine Rede. Und dennoch habe ich das Gebot der christlichen Nächstenliebe, das „wenn du etwas gibst, soll die rechte Hand nicht wissen, was die linke tut“ nirgends besser und treffender umgesetzt gesehen als gerade hier. Dabei waren weder Nick noch Ashley dafür prädestiniert, ich meine dazu prädestiniert, zum Secret Santa zu werden.
Kompliziert wird die Sache durch Will, den Ashley zufällig und im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße „getroffen“ hat. Er ist fasziniert von der unnahbaren Frau - und wittert eine gute Story. Denn er weiß, wer Nick ist, oder genauer gesagt, war. Auch wenn Ashley sich dagegen wehrt, entwickelt sich so etwas wie eine Beziehung zu Will, der ihr hilft und dennoch weiter recherchiert. Daß der Spagat zwischen Beziehung und Veröffentlichung gemeistert wird, ist kein großer Spoiler und bei dem Filmgenre eigentlich von vorneherein klar. Nur wie was am Ende ausgeht, hat mir denn doch die eine oder andere Träne ins Auge getrieben. Ich weiß zwar, was für eine Schlagzeile ins Bild kommt, wenn wir den Artikel sehen, aber bewegend ist das jedes Mal wieder.
Die Besetzung fand ich übrigens sehr gut, Haupt- wie Nebendarsteller harmonieren prima zusammen, die „Chemie“ stimmt. Und auch, wenn nicht ständig geschmückte Weihnachtsbäume und bunte Lichterketten im Bild zu sehen waren, kam doch so etwas wie Weihnachtsstimmung bei mir auf. Wenngleich der Film gerade durch die weitgehende Abwesenheit der genannten Dinge eigentlich das ganze Jahr über ansehen werden kann; schön, vielleicht nicht gerade im Sommer bei 30 Grad im Schatten, aber sonst schon.
Wenn der Film dann in einer Art Epilog ausklingt, bin zumindest ich innerlich zur Ruhe gekommen. Vielleicht gibt es ja doch irgendwo da draußen im Verborgenen den einen oder anderen Nick, vielleicht ist doch noch Hoffnung in dieser tristen Zeit, vielleicht sollte man, sollte ich, überlegen, ob man nicht im Kleinen einen Anfang machen könnte. Damit die große Freude, die vor rund zweitausend Jahren auf die Erde gekommen ist, weiterlebt.
Kurzfassung:
Ein Weihnachts-, eigentlich eher ein Winterfilm, der Freude bringen will und Anregung geben kann, die „Weihnachtsfreude“ selbst weiterzugeben. Oder aber: eine einfach zauberhafte romantische Komödie mit Inhalt und überzeugenden Darstellern.
Sinngemäße Übersetzung:
* = Jeder Mensch muß wissen, was sich jemand um ihn sorgt.
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