Fünf Freunde und neues Ausgaben...

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    Original von Lesehunger
    Und was ist in diesem Fall mit dem Zählreim "10 kleine Negerlein"?. Da hatte ich ein Bilderbuch dazu und ich bin Jahrgang 1984. DAS finde ich tatsächlich rassistisch und im tiefsten Sinn diskriminierend.


    Im Kindergarten, das war allerdings in den frühen 70ern, haben wir das als Tanzvorstellung aufgeführt, mit Baströckchen, fez-artigem roten Hütchen und Schuhcreme im Gesicht, ich habe den Super 8-Film noch :wow


    Das war allerdings ein furchtbar christlicher, von Diakonissen geleiteter Kindergarten. Da haben wir auch regelmäßig Besuch von "unseren lieben Missionaren in Tansania" bekommen, die uns erzählt haben, das die Neger zwar etwas langsam seien und auch nie so viel arbeiten könnten wie "wir", aber dass Gott sie trotzdem liebt und sie deshalb dahin fahren, damit auch sie erlöst werden.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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    Original von Lesehunger
    IUnd was ist in diesem Fall mit dem Zählreim "10 kleine Negerlein"?. Da hatte ich ein Bilderbuch dazu und ich bin Jahrgang 1984. DAS finde ich tatsächlich rassistisch und im tiefsten Sinn diskriminierend.


    Also bitte jetzt...man kann es auch übertreiben. Neger kommt von "negro", was schlicht und einfach "schwarz" bedeutet. Nur weil manche Menschen Wörter mit negativen "Gedankengut" füllen, sind die Wörter an sich noch lange nicht "böse". Ich möchte zumindest keine politisch korekte Version von "Onkel Tom's Hütte" lesen!


    Gennauso verhält es sich mit dem bösen F-Wort, welches schlicht und einfach "sich rhythmisch bewegen" bedeutet...also könnte auch Tanzen darunter fallen. Soviel dazu wie Wörter "verhunzt" werden...


    Ich finde es immer wieder gefährlich wenn man zuviel in Dinge reininterpretiert...


    wie vorher schon einmal angedeutet, darf ich jetzt nur noch "Schaumkuss" sagen? Denn "Mohr" ist auch nichts anderes als "Neger", also fällt Mohrenkopf oder Mohrenkuss auch weg.


    Genausowenig soll man in Bücher viel reininterpretieren. Es hört sich ja schon fast so an als wenn die Kinder ausschließlich ihre Sozialisierung aus Büchern erfahren - was aber in wirklichkeit nur ein kleiner Teil ist...

  • Zitat

    Original von Furchensumpf


    Also bitte jetzt...man kann es auch übertreiben. Neger kommt von "negro", was schlicht und einfach "schwarz" bedeutet.


    oh mir geht es dabei nicht um den Ausdruck "Negerlein", obwohl sicherlich kein dunkelhäutiger Mensch gerne ein "Neger" ist. Mir geht es vielmehr darum, dass sie alle nacheinander durch eigene Dummheit oder reine Mordlust ums Leben kommen.
    Warum die "dummen Neger" und nicht die "dummen Weißen"?

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Sollen wir mal "Grimms Märchen" durchgehen wer da alles als "dumm" bezeichnet wird?


    Da kommen die "weißen" auch nicht besser weg!


    Nur mal davon abgesehen dass ich meinem Kind das LIed sicherlich nicht vorsingen werde, weil ich es generell einfach dümmlich finde, egal über wenn dort gesungen wird...

  • du wirst doch jetzt nicht ernsthaft behaupten wollen, dass zehn kleine Negerlein nicht ein höchst rassistischer Reim ist, nur weil negro=schwarz bedeutet? Dass eine Nazi, der einen Türken als Kanaken beschimpft, kein Rassist ist, weil Kanake ja eigentlich nur Mensch bedeutet? Dass ostdeutsche Glatzen, die Asiabuden der "Fidschis" abfackeln, es gar nicht böse meinen, weil was ist bitte an den Fidschii-Inseln rassistisch? :yikes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Es gibt Menschen aus allen Schichten und mit allerlei Hautfarben, die nicht sonderlich klug handeln. Darüber müssen wir nicht diskutieren und das ist sicherlich nicht die Quintessenz dieser Diskussion.
    Es sind in den Märchen übrigens eher die Zigeuner oder Roma, die "schlecht" wegkommen. Dabei ist es egal, ob wir bei Grimm reinschauen oder einen Blick in "des Knaben Wunderhorn" riskieren.
    Es geht darum, was in den Kinder- und Jugendbüchern der letzten Jahre diskriminierend ist und was nicht, ausgehend von den Fünf Freunden. Das Onkels Toms Hütte keiner Bearbeitung bedarf und auch Grimms Märchen und/oder Pipi Langstrumpf so gelesen werden sollte wie es geschrieben wurde, weil auch hier ein Teil der zu dieser Zeit gängigen Meinung mitschwingt, bezweifelt hier niemand. Dennoch kann und sollte man drüber sprechen. Solche Bücher bedürfen Erklärungen, vor allem wenn man sie mit Kindern liest. Meine Kinder werden mich unter Umständen auch nach den beiden Titeln des Zigeunermädchens fragen, oder warum Inuits früher Eskimos hießen.
    Titel wie "zehn kleine Negerlein"gehören meiner Meinung nach aber tatsächlich nicht mehr verlegt. Mir wäre es in diesem Fall gleichgültig, ob es nun allgemein weißäutige wären oder Menschen aus anderen Ländern oder Kulturen wie Türken, Italiener oder Polen, es sollten keine Gruppierungen umgebracht werden, egal wie und egal wer.
    Es sind hier aber nunmal "Negerlein" und dieses Machwerk ist in all seinen Aussagen diskriminierend, punktum.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

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    Original von DraperDoyle
    du wirst doch jetzt nicht ernsthaft behaupten wollen, dass zehn kleine Negerlein nicht ein höchst rassistischer Reim ist, nur weil negro=schwarz bedeutet? Dass eine Nazi, der einen Türken als Kanaken beschimpft, kein Rassist ist, weil Kanake ja eigentlich nur Mensch bedeutet? Dass ostdeutsche Glatzen, die Asiabuden der "Fidschis" abfackeln, es gar nicht böse meinen, weil was ist bitte an den Fidschii-Inseln rassistisch? :yikes


    ohhh ich habs mir sooo verkniffen, damit ich nicht wieder anecke. Deswegen danke :anbet

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    du wirst doch jetzt nicht ernsthaft behaupten wollen, dass zehn kleine Negerlein nicht ein höchst rassistischer Reim ist, nur weil negro=schwarz bedeutet? Dass eine Nazi, der einen Türken als Kanaken beschimpft, kein Rassist ist, weil Kanake ja eigentlich nur Mensch bedeutet? Dass ostdeutsche Glatzen, die Asiabuden der "Fidschis" abfackeln, es gar nicht böse meinen, weil was ist bitte an den Fidschii-Inseln rassistisch? :yikes


    Du hast meine Aussage nicht verstanden, zudem übertreibst Du ziemlich, denn Deine Argumente sind recht an den Haaren herbeigezogen.


    Es komtm darauf an, WER etwas sagt und in WELCHEM Zusammenhang. Das kann natürlich der Nazi sein. Wenn dieser das Wort "Führer" benutzt, ist das immer noch etwas anderes, als wenn damit z.B. ein Fremdenführer gemeint ist.


    Anderes Beispiel: Meine Frau ist Polin. Was meinst Du was passiert, wenn ich sie oder ihren Bruder, Vater oder wen auch immer als "Polake" bezeichne? Nichts! Dieses Wort ist nicht mehr als die polnische Bezeichnung für für einen männlichen Polen ("Polka" bedeuiet übrigens "Polin") - es kann aber genauso gut die Bezeichnung für ein dreimastiges Segelschiff sein. Wenn Du das Wort in Polen sagen würdest, wäre es völlig normal! Genauso "lustig" sind die Versuche, mit denen manche versuchen, andere zu beleidigen, und dabei sich selber nur lächerlich machen: Ithaka ist eine griechische Insel, Kanake ist ein Volk in Neukaledonien.


    Ach ja, der Deutsche wird vom Polen gerne als "Szwap" ("Schwabe") bezeichnet, eine Schwäbin ist eine "Szwapka". Wenn sie jemanden gar nicht leider können wird er als "Adolfki" bezeichnet...nur so nebenbei...

  • und was meinst du, wessen Geistes Kind der hinter mir an der Supermarktkasse ist, der jemanden als Polaken bezeichnet? In den wenigsten Fällen wird er damit ausdrücken wollen, dass der polnische Nachbar ein richtig cooler Typ ist. Und wenn deine Frau als Polake angesprochen würde, würde sie sicher nicht denken "hi, hi, ich bin doch gar kein Mann!"


    Genau wie Kanake, Fidschi wird Polake im Deutschen in mindestens herablassendem Zusammenhang benutzt, egal, was das alles ursprünglich bedeutet. Und das ist überhaupt nicht an den Haaren herbeigezogen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Lesehunger


    oh mir geht es dabei nicht um den Ausdruck "Negerlein", obwohl sicherlich kein dunkelhäutiger Mensch gerne ein "Neger" ist. Mir geht es vielmehr darum, dass sie alle nacheinander durch eigene Dummheit oder reine Mordlust ums Leben kommen.
    Warum die "dummen Neger" und nicht die "dummen Weißen"?



    Dazu fällt mir die Geschichte über den Mohren aus Struwwelpeter ein. Da ist es genau andresrum: die drei weißen Jugen werden bestraft, weil sie sich über den Mohren lustig gemacht haben ;-)
    Es gibt also auch Gegenbeispiele...



    Aber mal zum Thema: Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder in der heutigen Zeit, auch mal eine andere, längst vergangene Realität vermittelt bekommen, wo es nicht darum geht, wer den neusten Nintendo hat und welche Kinder-/Teenieserien (die mit Jahr zu Jahr kategorisch hirnloser werden) grade angesagt sind. In unserer Gesellschaft steht der Konsum viel zu sehr im Vordergrund und gerade deswegen ist es imho wichtig, dass Kinder lernen, dass es auch andere Zeiten gab, in denen nicht alles so selbstverständlich war, in denen man nicht ebenmal Spielzeug geschenkt bekommen hat, sondern höchstens mal zu Weihnachten, wo Kinder sich ihre eigenen Spiele ausgedacht haben, Figuren aus Tannenzapfen gebastelt haben, etc.
    Es mag sein, dass vieles veraltet ist, dass das Kind sich über vieles wundert. Aber das ist doch wichtig, denn es erweitert den Horizont.
    Keiner kann mir erzählen, dass er als Kind nur Zeitgerechtes zu lesen bekam, denn viele der bekannten Kinderbücher waren auch vor 20, 30, 40 Jahren längst veraltet, sowohl in Sprache als auch Inhalt, und haben dennoch Gefallen gefunden, sonst würde sie heute kein Mensch mehr lesen.
    Ich habe als Kind (und viel mehr als ein Jahrzehnt ist es nicht her), sowohl die "Klassiker" unter den Kinderbüchern, als auch zeitgenössische gelesen, und bei letzteren sind mir im Moment einzig und allein die Bücher von Christine Nöstlinger (v.a. die Franz-Reihe), als auch an die Finchen-Reihe von Magdalena Nabb in postiver Erinnerung. Kaum etwas sprach mich allerdings mehr an als die Bücher von Marie Hamsun (die Langerud-Reihe :anbet), Erich Kästner, Beatrix Potter, zuweilen Astrid Lindgren (wobei ich sagen muss, dass ich Pippi und diesen dämlichen Karlsson vom Dach nach wie vor nicht leiden kann), Michael Ende (wobei der in den 90ern ja knapp noch zeitgenössisch war), Karl May, ... und die ganzen Märchen - von Tausendundeine Nacht bis Andersen (Die Grimm'schen Märchen waren mir schon als Kind viel zu langweilig und vorhersehbar, mit Ausnahme einiger wenigen)


    Ein Kind sollte das lesen, was ihm Spaß macht und bestenfalls zugleich auch lehrreich ist. Ob Kinderbücher zeitgerecht sind oder nicht, ist meines Erachtens völlig irrelevant, solange sie von Qualität sind. Und was ich besonders nicht ab kann, ist, wenn Bücher, ob Kinderbuch oder nicht, für Kinder mundgerecht, sprich gekürzt, nacherzählt oder umgeschrieben werden. Wenn ein Buch zu lang, schwierig, oder sonstwas ist, braucht man es ja NOCH nicht zu lesen.

  • "Polake" wird im polnischen genauso verwendet wie "Der Deutsche", was im Grunde alle Deutschen beinhaltet.


    Und Du hast Dir die Antwort auch gerade selber gegeben: Es kommt darauf an WER es sagt, und in WELCHEM Zusammenhang (ich weiß, ich wiederhole mich). Das macht das Wort an sich aber nicht böse oder schlecht. Genauso wie ich einen Hammer auch benutzen kann, um Menschen damit umzubringen, ist er generell aber nicht schlecht.


    Und genauso verhält es sich mit den Wörtern.


    melancholy
    Oder was ist mit den drei Weisen aus dem Morgenland?

  • Man kann es auch gepflegt übertreiben und hinter jedem Satz einen rassistisch motivierten Anschlag vermuten. Als wir früher Negerkuss sagten, hatten wir dabei unter Garantie keine rassistischen Gedanken.


    Ist es denn also auch rassistisch wenn man von "schwedischen Gardinen" spricht, ist es rassistisch wenn aus dem Hamlet zitiert und sagt "Es ist etwas faul im Staate Dänemark"? Ist es rassistisch wenn davon spricht, etwas wurde "getürkt"?


    Eine meiner Freunde ist Türke und Moslem. Wenn er von seinen Landsleuten spricht, dann sagt er beispielsweise "Ich gehe jetzt zu meinen Kanakerfreunden".....ist dieser "Rassismus" korrekt, da er sich quasi gegen sich selbst richtet?


    So manches mal kommt man hier aus dem Kopfschütteln nicht raus.... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Zitat

    Original von melancholy
    Dazu fällt mir die Geschichte über den Mohren aus Struwwelpeter ein. Da ist es genau andresrum: die drei weißen Jugen werden bestraft, weil sie sich über den Mohren lustig gemacht haben ;-)
    Es gibt also auch Gegenbeispiele...


    Der Struwwelpeter war aber für seine Verhältnisse recht modern und fiel ein wenig aus der Rolle, weil jegliches Fehlverhalten bestraft wird. Angefangen vom mit dem Feuer spielen, dem Suppe nicht essen oder dem Daumennuckeln. Heute fände ich ihn wegen seiner Brutalität ungeeignet und ich muss wirklich darüber nachdenken, ob ich meinen Kindern dieses Buch geben werde. Jedenfalls in jungen Jahren wohl eher nicht.
    Aber auch das wird wahrscheinlich auf meine Kinder ankommen. Das entscheide ich dann, wenn es soweit ist.


    Voltraire
    Mein Fahrschullehrer ist Türke und macht sich ständig darüber lustig "ich bin Türke, ich muss kein gutes Deutsch können". Das ist in diesem Fall lustig. Selbstironie ist meistens lustig. Ich werde auch weiterhin "Mohrenkopf" zu Schaumküssen sagen und ich glaube auch nicht, dass da irgendjemand beleidigt ist. Ich werde aber sicherlich keinen Türken mit "Hey du Kanake", keinen Polen mit "hey du Polake" begrüßen und keinen Afrikaner mit "hey du Neger" begrüßen. Wären das gängige Bezeichnungen würde da niemand darauf beleidigt reagieren. Sie sind aber nicht gängig. Also erübrigt sich hier jegliche weitere Diskussion, ob man jetzt jemanden Kanake nennen sollte, oder nicht. (ausgenommen jene die es als Witz verstehen, oder jene bei denen es sich eingebürgert hat, aus Familie oder Freundeskreis).
    Ich werde auch nur ungern "Krauts" oder "Kartoffel" genannt und schüttle darüber nur den Kopf, weil ich es absolut albern finde.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von Furchensumpf


    melancholy
    Oder was ist mit den drei Weisen aus dem Morgenland?


    den Zusammenhang verstehe ich nicht, was ist mit den drei Weisen?

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von Lesehunger


    den Zusammenhang verstehe ich nicht, was ist mit den drei Weisen?


    Weil diese auch oft als Farbige dargestellt werden...


    Ach ja, nur so nebenbei (falls es jemanden interessiert): "Alfons" darf man in Polen nie zu einem Mann sagen, dass ist dort nämlich ein Zuhälter, und "Kurwa" (wird wie unser "Kurve" ausgesprochen) ist eine Hure. Also immer hübsch vorsichtig...;-)

  • Zitat

    Original von Furchensumpf
    "Polake" wird im polnischen genauso verwendet wie "Der Deutsche", was im Grunde alle Deutschen beinhaltet.


    Es geht aber darum, wie das Wort im Deutschen verwendet wird. Ich kenne keinen einzigen Deutschen, der dieses Wort wohlwollend verwenden würde.


    Zitat

    Original von Voltaire
    Eine meiner Freunde ist Türke und Moslem. Wenn er von seinen Landsleuten spricht, dann sagt er beispielsweise "Ich gehe jetzt zu meinen Kanakerfreunden".....ist dieser "Rassismus" korrekt, da er sich quasi gegen sich selbst richtet?


    Auch viele schwarze Amerikaner benutzen das Wort "Nigger" mit einem neuen Selbstbewusstsein. Aber 98% der weißen Amerikaner meinen das abfällig, wenn sie dieses Wort benutzen.


    Aber du bist heute offensichtlich mal eher nicht Gutmensch. Aber schüttle du nur den Kopf, wirf was ein oder massiere deine Kauleiste :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Es geht aber darum, wie das Wort im Deutschen verwendet wird. Ich kenne keinen einzigen Deutschen, der dieses Wort wohlwollend verwenden würde


    Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber Du bist sicherlich nicht der Mittelpunkt der Welt, womit ich meine, nur weil Du niemanden kennst, heist das noch lange nicht, dass es nicht so benutzt wird...


    Ach ja, und nur Nebenbei: "Gutmensch" ist mittlerweile auch recht zum Schimpfwort verkommen...

  • Zitat

    Original von Furchensumpf


    Weil diese auch oft als Farbige dargestellt werden...


    Einer davon wird oft als Farbiger dargestellt, weil man, soweit ich das zumindest gelernt habe, von drei Kontinenten ausging und einer davon Afrika war. Da angenommen wurde, dass alle Menschen aus Afrika schwarz sind, wurde einer eben als "Mohr" dargestellt. Aber das ist ja nicht diskriminierend gemeint. Wobei aber denke ich vielmehr Menschen hart schlucken müssten, wenn das Jesuskind auf einmal pechschwarz wäre.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesehunger ()

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    Original von Lesehunger


    Einer davon wird oft als Farbiger dargestellt, weil man, soweit ich das zumindest gelernt habe, von drei Kontinenten ausging und einer davon Afrika war. Da angenommen wurde, dass alle Menschen aus Afrika schwarz sind, wurde einer eben als "Mohr" dargestellt. Aber das ist ja nicht diskriminierend gemeint. Wobei aber denke ich vielmehr Menschen hart schlucken müssten, wenn das Jesuskind auf einmal pechschwarz wäre.


    Ach, das erinnert mich grade an den Film "Solange es Menschen gibt", der am Sonntag im Rahmen des 3Sat-Thementages gelaufen ist.
    Da hat das schwarze Mädchen (das allerdings rein äußerlich weiß ist, aber eine schwarze Mutter hat), gefragt, ob das Jesuskind denn schwarz sei, und war bitter enttäuscht, weil ihre weiße Freundin meinte, es wäre selbstverständlich weiß, so wie sie.



    Was mir auffällt ist, dass heutzutage sehr viel Negativ-Rassismus stattfindet... Damit meine ich, dass vor Kindern ja ständig betont wird, wie schlecht Rassismus ist und dass alle Menschen, welcher Hautfarbe, sexuellen Orientierung und Religion auch immer, gleich sind. Aber bringt man die Kinder damit nicht erst überhaupt auf die Idee, dass alle Menschen nicht gleich sind? Ich glaube kaum, dass ein Kind von Haus aus etwas befremdliches daran fände, wenn es zum ersten Mal einen Menschen mit anderer Hautfarbe sieht, es würde sich wahrscheinlich wundern und nachfragen, aber es würde - so glaube ich zumindest - nicht sofort negative Gefühle hegen oder die Person als minderwertig betrachten.
    Nicht, dass ich es nicht für wichtig erachte, gegen Diskrimination vorzugehen, aber manchmal denke ich mir, dass es bei Kindern ein wenig zu voreilig betrieben wird, und dadurch erst Aufmerksamkeit auf ein Problem wirft, das das Kind ansich bis dahin gar nicht als solches sieht (weil es beispielsweise von der Krabbelstube an eine Muslimin zur besten Freundin hat und nie irgendeinen Unterschied gemacht hat, aber es erst durch die Hervorhebung dieses Aspektes, eben dass sie einer anderen Religion angehört aber dennoch gleichwertig ist, erst überhaupt ein Problem daran sieht...)