Inhalt:
Um die menschliche Alice zu schützen, hat der Vampir Peter seine Familie verlassen und ist an einem unbekannten Ort untergetaucht. Und auch sein Bruder Jack, der sich ebenfalls zu Alice hingezogen fühlt, hält Abstand zu ihr, um sie nicht zu gefährden. Alice hält diese Situation kaum aus und drängt darauf, ebenfalls in einen Vampir verwandelt zu werden. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der all ihre Pläne zunichte macht. Als Peter dann plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint und seinen Anspruch auf Alice erhebt, ist das Chaos perfekt…
Meine Meinung:
Nachdem sich im ersten Band „Versuchung“ die Ereignisse überschlagen und unheimlich viel in sehr kurzer Zeit passiert, tritt Amanda Hocking im zweiten Band „Verführung“ erst einmal ordentlich auf die Bremse. „Verführung“ ist ein typischer Mittelteil, der die Handlung zwar voranbringt, in dem aber eigentlich nicht wirklich viel passiert. Beziehungen werden weiter ausgebaut, es gibt viele Informationen zu Hintergründen der Geschichte, aber der große Knall bleibt aus. Es weist jedoch einiges darauf hin, dass dieser in einem der späteren Bände noch kommen wird. Das Buch ist auch keines Falls langweilig! Es werden ein paar neue Figuren eingeführt, die für frischen Wind und neue Spannung sorgen, und auch ein paar altbekannte Probleme sorgen für neuen Zündstoff. Ich habe mich beim Lesen auf keiner Seite gelangweilt.
Leider fehlt jedoch den Charakteren, wie schon im ersten Band, die Tiefgründigkeit. Alice, die bislang einen recht netten, aber farblosen Eindruck machte, entwickelt sich zu einer ständig mäkelnden, selbstbezogenen Ziege, die permanent hofiert werden möchte und beleidigt ist, wenn sie das nicht wird. Jack ist deutlich weniger greifbar als „Versuchung“, was ich sehr schade finde. So richtig sympathisch war mir in diesem Buch keine der Figuren. Im Gegenteil, einige, die ich im ersten Teil mochte, finde ich nun richtig blöd. Allen voran Mae, die Alice ständig völlig übertrieben betüdelt und an ihr rumfingert.
Wer Parallelen zu „Twilight“ sucht, wird sie auch dieses Mal wieder finden, es ist ja kaum zu erwarten, dass sich die Geschichte im zweiten Teil in eine völlig andere Richtung entwickelt. Dies habe ich aber nicht als störend empfunden.
Fazit:
„Verführung“ reicht nicht ganz an seinen Vorgänger „Versuchung“ heran, bringt aber die Handlung durchaus voran und weckt Neugier auf den dritten Teil „Verlangen“. Als Mittelteil in Ordnung, mehr aber leider auch nicht.