Bergkristall – Adalbert Stifter

  • Argon-Verlag
    Gelesen von Doris Kunstmann
    Ungekürzt
    Spieldauer: 2 Stunden und 4 Minuten


    Kurzbeschreibung:
    Die Geschwister Konrad und Sanna brechen am Weihnachtsmorgen auf, die Großeltern im benachbarten Tal zu besuchen. Auf dem Rückweg, der sie über eine Bergkuppe führt, beginnt es stark zu schneien, sodass die beiden Kinder vom Weg abkommen und in die Eis- und Schneefelder der großen Berge geraten. Sie irren in blendend weißem Eis und Schnee umher und versuchen vergebens, vom Berg herabzukommen. Dann bricht die Dunkelheit herein...


    Über den Autor:
    Adalbert Stifter (1805-1868) war Maler, Pädagoge und einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller seiner Zeit. Nietzsche wie Karl Kraus zählten zu seinen Bewunderern und sein Werk beeinflusste zahlreiche Schriftsteller wie Theodor Storm, Theodor Fontane oder Hermann Hesse.


    Über die Sprecherin:
    Doris Kunstmann, geboren 1944, spielte nach ihrer Ausbildung am Hamburger Schauspielstudio Frese am Jungen Theater Hamburg, bevor sie für den Film entdeckt wurde. 1975 wurde sie mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet; unzählige Film- und Fernsehrollen machten sie zu einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen.



    Mein Eindruck:
    Eine klassische Novelle, die sich für Hörer, die noch nach Weihnachtsgeschichten suchen, anbietet. Es beginnt relativ lahm. Erst als die beiden Kinder sich durch Schnee und Eis verlaufen und durch die Berge wandern, wird es interessanter. Stifter beschreibt die Naturgewalten auf imposante Art. Konrad und seine kleine Schwester befinden sich im Eis in großer Gefahr, sie finden den Weg nicht und übernachten in einer Höhle. Doch Einschlafen dürfen sie nicht, um nicht im Schlaf zu erfrieren.
    Doris Kunstmann hat eine angenehme, ruhige Stimme, die zum Text passt und die ich auch mag, jedoch liest sie ziemlich leise und manchmal mit wispernder Stimme. Das soll vermutlich die Dramatik erhöhen, ist aber eigentlich nicht erforderlich, da die Geschichte das schon selbst erbringt. So erfordert es ein etwas anstrengenderes, konzentriertes Zuhören.


    Aufgrund der Spieldauer von nur zwei Stunden ist man schnell durch, dennoch hat es sich gelohnt. Etwas altmodisch, sicher, aber es ist ein Klassiker, den man mal gehört oder gelesen haben sollte und den man dann vielleicht nicht so schnell vergisst, wie manche von den zahlreichen aktuellen Bücher.