Mehrteiler und Sagas - Notwendige Fortsetzungen oder sichere Einnahmequelle für Verlage & Autoren?

  • Mönsch, hef, könntest du mal aufhören, an jeder geeigneten und ungeeigneten Stelle mit deinen ebooks zu kommen?


    Ich lese zwar kein Fantasy, stelle hier bei den Eulen aber gerade bei den Fantasy-Fans eine ausgeprägte Cover-Affinität fest und auch eine Freude darüber, wenn sich irgendwelche Reihen hübsch im Regal machen. Da kannste lange über verstopfte Regale unken :gruebel


    Mir selbst fiel aber auf, dass gerade im Fantasybereich viele Bücher "Skywalker 03" oder "Orotagon 05" heißen. Ich habe mir die entsprechenden Threads gar nicht angeguckt, weil sich solche Titel wie irgendwelche neue Versionen von so prickelnden Dingen wie Steuererklärungsprogrammen anhören :wow Ich nehme mal an, dass es sich dabei um Reihen mit Endlosoption handelt :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von hef
    Darf ich mal daran erinnern, dass ihr bisher immer von Prints ausgeht :gruebel


    Natürlich gehen wir von Prints aus, hier geht es ja in erster Linie um die Entwicklung der letzten paar Jahre, nicht um die Zukunft, in der die Reader vielleicht mal eine größere Rolle übernehmen werden.


    Zitat

    Nix mehr verstopfte Regale in der Bücherei. Im Buchhandel, der nämlich langsam zu einem Downloadcenter, wie früher Viedeotheken gemacht wird.


    Es gibt keinen Klappentext mehr, sondern Trailer.....


    aber die Fortsetzungen werden dadurch nicht besser, oder? Und genau das ist doch das Hauptargument: Es werden Geschichten einfach weitererzählt, weil sie sich gut verkaufen, obwohl die Geschichte praktisch im ersten Buch zu Ende erzählt wurde. Und das wird beim Reader imho genauso weitergehen. Der einzige, der sich hier über die Unübersichtlichkeit im Buchladen beschwert hat, bin ich. Das gilt aber nicht nur für den stationären Buchhandel, sondern auch für die Abteilung historischer Romane bei Amazon. Sehe noch nicht, daß man im Ebook-Download-Center für diese 'historischen Frauen' ein eigenes Genre entwickelt und diese aus der allgemeinen historischen Abteilung rauswirft. Und wenn doch: Ist das nicht auch im stationären Buchhandel genauso möglich?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Mönsch, hef, könntest du mal aufhören, an jeder geeigneten und ungeeigneten Stelle mit deinen ebooks zu kommen?


    Mir liegt es auch schon seit einigen Tagen auf der Zunge. Sorry, aber allmählich nerven diese Hinweise und Prophezeiungen in Bezug auf E-Books ... :rolleyes Nichts für ungut, hef.


    Und ansonsten unterschreibe ich LeSeebärs letzten Beitrag. Ich habe jedenfalls eine gewisse Abneigung gegen Reihen entwickelt - da ist die Prophezeiung, dass wir uns in Zukunft mit Fortsetzungen, wenn auch in digitaler Form, totschmeißen können, eher ein Grund für mich, Reihen noch dämlicher zu finden. :rolleyes

  • Zitat

    oder sichere Einnahmequelle für Verlage & Autoren?


    Ja, ich denke dass ist ein Hauptgrund, immerhin leben wir in einer Welt in der sich alles um Geld dreht....


    Zitat

    Sind die meisten Fortsetzungsromane überflüssig oder eine Bereicherung?


    Verschieden. Ich lese gerne Reihen , man will ja wissen wies weitergeht....
    Ich ärger mich allerdings sehr , wenn man mit grosser Schrift ein Hardcover dicker macht , um es vll teurer verkaufen zu können , der Inhalt aber auch auf die Hälfte gepasst hätte.
    Oder wenn wie zB bei Black Dagger oder Kings Green Mile aus einem Dicken ,zwei oder sogar noch mehr dünne Romane gemacht werden

  • Och nööö, ihr seid doof.


    Ich mache mir berufsmäßig Gedanken und Analysen zu der Frage ob, oder nicht sinnvoll und teile euch mein vorläufiges Ergebnis mit. Und dann gehe ich euch auf die Nerven.


    Na dann nicht. Wartet es ab, was passiert...aber beklagt euch nicht, wenn es so kommt, wie ich es vorhersage :hau :anbet :chen
    Marketingprognosen sind seit 40 Jahren mein Job...Konservatismus war immer der Anfang eines Umbruchs, da dieser Stillstand bedeutet, der neue Ideen geradezu herausfordert, die dann mit ...HUCH...misstrauisch begutachtet werden, um dem neuen Trend dann doch folgen zu müssen. weil der alte out ist und nichts mehr liefern kann und wird.


    Märkte werden gemacht.....jetzt halte ich zu dem Thema die Klappe, stecke mir ne Pfeife an, setze mich in meinen Lehnstuhl und warte einfach ab.
    Ach so, meine Prognosen liegen bei 90% Erfolgsquote


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef
    Ach so, meine Prognosen liegen bei 90% Erfolgsquote


    Schön für dich. :rolleyes

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Das mag ja sein, hef. Es mag sein, dass du mit allem recht hast. Aber darum geht's ja gar nicht. Es gibt ein eigenes Unterforum für Ebooks, wo man sich nach Herzenslust darüber austauschen kann. Und wenn man sich über die zukünftige Entwicklung von Ebooks am Markt informieren will, gibt es - davon bin ich überzeugt - einen eigenen Thread. Und wenn du dich mit anderen Eulen über Fortsetzungsreihen im Ebook-Format austauschen magst, ist sicher keiner böse, wenn du im "Allerlei Ebook" dazu einen Thread erstellst.
    Aber hier geht's um die Frage, wie man zu Buchfortsetzungen steht, und nicht, welche Auswirkungen die von dir prophezeite wundervolle Entwicklung des Ebooks auf Buchfortsetzungen haben wird. Und einmal darauf aufmerksam zu machen, ist ja schön und gut, aber gleich 4, 5, 6 Posts zu diesem Thema zu erstellen, wo ja ohnehin kaum wer darauf eingeht - weil es schlicht und einfach das Thema dieses Threads verfehlt - muss nicht wirklich sein. ;-)
    Nicht böse gemeint :keks

  • hef hat aber Recht. Durch eine weitere Verbreitung von eBooks lässt sich die Zeitspanne von Verfassen des Buches bis tatsächlichem Erscheinungsdatum deutlich drücken.
    Somit können Fortsetzungen schneller nachgelegt werden und dadurch wird der Anreiz Fortsetzungen zu schreiben noch größer, um durch den Erfolg des ersten Bandes schnell noch ein paar Euro zusätzlich abzugreifen. Auch Trends können so wesentlich schneller bedient werden.


    Ich selbst bin zwiegespalten was so etwas angeht. Einerseits habe ich nichts gegen Reihen, bei denen jedes Buch eine in sich abgeschlossene Handlung hat und die Entwicklung der Hauptpersonen in jedem Band ein wenig vorangetrieben wird. Die Jack Reacher Reihe von Lee Child lese ich beispielsweise sehr gern.
    Andererseits hasse ich Cliffhanger als Ende eines Buches. Darum kann ich auch nichts mit den 99 Cent eBooks anfangen, bei denen jeder Teil deutlich weniger als 100 Seiten umfasst und mit einem Cliffhanger endet. Die habe ich ruckizucki gelesen und dann? Meistens erscheinen die Teile ja in regelmäßigen Abständen, aber in der Zwischenzeit habe ich dann schon wieder so viel gelesen, dass ich erst wieder in die Handlung reinfinden müsste. Da würde ich eher schon auf einen Gesamtband warten.

  • Zitat

    Original von melancholy
    Das mag ja sein, hef. Es mag sein, dass du mit allem recht hast. Aber darum geht's ja gar nicht. Es gibt ein eigenes Unterforum für Ebooks, wo man sich nach Herzenslust darüber austauschen kann. Und wenn man sich über die zukünftige Entwicklung von Ebooks am Markt informieren will, gibt es - davon bin ich überzeugt - einen eigenen Thread. Und wenn du dich mit anderen Eulen über Fortsetzungsreihen im Ebook-Format austauschen magst, ist sicher keiner böse, wenn du im "Allerlei Ebook" dazu einen Thread erstellst.
    Aber hier geht's um die Frage, wie man zu Buchfortsetzungen steht, und nicht, welche Auswirkungen die von dir prophezeite wundervolle Entwicklung des Ebooks auf Buchfortsetzungen haben wird. Und einmal darauf aufmerksam zu machen, ist ja schön und gut, aber gleich 4, 5, 6 Posts zu diesem Thema zu erstellen, wo ja ohnehin kaum wer darauf eingeht - weil es schlicht und einfach das Thema dieses Threads verfehlt - muss nicht wirklich sein. ;-)
    Nicht böse gemeint :keks


    Jetzt denk' mal genau über deine Aussage nach. Sie beweist das, was ich sagte. Hier konservativ, dort nachdenklich, und wo anders den Entwicklungen offen. Es vermischt sich langsam alles. Es gibt keine einheitliche Linie mehr. Es gibt keinen Lesermarkt mehr. Der Leser kauft nicht mehr genug. Die mechanische Produktion von prints mit all ihren Folgekosten lohnt nicht mehr. Ein anderer thread? Klar. Aber der interessiert mich nicht. Ich schau nur da rein, was mich interessiert. Ergo, muss ich mich in mehreren bewegen, um euch zu "erzählen", mit was die Zukunft droht. Ihr werdet noch an mich denken, wenn ich schon längst nicht mehr bin


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef


    Jetzt denk' mal genau über deine Aussage nach. Sie beweist das, was ich sagte. Hier konservativ, dort nachdenklich, und wo anders den Entwicklungen offen. Es vermischt sich langsam alles. Es gibt keine einheitliche Linie mehr. Es gibt keinen Lesermarkt mehr. Der Leser kauft nicht mehr genug. Die mechanische Produktion von prints mit all ihren Folgekosten lohnt nicht mehr. Ein anderer thread? Klar. Aber der interessiert mich nicht. Ich schau nur da rein, was mich interessiert. Ergo, muss ich mich in mehreren bewegen, um euch zu "erzählen", mit was die Zukunft droht. Ihr werdet noch an mich denken, wenn ich schon längst nicht mehr bin


    euer hef



    Ich weiß jetzt ehrlich nicht, was das soll, hef. Mir geht es nicht darum, wie sich die Ebooks in den nächsten Jahren entwickeln, man passt sich ja sowieso immer seiner Zeit an. Daher sehe ich nicht ein, dass man die Verbreitung der Ebooks mit einer drohenden Umweltkatastrophe gleichsetzen soll, die uns allen droht und vor der du uns warnen musst. Ebooks werden nach und nach mehr, nicht von heut auf morgen, ergo werde ich mich - wenn es dazu kommen sollte - so dran gewöhnt haben, dass ich gar keinen Grund habe, an deine Prognose zu denken, lieber hef. Ich lebe in der Gegenwart, nicht irgendwo in baldiger oder ferner Zukunft. Und da ich im Moment kein Interesse an Ebooks habe und keine Lust, mich mit ihnen auseinanderzusetzen, finde ich es störend, in Threads, die gar nichts damit zu tun haben, immer wieder lesen zu müssen, wie sich die Ebooks in der Zukunft verbreiten werden und welche Vorteile sie im Vergleich zu richtigen Büchern haben. Ist ja schön, dass du dich beruflich oder sonstwie damit beschäftigst, aber das ist kein Grund hier oder sonst wo off topic zu gehen und zu missionieren.




    Aber jetzt wieder ON TOPIC...


    Ganz auf Fortsetzungsreihen würde ich nicht verzichten wollen. Hier und da finde ich es schön, es über mehrere Bücher hinweg mit denselben Charakteren und Schauplätzen zu tun zu haben. Aber gerade bei Fantasy fällt auf, dass es kaum mehr Bücher gibt, die für sich stehen und keine Fortsetzung(en) haben... da muss man richtig suchen. Und DAS nervt mich schon ein wenig. Wenn ich in der Buchhandlung bei der Fantasy-Abteilung stehe, kann ich kein Buch einfach so kaufen, ich muss mich vorher informiert haben, ob das ja auch der erste Teil ist. Und leider scheinen die Verkäufer(innen) sich auch nicht immer darüber klar zu sein oder sogar Fehlinformationen zu haben (mir wurde schon zweifach ein späterer Teil als erster verkauft - ob das Strategie war? :lache)
    Und was wirklich sehr auffällt: verkauft sich ein Buch sehr gut, gibt es in Nullkommnix weitere Teile. Oft heißt es dann vom Autor her, es wäre immer geplant gewesen, eine Trilogie (die dann zur Tetralogie oder mehr wird) zuschreiben, aber den Büchern merkt man irgendwie an, dass sich der Autor in den Folgeteilen den Inhalt mehr krampfhaft aus den Fingern saugen musste. :rolleyes

  • Zitat

    Original von hef
    Ergo, muss ich mich in mehreren bewegen, um euch zu "erzählen", mit was die Zukunft droht. Ihr werdet noch an mich denken, wenn ich schon längst nicht mehr bin


    :rofl :rofl :rofl


    Ach hef, du bist herrlich. :chen

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Zitat

    Original von hef
    Es vermischt sich langsam alles. Es gibt keine einheitliche Linie mehr. Es gibt keinen Lesermarkt mehr. Der Leser kauft nicht mehr genug.


    Da auch ich "der Leser" bin, kann das nicht stimmen, bei mir vermischt sich gar nichts und ich kaufe relativ viele Bücher. Einen E-Reader werde ich mir nicht kaufen, nicht heute und nicht in zehn Jahren, vorausgesetzt, es erscheinen weiterhin gedruckte Bücher. Für diese werde ich auch soviel Geld zahlen, wie nötig. Zum Glück bin ich großer Wahrscheinlichkeit nach nicht die einzige Leserin dieser Art auf der Welt.


    Und selbst, wenn es noch in meinem Leben soweit kommen sollte, dass keine Bücher mehr gedruckt werden - es werden noch eeewig lange "alte" Bücher im Umlauf sein, sodass man selbst dann nicht in die Verlegenheit kommen muss, sich so ein hässliches, mit Literatur für mich überhaupt nicht zu vereinbarendes Gerät zuzulegen.

  • Zitat

    Original von hef
    Jetzt denk' mal genau über deine Aussage nach. Sie beweist das, was ich sagte. Hier konservativ, dort nachdenklich, und wo anders den Entwicklungen offen. Es vermischt sich langsam alles. Es gibt keine einheitliche Linie mehr. Es gibt keinen Lesermarkt mehr. Der Leser kauft nicht mehr genug.


    Mal ganz davon abgesehen, dass ich mal wieder nicht verstehe, wie du das aus dem, was melancholy schrieb, schlussfolgern kannst, sprichst du damit genau das an, warum ich gaube, dass sich die Buchindustrie ins eigene Knie schießt.


    War BoD schon ein bedeutender Grund für einen immer unübersichtlicher werdenden Buchmarkt, so ist die ebook-Schwemme ein weiterer Grund, warum die Leser sich eher zurückziehen. Gerade im Fantasybereich scheint sich ja jeder, der eine Tastatur bedienen, berufen zu fühlen, sein Werk zu veröffentlichen, ist ja noch leichter und billiger als bei BoD. Nur leider (für den Autor) oder zum Glück (für die Leser), findet keine Mensch mehr diese Bücher in den unendlichen Weiten des Internets.


    Da werden sich die meisten Leser an Bewährtes halten. Wenn ich mir die Eulen hier so angucke, die sich einen Reader zulegen (so sie keine Technikfreaks sind, die alles toll finden, was Strom braucht), stellen die durchaus Ansprüche an die Literatur, egal ob in elektronisch oder auf Papier, und würden sich sicher nicht lange mit hastig zusammengebastelten Textchen zur Gewinnmaximierung abspeisen lassen.
    Wenn das so weiter geht, bin ich sicher, dass das gedruckte Buch gestärkt hervorgeht, kann man doch immerhin bei Büchern, die in ordentlichen Verlagen erscheinen, einen gewisse Minimalqualität erwarten.


    Glaub mir, man nennt mich auch das Orakel von Leipzig, wenn ich prophezeie: in 50 Jahren wird man über die Furzidee der frühen 2000er, Bücher auf einem elektronischen Gerät zu lesen, nur den Kopf schütteln.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)