Dicey Tillerman. Bindungen - Cynthia Voigt

  • "Bindungen" ist der letzte Teil der Tillerman-Saga, den ich gelesen habe; es gäbe noch mehr ("Der Schatten des Vaters" über Sammy und James sowie je einen Band über Diceys Freunde Mina und Jeff).


    "Bindungen" spielt ca. 8 Jahre nach "Wir Tillermans sind so" und handelt hauptsächlich von Dicey, obwohl der Rest der Familie auch vorkommt. Der Inhalt: Dicey will Boote bauen und erlebt einen Rückschlag nach dem anderen.


    Mir hat das Buch nicht gefallen, was vor allem an Diceys Charakterisierung liegt. In den bisherigen Büchern war sie stur und hitzköpfig, dabei aber doch intelligent und fähig, auch für größere Probleme eine - vielleicht nicht immer die beste - Lösung zu finden. Hier fehlt diese Fähigkeit. Dicey macht Fehler. Dicey bemerkt, dass sie Fehler gemacht hat. Dicey beschließt prompt, weitere Fehler zu machen. Dem sogenannten Happy-End kann ich überhaupt nichts abgewinnen (ohne zu viel zu verraten).


    Um Dicey und Jeffs Beziehung geht es auch ein bisschen, aber damit einen das kümmert, müsste man wohl "M wie Melody" gelesen haben - Jeffs Charakter hier ist nichtexistent. Ansonsten ... es ist gut, den Rest der Familie (Sammy, Maybeth, die Großmutter) wieder zu treffen. James allerdings hat sich zum Beinahe-Heiligen mit unglaublich hohen moralischen Ansprüchen entwickelt, was jene, die "Heimwärts" gelesen haben, zumindest erstaunen dürfte.


    Fazit: als Abschluss der Tillerman-Saga wahrscheinlich eine Pflichtlektüre; aber die anderen Bände waren besser.

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