Lindwurm-Herbst (ab 10 J.) - Toby Forward

  • Ich habe das Buch bei einem Schlussverkauf erstanden und erst nachher erfahren, dass es der vierte und letzte Teil einer Reihe ist (der erste dürfte "Lindwurm-Winter" sein). Es lässt sich aber auch gut allein lesen.


    Thomas Ketch, 12, lebt in einem kleinen Dorf namens Herpeton. In den vergangenen Bänden haben er, der Dorfpfarrer Weever und eine Frau namens Miss Aylmer allerlei Abenteuer mit Lindwürmern in einer anderen Welt erlebt und wollen diese Lindwürmer nun "nach Hause" holen.


    Gleich vorweg: Ich kann das Buch nicht empfehlen. Auch für Zehnjährige dürfte es nicht besonders spannend sein, aber das ist nicht das hauptsächliche Problem; dieses besteht darin, dass ich selten von einem so arroganten, unhöflichen und generell unsympathischen Kind wie Thomas Ketch gelesen habe. Vielleicht vollbringt er in den anderen Bänden Heldenhaftes - in diesem tut er praktisch nichts, als gegen Weever Stimmung zu machen, wobei sein Hauptargument darauf hinausläuft, dass Weever ein Weever ist und Weevers und Ketches einander nicht mögen.
    Weever versucht die Lindwürmer in die Welt zu bringen. Kann aber aber nicht, weil das nur ein Ketch kann. Und ehrlich, zu wem soll ich hier helfen? Dem Mann, der zwar nicht qualifiziert für den Job ist, sich aber bemüht - dabei sogar eine Menge Leute auf seine Seite zu ziehen versteht, die ihn nicht einmal mögen -; oder dem arroganten kleinen Giftzwerg, der in dem Wissen herumstolziert, ein Ketch und somit die wichtigste Person im Universum zu sein?
    Nebenbei fand ich es ziemlich merkwürdig, dass Weever ein Priester sein soll. Er macht auf mich ganz und gar keinen christlichen Eindruck und ist geradezu besessen von Lindwürmern - hat sogar gestickte Lindwürmer auf seinen priesterlichen Roben! Obwohl viele Leute im Dorf gegen ihn sind und versuchen, ihm die Schuld an allerlei unerklärlichen Vorfällen in die Schuhe zu schieben, scheint niemand je auf die Idee zu kommen, sich beim Bischof über ihn zu beschweren.

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