Wie steht ihr zu Religion/Religiösen

  • Ich habe ein paar sehr religiöse Freunde und wenn ich auch selber nicht religiös bin, scheue ich keine Unterhaltung zu dem Thema - Is ja recht spannend, vorallem wenn mans bezweifelt - werde aber schnell genervt von deren Versuchen mit zu überzeugen/bekehren.
    Kennt ihr sowas? Wie geht ihr damit um? oder glaubt ihr am Ende selber so extrem?

  • hi, Ironie,
    ich gehe davon aus, daß du mit 'religiös' christlich religiös meinst?
    Wenn ja: die müssen versuchen, dich zu bekehren, in ihrem grundlegenden Textbuch, die sogenannte Bibel, ist der sogenannte 'Missionsauftrag' enthalten.
    Deshalb sind Diskussionen sinnlos.
    Zum Zweiten sind sie sinnlos, weil es um 'Glauben' geht. Das ist nichts, was man rational erfassen kann. Glauben und Wissen widersprechen sich.
    Ein Gespräch mit überzeugt Gläubigen über Glaube ist für mich als nicht Glaubende daher Zeitverschwendung.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Vor einigen Jahren habe ich mal einen Mormonen kennengelernt und da er zunächst einen sehr klugen Eindruck auf mich machte, habe ich mich einmal mit ihm getroffen, weil ich weiß, dass Gespräche über Religion sehr interessant und auch hilfreich sein können.


    Während des Gesprächs habe ich mich zu der Äußerung hinreissen lassen, dass die meisten Religionen n.E. das gleiche Ziel hätten und sich im Wesentlichen nur durch den Weg dahin unterscheiden würden, weshalb es eigentlich egal wäre, welcher Religion man angehöre, so lange man ein - christlich ausgedrückt - anständiges und ehrenwertes Leben führe.


    Da war aber mein mormonischer Freund ar nicht einverstanden. Nein! Einzig der mormonische Glauben sei richtig und alle anderen Religionen seien Irrwege.


    Ich fragte, woher er das wisse und wieso er glaube, dass andere Menschen, die in einer anderen Religion tief gläubig seien, sich irrten.


    Er spüre ganz sicher, dass alleine sein Weg richtig sei, war seine Antwort.


    Mein neuerlicher Einwand: "Das sagen aber auch Menschen anderer Religionszugehörigkeit."


    Antwort: "Nein, sicher nicht so. Wenn sie sich auf den richtigen Weg geben würden, dann würden sie den Unterschied merken."


    Letzter Versuch: "Verstehe ich dich richtig? Du bist also überzeugt, dass deine Weisheit, den richtigen Weg zu Gott zu finden größer ist als Beispielsweise die eines Gandhi" (der fiel mir in dem Moment gerade ein).


    Als er "Ja " sagte, brachte ich ihm seinen Mantel und verabschiedete ihn höflich.


    War ansonsten ein wirklich netter junger Mann.

  • Ein Interessantes Thema, welcher Gott ist der richtige, gibt es nur den einen oder doch mehrere?


    Eigentlich eines meiner Lieblingsthemen, was ist wichtig, wo geht der Weg hin, was kommt danach, was macht heute Fr. Kübler Ross, schaut sie da oben runter, Nahtoderlebnisse stimmen sie.....?


    Und und und


    Wer übertreibt wie dieser Bush ist für mich ein Fanatiker, nicht besser wie Al Quaida,


    trotzdem ist die Religion für mich wichtig, wenn ich auch nicht der Kirchgänger bin so brauche ich sie dennoch.

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Ich tu mich in letzter Zeit immer schwerer mit religiösen Mitmenschen. Es nervt mich, wenn sie mich bemitleiden, weil ich so ein "armes" Leben führe, ich kann ihre Dogmen nicht mehr ertragen und vor allem nervt mich UNGLAUBLICH der Anteil, den die Religion im täglichen Leben hat; wie wichtig sie genommen wird. Meine Kinder haben vor einigen Wochen für sich beschlossen, nicht mehr am Religionsunterricht teilzunehmen: das war wochenlang Dorfgespräch :rolleyes


    Ich kann in keinster Weise nachvollziehen, wie aufgeklärte, intelligente Menschen heutzutage noch an diese Dinge glauben können. Ist mir ein echtes Rätsel. Könnte mir im Prinzip ja egal sein, aber dafür ist das Thema eben viel zu dominant vorhanden; nicht nur, weil wir hier genau zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche wohnen. ;-)


    Vielleicht bin ich auch nur wegen besagter Dorfgespräche so sensibilisiert, was dieses Thema betrifft. :wave

  • Zitat

    Original von Telefonhexe
    Ich glaube an Gott aber nicht an die Kirche.


    Das ist doch schon mal was.


    Ansonsten halte ich es mit der Devise: Leben und leben lassen. Ich missioniere keinen - möchte andererseits auch selbst nicht missioniert werden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat


    Das ist doch schon mal was.


    Ansonsten halte ich es mit der Devise: Leben und leben lassen. Ich missioniere keinen - möchte andererseits auch selbst nicht missioniert werden.



    Das könnte ich so Unterschreiben ..

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Zitat

    Original von Rabarat
    Vor einigen Jahren habe ich mal einen Mormonen kennengelernt und da er zunächst einen sehr klugen Eindruck auf mich machte, habe ich mich einmal mit ihm getroffen, weil ich weiß, dass Gespräche über Religion sehr interessant und auch hilfreich sein können.



    Ich kenne über eine andere HP eine Frau, die bei den mormonen war, zwangsverheiratet wurde, die die Verpflichtung hatte, ein Kind zu bekommen etc. pp. (ihr Forum ist leider gerade nicht online - aber auf dieser Seite kann man sich umfassend informieren)


    Die Mormonen sind eine Sekte mit einem sehr starken Sendungsbewußtsein, stärker fast noch als die Zeugen Jehovas.


    Ich hatte eine Freundin, (hatte wohlgemerkt) die sich in die Fänge von "die Kinder des Lichts" begeben hatte. (für die die was damit anzufangen wissen: das ist die Sekte von Uriella) Wer schon mal versucht hat jemanden aus einer Sekte loszueisen, weiß was das bedeutet.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Ich denke mal, es gäbe wesentlich weniger Austritte aus der Kirche und mehr Menschen, die sich mit der Kirche identifizieren können, wenn die Amtskirche nicht vehement Meinungen vertreten würde, die vor 150 Jahren vielleicht einmal zeitgemäß waren. Ich rede im übrigen diesbezüglich von der Römisch-Katholischen Kirche, da war ich bis 1998 Mitglied.


    Ausgetreten bin ich seinerzeit wegen der weltfremden Äußerungen des damaligen Fuldaer Erzbischofs Dyba. Da ich nicht aus Sparsamkeit ausgetreten bin, habe ich seitdem via Plan-International zwei Patenkinder in der sogenannten dritten Welt. Da scheint mir das Geld besser angelegt...


    Sollte ich mit meiner Kirchensteuer die Amtskirche finanzieren müssen, würde es mir wohl die Zehennägel hochrollen...


    Ich selber habe die Angewohnheit, immer in erzkatholische Gegenden zu ziehen. ;-) Jeder, der sich wirklich aus frommen Gründen mit der Kirche identifiziert, der wird von mir aufs höchste respektiert. Ich war nie wirklich gläubig. Glauben heißt nichts wissen, oder? Wenn aber jemand wirklich fromm ist, finde ich das voll in Ordnung und respektiere das.


    Wenn aber einer Sonntags in die Kirche rennt damit die Nachbarn nicht reden und sich während der Messe nur überlegt, was er die nächste Woche über im Büro alles erledigen sollte, dann finde ich das schwach. Und solche Leute gibt es genug. Da lasse ich dann auch im RL einen provozierenden Spruch ab.


    Amen ;-)

  • Mein Dad hat immer gesagt:
    Die christliche Lehre ist ja nicht schlecht,aber das Bodenpersonal...


    Wenn man Jesus ertränkt hätte, ständen in den Kirchen Aquarien,wär doch viel netter. :-)

  • Zitat

    Original von magali
    die müssen versuchen, dich zu bekehren, in ihrem grundlegenden Textbuch, die sogenannte Bibel, ist der sogenannte 'Missionsauftrag' enthalten.


    Diese Sichtweise, die den Glauben auf "Verpflichtungen, Dienstanweisungen und Gebote" reduziert, ist die Wurzel vieler Mißverständnisse.


    Angenommen, ein Arbeitskollege von dir wohnt 2 Straßen weiter und geht immer zu fuß 10 km zur Arbeit, wobei du ihn auf den letzten paar Metern mit dem Auto überholst. Du weißt, er hat kein Auto, er hat keinen Führerschein. Du willst ihm etwas gutes tun und bietest ihm an, ihn mitzunehmen. Ist das dann "missionieren"? Ist das "zum Autofahren bekehren wollen"?


    Für einen Christen ist seine Beziehung zu Gott etwas unheimlich wertvolles, nützliches und hilfreiches - wie Dein Auto, nur besser. Wenn er Dir anbietet, Dich auf "auf dem Weg zu Gott ein Stückchen mitzunehmen", ist das keine Erfüllung eines Zwangsauftrages, sondern - aus der Sicht des Christen - ein Akt tätiger Nächstenliebe, ein Versuch, Dir etwas gutes zu tun. Wenn Dich jemand bekerhen will, dann heißt das, daß er Dich mag.

  • Behrnie


    leider nicht richtig informiert. Das Missionarentum ist untrennbar mit dem Christentum verbunden; soll nicht heißen, dass jeder Christ ein Missionar ist, aber da Christen im Glauben leben, dass nur getaufte Menschen in den Himmel (ewige Glückseligkeit) kommen, müssen aus Nächstenliebe bekehren, da sie ds Himmelreich niemandem vorenthalten möchten.


    Klingt bescheuert - ist aber so.

  • Behrnie, Dein Autobeispiel in allen Ehren, ich habe selten so gelacht. Gerade der Missionsauftrag ist es, der mich so ärgert.
    Zunächst einmal sollten die Christen, alle, ihren Glauben ernst nehmen und leben, vorleben.
    Dann braucht niemand missioniert zu werden, das würde überzeugen. Ein Weiser wird Dir niemals sagen, wie Du so wirst, er ist auch von alleine darauf gekommen, er ist Vorbild, den Weg musst Du schon selber finden. Deshalb finde ich jede "Religion", die aus den Ansichten eines Weisen entstanden ist, bereits kritikwürdig.
    Der Glaube an eine richtige moralische, humanitäre und vorbildliche Lebenseinstellung wirkt mehr als jede Methaper, als jedes Gleichnis und gehirnwaschendes, täglich gemurmeltes Gebet. Durch wiederholen von Glaubenssätzen werden diese nicht wahrer.
    Und wenn ich so bin, wie eben beschriebenen, nehme ich einen Kollegen ohne Hintergedanken mit, einfach weil es logisch und hilfreich für ihn ist. In Deinem Beispiel würde ich ihn überreden, ein Auto zu kaufen, damit wir dann abwechseld fahren?
    Um bei diesem Beispiel zu bleiben, er könnte aber auch den autofahrenden Kollegen einfach fragen, kannst Du mich mitnehmen, wir haben doch den gleichen Weg. Aber da handelt es sich nur um die Strecke zu einem beiden vorbestimmten Ort in diesem Leben.
    Also bleib mal im richtigen Leben, wer missioniert, sollte erschlagen werden (nicht wirklich, soll nur bekräftigend wirken, erschlagen soll ihn seine eigene Mission), weil er vielleicht der Erste ist, der erste, der den nächsten Irrglauben in die Welt bringt. Glaube was Du willst, aber behalt es für Dich, ansonsten, lebe so, wie vorher beschrieben.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

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