Originaltitel: That Certain Spark
Verlag: Francke-Buchhandlung
Broschiert: 276 Seiten
Kurzbeschreibung:
Das kleine Städtchen Gooding in Texas steht Kopf. Endlich ist das lang erwartete Zwillingspaar eingetroffen, das die in Gooding so dringend benötigten Qualifikationen mitbringt. Taylor Bestman ist Arzt, Enoch Bestman Tierarzt. Doch niemand hat damit gerechnet, dass Taylor eine Frau ist!
Gegen seinen Willen wird der Schmied Karl Van der Vort zu Taylors erstem Patienten. Dabei gehört er zur wachsenden Gruppe derer, die eher zum Tierarzt gehen würden als sich von einer Frau behandeln zu lassen. Selbst als Taylor ihm das Leben rettet, überzeugt Karl das nicht von ihren Fähigkeiten. Trotzdem ertappt er sich zunehmend dabei, dass diese ungewöhnliche Frau, die allein durch die Gegend fährt und es sogar wagt, rot zu tragen, seine Beschützerinstinkte weckt.
Doch Taylor will nicht beschützt werden. Sie will nur eins: der Stadt beweisen, dass sie zur Ärztin berufen ist. Und sich dabei von nichts und niemandem ablenken lassen schon gar nicht von einem sturen, leider überaus faszinierenden Hinterwäldler ...
Über die Autorin:
Cathy Marie Hake ist eine erfahrene Krankenschwester. Sie hat 25 Bücher geschrieben und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.
Mein Eindruck:
In einer Stadt in Texas ist man überrascht als anstatt des erwarteten männlichen Arztes eine elegante Frau auftaucht, die diesen Beruf ausübt. Begleitet wird sie von ihrem Bruder, der Tierarzt ist. Natürlich wird eine Frau als Mediziner erst einmal abgelehnt. Das Thema ist in der leichteren Unterhaltungsliteratur schon oft als vorgebliche Kulisse für eine leichte Liebesgeschichte genutzt worden. Ganz frei davon ist auch dieser Roman nicht davon, bemüht sich jedoch um ernsthafte Ansätze.
Misstrauisch ist auch der am Bein verletzte Schmied, dem Taylor dennoch hilft. Zwischen diesen beiden störrischen Hauptfiguren beginnt dann eine schwierige Beziehung. Und meine Probleme mit dem Buch. Die beiden sind sehr verschieden und wollen nicht zueinander passen. Es ist wie bei einem großen Hollywoodfilm, indem zwei große Stars ein Liebespaar spielen sollen und der Zuschauer merkt sofort, dass zwischen ihnen die Chemie nicht stimmt. Man kann es trotzdem schätzen, wenn es gut gemacht ist, aber irgendwas fehlt deutlich.
Davon abgesehen, schafft es die Autorin eigenständige Charaktere zu schaffen, sogar der Bruder Echon erfüllt seine Rolle als Sidekick sehr gut und bekommt im Buch sogar seine eigene Lovestory.
Der Roman widmet sich lange dem Widerspruch und dem Thema der gesellschaftlichen Ablehnung, die es zu überwinden gilt. Das hat mich auf die Dauer nicht gepackt.
Thematisch wurde das schon früher auf ansprechender Art behandelt, ich denke da insbesondere an „Die Advokatin“ von Tracy Peterson.
Da wurde durch viele Details des Gerichtsalltags ein realistisches Bild erschaffen, das in Ärztin in Rot nicht so konsequent errichtet wurde. Ansätze sind vorhanden, aber ohne zu überzeugen.
Dem Buch fehlt manchmal die erwartete Leichtigkeit, das wirkt sich auf die unterhaltende Note des Buches aus. Mit der Zeit beginnt der Roman in manchen Passagen zu langweilen. Insgesamt eine leichte Enttäuschung.