Jonas Jonasson - Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Ich kann mich der schönen Rezi von Suzann nur anschließen.

Auch ich erhoffte mir ein Roadmovie und die Gegenwarts-Geschichte ist auch ein solches, mit all den dafür üblichen Inkredenzien. Einer wachsenden Zahl an Protagonisten, die in die Reise (oder Flucht, wenn man so will) des Hundertjährigen Alan verwickelt werden. Viel Geld und kaputte Autos und gezückte Pistolen. Dabei erweisen sich die "Helden" als ziemlich abgebrüht, wenn es um die Beseitigung diverser Leichen geht und übertreten so ziemlich alle nur erdenklichen Gesetze, ohne mit der Wimper zu zucken. Weder Polizei noch Gangster können Alan und seine Freunde stoppen.

Der zweite Erzählstrang berichtet aus Alans langem Leben und seinen zahllosen zufälligen Treffen mit politischen und geistigen Größen des letzten Jahrhunderts. Hier beweist Alan, dass auch ein ungebildeter Nordmann den Lauf der Welt entscheidend beeinflussen kann - und das mehr als einmal.

Der Sprecher, Otto Sander, hat für mich genau den richtigen Ton getroffen. Er spricht ruhig, fast emotionslos und trifft genau den Grundtenor von Alans Wesen. Dieser ist ein unterkühlter und vollkommen unaufgeregter Charakter, den weder Tod noch Teufel schrecken. Einer, der keine großen Lieben aber auch keine großen seelischen Ängste auszustehen hat. Einer der als oberstes Prinzip einfach nur sein Ding machen will und der auch mal zu Gewalt greift, um sein Ziel zu erreichen - aber ganz ohne sich aufzuregen und auch ohne Gewissensbisse.
Leider waren es diese Charakterzüge, die ihn mir nicht richtig nahe brachten. Er ist ungeeignet als Held, da er zu wenig Ecken und Kanten hat und irgendwie wie ein liebloser blasser Zeitgenosse wirkt, trotz all seiner abenteuerlichen Erlebnisse.

Symathischer waren seine Mitreisenden, z.B. der Fast-Alles-Könner Benny. Und seine Flamme Gunilla, die schöne Dame.
Alles in Allem gut zum Anhören, aber teilweise etwas langatmig.

Audio CDs: 6 Stück
Spieldauer: 07 Std. 34 Min.
Verlag: der Hörverlag
Auflage: gekürzte Lesung (29. August 2011)
Sprache: Deutsch
Sprecher: Otto Sander

Inhalt
Ein Roadmovie voller Witz und Herzenswärme
Allan Karlsson hat keine Lust auf seine Geburtstagsfeier im Altenheim. Obwohl der Bürgermeister und die Presse auf den 100-jährigen Jubilar warten, steigt Allan kurzerhand aud dem Fenster und verduftet. Bald schon sucht ganz Schweden nach dem kauzigen Alten, doch der ist es gewohnt, das Weltgeschehen durcheinanderzubringen und sich immer wieder aus dem Staub zu machen.

Autor
Jonas Jonasson, geb. 1962 im schwedischen Växsjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen „Smålandsposten“ und „Expressen“. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er alles und zog in den Schweizer Kanton Tessin. Sein Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ trat in Schweden eine regelrechte Allan-Karlsson-Manie los. Inzwischen erscheint der Titel in ganz Europa und entwickelt sich zu einem internationalen Bestseller. Zurzeit schreibt Jonasson an einem zweiten Roman.

Sprecher
Otto Sander, 1941 in Hannover geboren, studierte Theater- und Literaturwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte und besuchte die Otto-Falckenberg-Schule in München. Er spielte mitunter an den Düsseldorfer Kammerspielen, an der Freien Volksbühne Berlin und an der Berliner Schaubühne. Zugleich gilt der Künstler, der in Werken von Eric Rohmer, Margarethe von Trotta und Wim Wenders internationale Berühmtheit erlangte, als einer der bedeutendsten deutschen Filmschauspieler. Er war in zahlreichen bekannten Film- und Fernsehproduktionen wie 'Das Boot' und mit Heinz Rühmann in 'In weiter Ferne, so nah' zu sehen, blieb aber auch immer der Bühne treu, wo er in den großen Rollen der Theatergeschichte brilliert und begeistert. Für den Hörverlag sprach er bereits in Umberto Ecos 'Das Foucaultsche Pendel', in Maarten `t Harts 'Das Wüten der ganzen Welt', in 'Pygmalion' von George Bernard Shaw und in weiteren Produktionen.

Meine Meinung
Mit grossem Genuss habe ich die Reise des 100-jährigen Allan verfolgt. Auf der einen Seite steht die Reise, die der Hundertjährige antritt, um vor der Geburtstagsgesellschaft im Altenheim zu fliehen, auf der anderen Seite ist man auf der Reise in seine Vergangeheit.
In seinem Leben ist Allan auf viele grosse Persönlichkeiten gestossen und hat mehr als einmal auf das Weltgeschehen einfluss gehabt. Leider wird die Vergangenheit ab und an sehr langatmig und ich musste mich schon konzentrieren, damit ich den Faden nicht verliere.
Auch die Gegenwart ist nicht ohne. Diese hat mir teilweise besser gefallen. Allan trifft jede Menge neue Freunde und gemeinsam macht sich die Gesellschaft auf die Flucht vor Gangstern und der Polizei. Dabei geht es um jede Menge Geld und auch die ein oder andere Leiche muss beseitigt werden. Hier merkt man, wie abgebrüht Allan ist. Er nimmt es eher auf die lockere Schulter.

Otto Sander liest das Buch ohne jegliche Regung der Stimme und es passt perfekt. Den Witz bringt er emotionslos rüber und man ist die meiste Zeit vor sich am hinschmunzeln.

8 Punkte

Auch ich wollte wissen, was denn der 100-Jährige Allan so alles erlebt, nachdem er aus dem Fenster gestiegen ist.
Er erlebt einiges - und vor allem hat er in seiner Vergangenheit einiges erlebt. Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit und man begleitet Allan durch sein ganz gewiss nicht alltägliches Leben.
Schliesslich war Allan auf die eine oder andere Art an sehr vielen einschneidenden geschichtlichen Ereignissen beteiligt.
Dies alles liest Otto Sander fast perfekt - ohne grosse Betonung, dafür aber sehr passend.
Mich hat nur manchmal gestört, dass er leider einzelne Silben verschluckt oder undeutlich gesprochen hat.
Dafür gibt es einen kleinen Abzug.

Dem Hörbuch gebe ich daher 9 von 10 Punkten.

Ich habe mich köstlich amüsiert über Alan und seine Freunde. Alsn Leben ist geprägt von Ereignissen mit denen man als Hörer niemals rechnet.

Otto Sander liest genauso emotionslos wie Alan keine Emotionen hat, zumindest kommt Alan so rüber.

Er hält alle zum Narren, wobei er das sicher nicht will und auch nichtw eiß das er es macht. Ich habe das Leben von Alan zum Teil bewundert, geht er doch immer im richtigen Augenblick seinen Weg.

Gerne habe ich dieses Hörbuch gehört und empfehle es mit Freuden weiter.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - Jonas Jonasson

Zwischen 1905 und 2005 liegen exakt hundert Jahre Lebenszeit und Tonnen an Lebenserfahrung, die der rüstige Rentner Allan Karlsson jedoch mit Leichtigkeit schultert. Der titelgebende Hundertjährige ist Bewohner eines Altenheimes in seinem Heimatland Schweden und nicht willens an seinem Ehrentag irgendwelche Feierlichkeiten über sich ergehen zu lassen. So beschließt er sich mit einer Kletterpartie aus dem Fenster jeglichen Erwartungen seitens der Gemeinde zu entziehen.

Es treibt Allan zum nahen Reisezentrum, wo er eine Fahrkarte für den nächsten Bus erfragt. Da er sich auf der Flucht befindet, bestimmt allein der Abfahrtzeitpunkt sein Reiseziel. Zuvor jedoch wird er von einem jungen Mann gebeten, kurz auf einen sperrigen Koffer Acht zu geben, während der Besitzer die Toilette aufsucht. Von Spontanität überrascht nimmt Allan den Koffer an sich und läd damit schon bald die Wut eines Drogendealers auf sich, denn der Koffer enthält mitnichten diverse Kleidungsstücke, sondern rund 50 Millionen Kronen in bar.

So suchen noch an seinem hundertsten Geburtstag gleich zwei Parteien eifrig nach dem flüchtigen Rentner: das Altenheim mit Unterstützung der Polizei und der Drogendealer mit seinen Schergen. Dass es für Allan im Zusammentreffen mit der einen oder anderen Partei recht ungemütlich werden könnte, kümmert ihn nicht. Er hat die Gelassenheit eines Mannes, der sich schon diverse Male aus brenzligen Situationen befreien konnte.

Mit „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ hat der schwedische Journalist Jonas Jonasson ein grandioses Debüt auf die Beine gestellt, welches europaweit bereits die Bestsellerlisten anführt. Dieses Hörbuch ist tatsächlich so außergewöhnlich, wie sein Titel schon suggeriert. In zwei zeitlich abgetrennten Erzählsträngen erfährt der Leser von einer Art Renter-Roadtrip des Hundertjährigen und von zahlreichen Rückblenden in Allans überaus abwechslungsreiches Leben.

Der Hörer wird schon bald erkennen: Allan hat die Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts aktiv mitbestimmt. Ob zu Friedens- oder Kriegszeiten, Allan drehte unbewusst gleich mehrmals an den Stellschrauben des weltweiten Schicksals. Allein schon das nukleare Wettrüsten des Kalten Krieges wäre anders verlaufen, wenn der umtriebig Reisende nicht unter anderem in Russland, China und den USA hochrangigste Persönlichkeiten getroffen hätte.

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist beste Unterhaltung in Hörbuch-Format: unerwartete Wendungen, geniale Dialoge und politische Seitenhiebe mischen sich zu einer skurillen Flucht durch die Gegenwart und die Vergangenheit. Mit der sonoren Altherren-Stimme von Otto Sander hat der Hörer das wunderbare Gefühl, der gute Allan erzähle seine Lebensgeschichte selbst.

Eine zu Recht hoch gelobte Neuerscheinung!

Als Allan Karlsson nur eine Stunde vor seiner eigenen Party zu seinem 100. Geburtstag aus dem Altenheim flüchtet, ahnt er noch nicht, welches Abenteuer auf ihn wartet. Schon am Busbahnhof fängt es an. Ein junger Mann bittet ihn, kurz auf seinen Koffer aufzupassen. Als dieser jedoch vor Abfahrt von Allans Bus noch nicht wieder zurück ist, steigt er kurzerhand samt Koffer ein. Bereits jetzt sollte den Lesern klar sein, dass in dem Koffer nicht zur schmutzige Wäsche transportiert wird und fortan einige Verfolger hinter Allan her sind. Nach und nach schließen sich dem Alten ein Kleinkrimineller, ein erfolgloser Student und die schöne Frau samt Elefanten an. Diese in der Gegenwart handelnde Geschichte bildet den Rahmen für Allans Lebensgeschichte, die auf den sechs CDs mit insgesamt 453 Minuten Spielzeit erzählt wird. Otto Sander wurde dazu passend besetzt und verleiht dem betagten Protagonisten die richtige Stimme.

Der Autor Jonas Jonasson gibt in seinem Debütroman einen Rückblick auf entscheidende politische Ereignisse des letzten Jahrhunderts, in die auf sonderbarerweise auch immer Allan verstrickt ist. Der ganz und gar nicht an Politik interessierte Schwede rettet mal eben General Franco in Spanien das Leben, diniert mit Stalin und gibt, während er das Essen serviert, einem Physiker den entscheidenden Hinweis zur Uranspaltung. Allan scheint immer mit dem Strom, aber dennoch wie ein Neutrum durch die Welt zu gehen. Er beugt sich den Gegebenheiten, bis er sich dagegen entscheidet und ein neues Ziel anvisiert. Mit einem gesunden Menschenverstand und einem Schuss Naivität scheint er sogar den Kalten Krieg beendet zu haben. Diese wie ein roter Faden durch die Geschichte gehende Mischung erzeugt einige Situationskomik.

Jonasson lässt sich viel Zeit mit der Charakterisierung seiner Figuren. Nicht nur die kleine Gruppe um Allan bekommt ein detailliertes Gesicht, sondern auch der ermittelnde Kommissar. Dieser steht bei den plötzlich auftauchenden Leichen vor einem Rätsel. Während der Leser die entsprechenden Informationen bereits hat, tappt die Polizei noch im Dunkeln. Auch hier wird deutlich, wieviel Handlungsspielraum Allan zugebilligt wird. Das untermauert lediglich, dass auch alle anderen Ereignisse der Wahrheit entsprechen könnten. Die Handlungsführung ist logisch aufgebaut und der Autor hat immer die richtige Lücke gefunden, um Allan hineinzuschmuggeln.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand war 2010 das am meisten verkaufte Buch in Schweden. Inzwischen wird es in über 30 Sprachen übersetzt. Nach Genuss des Hörbuchs muss ich sagen, dass dieser Erfolg wohlverdient ist. Die Vertonung mit Otto Sander erhöht nochmals den Unterhaltungswert. Auf ruhige Art nimmt er die Hörer mit auf einen rasanten Roadtrip.

Die Geschichte um den 100jährigen Allan Karlsson beginnt recht unspektakulär: weil der alte Mann keine Lust zu den Feierlichkeiten anlässlich seines 100. Geburtstags hat, beschließt er kurzerhand, aus dem Altenheim abzuhauen. Der Ausgang ist gut bewacht, also steigt er nicht wirklich behände aber dennoch erfolgreich in seinen „Pisspantoffeln“ aus dem Fenster im Erdgeschoss und verschwindet in Richtung Busbahnhof. Während er im Reisezentrum auf den Bus wartet, fordert ein junger Mann Allan auf, seinen Koffer im Blick zu behalten und verschwindet eiligst zur Toilette. So weit nicht wirklich ungewöhnlich, selbst „Ausbrecher“ aus dem Altenheim sind so neu nun eigentlich nicht. Und dennoch befindet sich der Hörer mittendrin im Beginn eines Roadmovies, der seinesgleichen sucht und an Skurrilität nur schwerlich zu überbieten ist. Denn der junge Mann ist Bolzen, Teil der Rocker-Bande Never Again, und soll nach einem erfolgreichen Drogendeal einen Koffer mit etlichen Millionen Kronen zu seinem Chef bringen. Dumm nur, dass Allan diesen Koffer einfach mitnimmt, als sein Bus eintrifft. Doch Bolzen ist nicht gewillt, sich von so einem dahergelaufenen Alten übers Kreuz legen zu lassen, und so beginnt eine echte Räuberpistole, in deren Verlauf sowohl Handlung als auch Personal immer irrwitzigere Runden im Karussell drehen und an deren Ende der Hörer eine wahnwitzige Reise durch die Weltpolitik des 20. Jahrhunderts hinter sich gebracht hat. Denn Allan Karlsson ist eine Art schwedischer Forrest Gump, der als Sprengmeister auf etlichen Umwegen in den USA landet und ganz nebenbei das letzte Problem beim Bau der Atombombe löst. Seitdem ist er gut Freund mit Harry Truman, was sich auch später noch als nützlich erweisen soll.

Jonas Jonassons erzählt seine Geschichte dabei gänzlich unaufgeregt, gespickt mit schwärzestem Humor und mit einer Lust am Fabulieren, die sich in einer Fülle an skurrilen Personen und unerwarteten Wendungen niederschlägt. Die eine oder andere Länge vor allem in den Rückblicken auf Allans bewegte Vergangenheit verzeiht der Hörer dabei gern. Mit Otto Sander hat der Hörverlag einen Sprecher gefunden, der dem pragmatischen Allan Karlsson eine passende Stimme verleiht – Hörgenuss pur!

Juchuuuu, ich habe es schon parat liegen.
Gekauft habe ich es weil ich den Klappentext ganz witzig fand aber auch weil mich das Cover sehr angesprochen hat.

Ich hatte schonmal reingehört und fand es schon sehr amüsant. Jetzt nach euren Rezis freue ich mich schon sehr darauf Das wird allerdings erst Anfang des neuen Jahres etwas.

Im Grunde besteht Allans Leben aus aneinandergereihten Zufällen. Nachdem er sich der Feier zu seinem 100. Geburtstag entzogen hat, indem er kurzerhand aus dem Fenster kletterte, bereichern erneut zufällige Begegnungen sein Leben, wie sie es auch in der Vergangenheit getan haben. In Rückblenden erfahren wir nach und nach, wie ungewöhnlich und hochkarätig diese Begegnungen zum Teil waren.

Es ist amüsant zu verfolgen, wie Allan unbeschadet zwei Weltkriege, einen russischen Gulag und diverse andere Lebenssituationen übersteht, erschöpft sich aber irgendwann, da es immer nach dem selben Schema abläuft. Der Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, wartet mit einigen skurillen und auch sympathischen Figuren auf, die mir besser gefallen haben als Allan selbst. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass man ihn im Laufe der Geschichte ins Herz schließen kann. Aber wie allem anderen, so entzieht er sich auch dem Hörer. Es ist unterhaltsam zu hören, wie er sich unbeschadet und unaufgeregt durchs Leben laviert, aber Emotionen erweckt er bei mir nicht.

Otto Sander ist mit seiner sonoren Stimme für mich die Idealbesetzung dieses Hörbuchs. Er liest alle Szenen in einem gleichmütigen Tonfall, die mörderischen ebenso wie die harmlosen, was den zusätzlichen Reiz des Hörbuchs ausmacht. Dies ist für mich eindeutig ein Buch, das durch die Art des Vorlesens zusätzlich an Unterhaltungswert gewinnt.

Otto Sander über seine Stimme, klick.

Inhalt

Allan Karlsson bevorzugt den Abgang durchs Fenster, anstelle der Feier seines 100 Geburtstages im Altenheim. Seine ‚Flucht‘ scheint spektakulär, doch wenn man die mit seinen letzten 100 Jahren vergleicht, ist sie vielleicht völlig normal?

Meine Meinung

Der Titel des Hörbuchs ist ja schon spröde genug, und genauso verstiegen, wie dieser sind auch die Geschichten des Buches.

Das Cover mit der Elefantendame und dem Kofferanhänger ist auch eine Zusammenfassung der Geschichte und wurde gut abgestimmt.

Der Sprecher des Romans, Otto Sander, sonor, wie immer, passt, wie ein I-Tüpfelchen dazu. Mit lakonischer Ruhe berichtet er von Alans Leben – und in der Stimmlage liegt genau das, was die Romanhandlung ausmacht, Alan ist wie eine Katze mit 9 Leben, vielleicht ein Forrest Gump nur mit mehr Esprit? Einerseits scheint er es immer völlig folgerichtig zu empfinden, wie sein Leben so verläuft, andererseits muss man ihm schon eine gehörige Portion Schlitzohrigkeit unterstellen, die er geschickt tarnt? Allerdings hätte es nicht sein müssen, dass Otto Sander manchmal nuschelt, wie ein 100jähriger persönlich.

Alans Berufung ist der Umgang mit Sprengstoffen und seine Begabung dazu hilft ihm häufig , sich aus der Schusslinie zu bringen – nur fast am Ende seines Lebens bringt sie ihn … - ins Altersheim.

Wie Alan sich ganz zufällig mit sehr vielen Größen der Weltgeschichte versteht, ist glänzend in die Geschichte eingepasst. Ach Alan war es, der nicht unwesentlich an einem versuchten Attentat, an einer Bombenbastelei der berühmteren Art hier oder dort, beteiligt war. Ja – so könnte es auch gewesen sein.

Im Mittelteil wurden mir die Geschichten um die geschichtlichen Größen etwas viel – die Handlung zog sich etwas, aber durch die Auflockerung im hier und jetzt blieb ich bei der Stange. Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, ist eine Mischung aus RoadMovie und Biografie, die es in sich hatte und mich größtenteils gut unterhalten hat. Satte 7 Punkte
(c) binchen Januar 2012

Meine Meinung zu dem Hörbuch:

Allan Karlsson ist der Hundertjährige und damit Protagonist dieses Hörbuches. Allan wird 100, aber er hat kein Interesse an der eigens für ihn großen geplanten Feier im Altenheim und deshalb beschließt er kurz vor der Feier einfach aus dem Fenster zu steigen und zu flüchten. Diese Flucht wird zu einer turbulenten Reise. Allan stolpert ohne Vorwarnung von einem zum nächsten Abenteuer. 100 Jahre und kein bisschen weise könnte man auch sagen. Der eine Erzählstrang handelt von der Flucht und der andere ist ein Rückblick auf die letzten hundert Jahre, was sowohl politisch rund um den Globus so geschehen ist und irgendwie war Allan immer mit dabei. Allan hat auf ungewollte Weise und manches Mal auch auf sehr komische Weise mit den meisten Diktatoren in verschiedenen Ländern Bekanntschaft und manchmal auch Freundschaft geschlossen, obwohl er sich scheinbar nie wirklich für irgendwelche politischen Belange interessiert hat.

Gelesen wird das Hörbuch von Otto Sander und das macht das Buch erst Recht hörenswert. 6 CDs und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Die monotone Sprechweise von Otto Sander passt hervorragend zum Leben von Allan und seiner Einstellung zum Leben. So unbedacht und harmlos, wie Allan durch die Welt reist, so ruhig und gelassen kommt auch die Sprecherstimme rüber. Durch die Kapitelansagen war auch immer sofort klar, ob ich mich als Zuhörer gerade auf der Flucht befinde oder gerade 20, 30 oder 40 Jahre zuvor in Allans Leben.

Ein absolut hörenswertes Buch und ich habe es zu meinem Hörbuchhighlight in 2011 gekürt.

Der Inhalt des ungekürztes Hörbuchs zu "Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand" ist mindestens genauso skurril wie der Titel.

Otto Sander lässt den 100-jährigen Allan Karlsson lebendig werden, wie er mit seiner buntgemischten Truppe von Gefährten durch Schweden reist und aus seinem bewegten Leben erzählt. Es gibt kaum ein historisches Ereignis in den letzten 70-80 Jahren bei dem Allan nicht dabei gewesen wäre und dessen Ausgang er nicht bewusst oder auch mal unbewusst nicht beeinflusst hätte. Bei all den Berühmtheiten, die er getroffen hat, ist Allan selbst bemerkenswert bodenständig geblieben und erzählt mit viel Lakonie und trockenem Humor.

Allan begegnet Diktatoren mit manchmal erschreckender Naivität und Respektlosigkeit, hochrangigen westlichen Politikern mit der gleichen Einstellung und hat während seines langen Lebens schon so manche Überraschung erlebt.

Ein amüsantes und sehr abwechslungreiches Hörbuch, dessen Vorleser Otto Sander mir das Gefühl gab, Allan Karlsson selbst zuhören zu können. Im letzten Drittel hat es ganz leichte Längen, deren Inhalt ich aber andererseits nicht durch Kürzungen missen wollte. 9 Punkte.

Ich habe das Hörbuch abgebrochen, mir war die Geschichte zu langatmig und die eintönige und leicht nuschelige Stimme von Otto Sander hat mich ziemlich gelangweilt und ich tat mir schwer, dem Ganzen zu folgen.....mir hat das Hörbuch leider gar nicht gefallen.....

Ich habe jetzt auch beim Laufen mal ein Hörbuch gewählt, weil ich mit der Musik immer nicht zurecht gekommen bin - zu schnell, zu langsam, zu was weiß ich...

Otto Sander nuschelt mir auch ein bisschen viel, vor allem wenn ich dann eben nicht immer 100 %ig den Stöpsel richtig im Ohr habe. Aber ansonsten gefällt mir die Geschichte bislang ziemlich gut und ich bin gespannt, was noch alles passiert!
Wenigstens treibt mich das Hörbuch so auch zum Sport - wenn ich nicht laufe, darf ich nicht weiterhören, aber das will ich ja unbedingt, denn mein erster Eindruck ist wie gesagt schon richtig positiv

Meine Rezension:

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand ist Allan Karlsson, der nicht nur eine haarsträubende Lebensgeschichte hat, sondern mit seinem Verschwinden eine neue Odyssee durch Schweden beginnt und dabei das ganze Land in Aufruhr bringt. Abwechselnd (und immer mit Datum versehen, so dass der Hörer sich sofort zurechtfindet) begleiten wir Allan auf seiner Reise, auf der er neue Freunde trifft und - eigentlich mit mehr Glück als Verstand - seinen Verfolgern immer einen Tick voraus ist. Dazwischen wird Allans Leben erzählt, von seiner Geburt im Mai 1905 bis zu jenem Tag, als er beschloss, aus dem Seniorenheim auszubüxen, in dem sein 100. Geburtstag gefeiert werden sollte. Und in diesen 100 Jahren passiert eine Menge, denn Allan ist an so manchen entscheidenden Ereignissen der Weltgeschichte beteiligt. Man muss die nüchterne Erzählweise und den trockenen Humor schon teilen, um Spaß an diesem Hörbuch zu haben, aber wer dies tut und die ganze Geschichte nicht bierernst nimmt, sondern mit einem Augenzwinkern verfolgt und wer zudem noch ein großer Freund von Konjunktiven ist, der dürfte mit dem Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand seine helle Freude haben. Ich hatte sie.

Otto Sander ist der perfekte Sprecher für diese Geschichte, durch seine - allerdings gewöhnungsbedürftige - unaufgeregte, dunkle Erzählstimme gibt er die skurrilsten Episoden so gelassen wieder, wie man es sich von einem Mann wie Allan Karlsson vorstellt. Otto Sander als Sprecher ist sicher nicht jedermanns Geschmack, seine Stimme und Erzählart hat mich an die von Jacques Berndorf erinnert, wenn er seine Eifel-Krimis liest.

Dicke 9 Punkte von mir!

Ich bin jetzt schon bei der vierten der sechs CDs und muss sagen, es ist einfach grandios wie pragmatisch Allan ist - und wie dies von Otto Sander rübergebracht wird.
Das auch von mir schon kritisierte Nuscheln ist mittlerweile irgendwie passend, es verleiht der ganzen Geschichte noch viel mehr Charisma und Herz, als sie haben würde, wenn ich nur das Buch lesen würde.
Otto Sander ist für mich fast zu Allan geworden, und der trockene Humor, den Allan besitzt, auch wenn er es wahrscheinlich selbst gar nicht weiß, ist einfach nur toll und mehr als unterhaltsam.

Ich bin gespannt, wie das Ende ausgeht, denn langweilig wird es wohl definitiv bei den letzten beiden CDs für mich nicht werden

Ich habe nun schon seit einiger Zeit das Hörbuch durch und ich muss sagen, das war wirklich eines der tollsten und kurzweiligsten (Hör-)Bücher der letzten Zeit, ein absolutes Highlight!

Allein die Idee, dass Allan eigentlich die gesamte Weltgeschichte gelenkt hat und wen er auf seinem Lebensweg alles getroffen hat, beeinflusst hat und was denn wohl anders gelaufen wäre, wenn Allan nicht gewesen wäre... fantastisch!

Der trockene Humor zieht sich bis zum Ende durch und vor allem im Hinblick auf Herbert und Amanda Einstein saß ich eigentlich nur schmunzelnd im Bus und wollte nicht aussteigen, sondern weiterhören.

Für mich hat somit auch das nuschelige von Otto Sander absolut zu Allan gepasst, für mich ist er nun Allan und ich hoffe, dass Jonas Jonasson noch ganz viele solche Bücher schreibt! Ich werde mir auch das Buch selbst kaufen, denn das ist wirklich eine Geschichte, die so viele Wendungen und Drehungen, so viele Zufälle und Schicksalstreffer beinhaltet, dass sie eigentlich nur wahr sein kann und in die man immer wieder reinschmökern sollte

Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Ich muss zugeben, dass ich seitem auch ein richtiger Hörbuch-Fan geworden bin.

Die Geschichte um Alan Carlson ist wunderbar lustig und verstrickt gekonnt geschichtliche Ereignisse mit der persönlichen Geschichte von Alan.

Man will das Hörbuch fast gar nicht abstellen, denn ständig passiert etwas neues. Es gibt meiner Meinung nach keine einzige spürbare Länge in diesem Buch.

Otto Sander hat dabei eine sehr passende Stimme. Er klingt eigentlich immer gelassen und ggf. etwas amüsiert. Das passt allerdings perfekt zum Stil des Buches.