Ja, diese Diskussion hatten wir ja schon zuletzt in einem anderen Thread, da ging es darum, ob der Arbeitgeber (Kirche) es toleriert, wenn eine junge Frau unverheiratet mit ihrem Partner zusammenlebt. Das alles erscheint mir unzeitgemäß und am wirklichen Leben vorbei.
Die katholische Kirche trennt sich von "Weltbild"
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nun ja, was man als zeit- oder unzeitgemäß betrachtet ist ja eher eine persönliche Sichtweise. Da kann man aber argumentieren, dass sich die Kirche innerhalb ihres eigenen Wertesystems bewegt, wenn sie z.B. "Wilde Ehen" bei ihren Angestellten nicht duldet.
Das tut sie aber nicht, wenn sie ihr Geld mit Dingen verdient, die außerhalb dieses Wertesystems liegen, also z.B. Erotica, Verhütungsmittel und Splitterbomben. -
Ja, so meine ich es ja.
*Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt...* Träller
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Zitat
Original von Buchdoktor
Dieser Pornokram könnte eine Scheindiskussion sein, um von anderem abzulenken. Zwar stellt Weltbild eine umfangreiche Buchtitel-Datenbank als angeblich lieferbar zur Verfügung - aber sind diese Titel wirklich lieferbar? Oder locken sie damit Kunden an, die dann auf jeden Fall online etwas kaufen, auch wenn ihr gewünschter Erotikroman als nicht lieferbar angezeigt wird?Ich kann nur von meiner Erfahrung vor kurzen sprechen, aber mein Erotikroman (eine TB-Neuerscheinung, letztes Jahr schon als "HC" erschienen) wurde geliefert. Und ich hatte nur noch ein kostenloses Geschenk mit "bestellt".
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Noch einmal: Weltbild hat keine pornographischen Schriften bzw. Pornographie (nach Definition des Gesetzgebers bzw. § 184 StGB, verfeinert durch diverse OLG-Urteile) allgemein im Angebot. Das war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Porno - ob literarisch oder audiovisuell - darf an Personen unter 18 Jahren grundsätzlich nicht verkauft werden, weshalb kein Buchhändler in diesem unserem Lande derlei im Standardsortiment hat. Es dürfte sich nicht in den Auslagen befinden und auch in Online-Shops nicht für jedermann bestellbar sein. Das gilt für Weltbild wie für Thalia und Amazon. Versandhandel von pornographischem Material ist nur bei Altersverifikation zulässig. Die Werbung hierfür ist eingeschränkt.
Der Begriff "Porno" wird hier in der Definition der Diözesen bzw. der Bischöfe verwendet. Es dürfte kaum überraschen, dass die das Wort anders bzw. für andere Produkte benutzen als unsereins. Porno ist nach allgemeiner Definition (und auch derjenigen des Gesetzgebers) Material, das sexuelle Vorgänge explizit und zum alleinigen Zweck der sexuellen Stimulation darstellt. Literatur, die explizite Szenen enthält, ist nicht notwendigerweise pornographisch, tatsächlich eher selten bis niemals. Literatur darf solche Vorgänge beschreiben, weil Kunst vieles darf und keine mehr wäre, dürfte sie das nicht. Und genau hier setzen die Schwierigkeiten der Bischöfe ein. Ihre Auffassung von Porno ist mit der gesellschaftlichen nicht deckungsgleich, vorsichtig ausgedrückt. Es handelt sich also um ein Definitionsproblem - aber auch nur an der Spitze des Eisbergs. Ich habe gestern schon darauf hingewiesen, dass es solche Diskussionen rund um Weltbild nicht zum ersten Mal gibt, und es wurde auch schon häufiger eine gewisse Sortimentsbereinigung durchgeführt, wobei es eher um philosophische denn um pornographische Probleme ging. Aber selbst wenn man das Angebot halbieren würde, wäre noch genug dabei, das irgendwie anstößig ist, würde man (also Bischof) genauer hinschauen. Das gilt sogar für Sachbücher, Kinderbücher und vieles mehr. Hier zeigt sich die Weltfremdheit der Entscheider bzw. Besitzer - kaum ein Bischof wird Online-Kunde bei Weltbild sein oder regelmäßig durch die Filialen tapern. Ich unterstelle einfach mal, dass sich die Herren seltener mit aktueller Mainstream-Belletristik befassen, also im Feuchtgebiet unterwegs sind. Der Vorgang ist vergleichbar mit demjenigen, wenn "unsere" Bundestagsabgeordneten über Vorgänge im Internet zu entscheiden haben, wobei sie regelmäßig ihre vollständig fehlende Sachkenntnis entlarven (zuletzt Volker Kauder mit seinem lustigen Vorschlag, der als "Kauder-Strike" tituliert wurde).
Es gibt also nur den einen Ausweg, wenn man glaubwürdig bleiben will. Hier zeigt sich der große Abstand, den die Kirchentscheider zum eigenen Volk aufgebaut haben, beziehungsweise die Unfähigkeit, eine Brücke zum weltlichen Alltag zu schlagen. Dieser Spagat würde ihnen auch, salopp ausgedrückt, die Säcke zerreißen. Und die Distanz wächst; der Vorgang zeigt anschaulich, mit welchen Problemen die Kirche zu kämpfen hätte, würde sie sich ihnen ernsthaft zuwenden. Was sie m.E. nicht tut.
Schön an diesem Vorgang ist, dass viele Leute im Rahmen der Berichterstattung überhaupt zum ersten Mal Kenntnis davon erhalten, dass die katholische Kirche der größte Buchhändler der Republik ist.
Tatsächlich aber halte ich den Ansatz für absurd, also die hinter den Vorgängen stehende Überzeugung, man könne überhaupt Unternehmen betreiben, die sich mit den jahrhundertealten (moralischen) Vorstellungen der katholischen Kirche vereinbaren lassen. Das ist m.E. technisch unmöglich. Dieses Paradoxon wird mit der Weltbild-Verkaufsentscheidung nur noch größer werden. Sie ist insofern Makulatur.
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Es dürfte sich nicht in den Auslagen befinden
Das dachte ich auch immer, aber im Zeitungsladen liegen richtige Ponohefte im obersten Regal und ich wundere mich darüber. Ist jetzt o.t, aber darf man das denn überhaupt?
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Original von rienchen
Das dachte ich auch immer, aber im Zeitungsladen liegen richtige Ponohefte im obersten Regal und ich wundere mich darüber. Ist jetzt o.t, aber darf man das denn überhaupt?
Ja - nur dürfen Jugendliche, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, keinen Zutritt haben.
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Danke, Voltaire!
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Eingeschweißt. Keine expliziten Bilder auf dem Cover oder auf der Rückseite (oder teilabgedeckt). I.d.R. nicht zugänglich für Jugendliche. Verkauf gegen Vorlage des Personalausweises.
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Doch, ganz expliziete Abbildung und für Jeden einsichtlich, der größer als ca 1,70 ist.....na ja, auch egal. Die kommen sowieso dran, wenn sie wollen, machen wir uns nix vor. Das sollte die katholische Kirche eigentlich auch wissen.
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Das sagt § 184 StGB dazu:
§ 184
Verbreitung pornographischer Schriften.
(1) Wer pornographische Schriften (§ 11 Abs. 3)
1. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht,
2. an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
3. im Einzelhandel außerhalb von Geschäftsräumen, in Kiosken oder anderen Verkaufsstellen, die der Kunde nicht zu betreten pflegt, im Versandhandel oder in gewerblichen Leihbüchereien oder Lesezirkeln einem anderen anbietet oder überläßt,
3a. im Wege gewerblicher Vermietung oder vergleichbarer gewerblicher Gewährung des Gebrauchs, ausgenommen in Ladengeschäften, die Personen unter achtzehn Jahren nicht zugänglich sind und von ihnen nicht eingesehen werden können, einem anderen anbietet oder überläßt,
4. im Wege des Versandhandels einzuführen unternimmt,
5. öffentlich an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, oder durch Verbreiten von Schriften außerhalb des Geschäftsverkehrs mit dem einschlägigen Handel anbietet, ankündigt oder anpreist,
6. an einen anderen gelangen läßt, ohne von diesem hierzu aufgefordert zu sein,
7. in einer öffentlichen Filmvorführung gegen ein Entgelt zeigt, das ganz oder überwiegend für diese Vorführung verlangt wird,
8. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält oder einzuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 7 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder
9. auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Ausland unter Verstoß gegen die dort geltenden Strafvorschriften zu verbreiten oder öffentlich zugänglich zu machen oder eine solche Verwendung zu ermöglichen,wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
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Original von Tom
Tatsächlich aber halte ich den Ansatz für absurd, also die hinter den Vorgängen stehende Überzeugung, man könne überhaupt Unternehmen betreiben, die sich mit den jahrhundertealten (moralischen) Vorstellungen der katholischen Kirche vereinbaren lassen. Das ist m.E. technisch unmöglich. Dieses Paradoxon wird mit der Weltbild-Verkaufsentscheidung nur noch größer werden. Sie ist insofern Makulatur.Gestern hast Du noch erklärt, die Teillösung, also nur ausgewählte Bücher zu verkaufen, wäre theoretisch gar nicht möglich, weil ja durch die genannten "Porno"-Bücher die Pandorabüchse geöffnet wurde und es jetzt eben kein Zurück mehr gibt. Heute erklärst Du selbst, daß es praktisch unmöglich ist, überhaupt ein Unternehmen zu betreiben, ohne gegen die moralischen Ansprüche der Kirche zu verstoßen (was imho absolut richtig ist). Das müßte im Umkehrschluß aber doch bedeuten: Wo jetzt die Diskussion da ist / die Büchse der Pandora geöffnet ist, muß sich die katholische Kirche von allen Unternehmen trennen? Da sie das nicht tun wird, wäre es ihr imho durchaus mit dem gleichen Anspruch möglich, Weltbild weiterzubetreiben und moralisch oder sonstwie aus dem Rahmen fallende Bücher aus dem Programm zu nehmen. Ich weiß, daß Du dann jeden Roman, wo eine nackte Frau erwähnt wird, aus dem Programm nehmen willst, aber, ich wiederhole mich, mit diesem Anspruch müßte man ja auch in allen anderen Unternehmen sämtliche moralisch fragwürdigen Angebote sofort aus dem Programm nehmen.
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Hallo, LeSeebär.
Du hast mich missverstanden - ich "will" keine bestimmte Entscheidung von der katholischen Kirche. Ich hielte beide Varianten für gangbar, also die Weiterführung ohne Sortimentseinschränkungen oder den Verkauf (die Sortimentsbereinigung halte ich für nicht praktikabel). Beides aber ist mit Implikationen verbunden, die grundsätzliche, weitreichende Entscheidungen erforderlich machen würden - aus Sicht der Kirche, nicht aus meiner. Ich betrachte den Vorgang nur und mache mir so meine Gedanken, nichts weiter. Wäre ich die katholische Kirche, was ich glücklicherweise nicht bin, würde ich mich aus sämtlichen Geschäften zurückziehen, die sich nicht vollständig und bis ins kleinste Detail mit meinen Dogmen vereinbaren lassen. Das wäre ein nicht nur publicityträchtiges Signal, allerdings wahrscheinlich auch Selbstmord.
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Original von Tom
Wäre ich die katholische Kirche..........(Zitat unvollständig und daher sinnentstellend :-))
Das stelle ich mir gerade vor.....
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Original von Tom
Du hast mich missverstanden - ich "will" keine bestimmte Entscheidung von der katholischen Kirche.Sorry, habe mich mal wieder saublöd ausgedrückt. Natürlich meinte ich das auch aus Sicht der Kirche - nicht Du "willst", aber Du findest, daß die Kirche dann jedes Buch mit der Beschreibung einer nackten Frau aus dem Programm nehmen müßte. Und ich denke, wenn die kath. Kirche nicht konsequent aus allen moralisch fragwürdigen Geschäften aussteigt, dann kann sie mit genau diesem "System" auch Weltbild betreiben: Wir nehmen nur die ganz schlimmen Sachen raus, alles andere bleibt, weil es Geld bringt und ja nicht gar so übel ist. Ob das die Gläubigen überzeugen würde, weiß ich nicht, aber die haben sich doch bisher auch nicht daran gestört, daß man Bücher über Wanderhuren und Feuchtgebiete bei Weltbild bekommt. Wenn die Bischöfe jetzt nicht so ein Gewese gemacht hätten, hätte das vermutlich immer noch keinen gestört - den Anwaltshuren-Leser schon mal gar nicht, der ist sicher froh, daß er seinen Stoff irgendwo bekommt.
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Hallo, LeSeebär.
Ginge man so vor, würde man sich also nur vom besonders offensichtlichen "Schmuddelkram" trennen, würde man sich weitreichenden Vorwürfen aussetzen und das Problem nur noch vergrößern. Man stelle sich einen Staat vor, der eine schwach besetzte Justiz hat und deshalb nun die Entscheidung trifft, bestimmte Straftaten nicht mehr zu ahnden. Mord wird noch verfolgt, Diebstahl nicht mehr. Der Staat ist in diesem Moment keiner mehr, denn die Legislative handelt den eigenen rechtsstaatlichen Grundsätzen zuwider (okay, in der Realität vieler Rechtsstaaten wird genau das getan, aber es ist ja auch nur ein Vergleich). Aus dieser Zwickmühle kommt man nicht mehr heraus, also sollte man sie besser nicht betreten. Genau das aber haben die Bischöfe gerade getan: Sie meinen, dass es nicht vertretbar ist, Material zu vertreiben (und damit ordentlich Geld zu verdienen), das den Grundsätzen der Kirche widerspricht. Die Sortimentsbereinigung wäre hier nur Kosmetik, denn das Sortiment ist reichhaltig angefüllt mit Material, das oberflächlich oder intensiver betrachtet den kirchlichen Grundsätzen widerspricht. Würde man es ordentlich "säubern", bliebe nur noch ein Bruchteil übrig, womit die Existenz des Unternehmens mehr als gefährdet wäre. Wenn man es oberflächlich bereinigt, also meinetwegen nur vordergründige Erotik verbannt, würde man sich dem absolut nachvollziehbaren Vorwurf aussetzen, willkürlich und halbherzig zu handeln, also Mord noch zu ahnden und Diebstahl nicht mehr. Dieser Gedankengang hat kein vernünftiges Ende (davon abgesehen ist er nicht umsetzbar) - selbst noch so harmlos erscheinende Gedichtbändchen, gar Kinderbücher oder Sachtexte zu völlig weltanschauungsfreien Themen enthalten Elemente, die bei intensiver Betrachtung schwierig sind. Eine willkürliche Bereinigung in Teilbereichen wäre unglaubwürdig. Wer die "Anwaltshure" nicht mehr verkauft, "Feuchtgebiete" aber doch noch, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, wirtschaftliche Erwägungen doch über moralische Grundsätze zu stellen. Deshalb gibt es eben nur die beiden Auswege. Augen zu und durch (wir wissen, dass es falsch ist, haben aber aus wirtschaftlichen Gründen keine Wahl) oder Trennung. Ein ehrenwerter Schritt, wie ich finde, aber auch kein unproblematischer, denn die Kirche steckt ja in vielen Unternehmen, und sei es auch nur über Investmentfonds, von denen fast keines durch und durch katholisch ist. Tatsächlich sägen die Bischöfe gerade ziemlich kräftig an den Ästen, auf denen sie hocken. Originell.
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Original von Tom
Man stelle sich einen Staat vor, der eine schwach besetzte Justiz hat und deshalb nun die Entscheidung trifft, bestimmte Straftaten nicht mehr zu ahnden. Mord wird noch verfolgt, Diebstahl nicht mehr.Soweit ich weiß, ist aber nur geplant, Weltbild zu verkaufen und in allen Bereichen so weiterzumachen wie bisher. Das würde in Deinem Beispiel also bedeuten: In Bayern würden selbst kleinste Verstöße geahndet, während in Hessen nicht mal Mord verfolgt würde. Auch wenn Dein Beispiel für einen Staat eine Katastrophe wäre, so ist diese Variante imho bedeutend schlimmer.
Zudem bezweifle ich, daß die katholische Kirche mit der Schließung von Weltbild irgendetwas gewinnt. Der Ruf ist aufgrund vieler kirchlicher Bereiche und Handlungen dermaßen im Eimer, daß ein Medienhaus mit Verkauf von erotischen Büchern auf der Problem-Agenda nun wirklich nicht an der Spitze liegt. Solange man die Großbrände (z.B. die Vertuschung der Mißbrauchsfälle) nicht endlich mit ähnlicher Konsequenz löscht, wird man durch das Austreten der Kippe Weltbild nichts erreichen.
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Hallo, LeSeebär.
Volle Zustimmung. Obwohl ich den Vertretern der katholischen Kirche derlei nun wirklich nur selten unterstellen würde, liegt hier m.E. ziemlich blinder Aktionismus vor. Allerdings ist Weltbild auch ein Sonderfall, denn die Eignerschaft teilen sich hier die Diözesen auf, und der Vorstand besteht aus den Bischöfen. Diese reagieren hier recht rasant, allerdings auf eine nicht ganz neue Diskussion, denn bereits 2008 gab es ein heiß umstrittenes Gutachten, das Weltbild vorwarf, Geld mit erotischen, gewaltverherrlichenden, esoterischen, pornographischen, magischen und "satanischen" Schriften zu verdienen. Man kann keine Currywurst verkaufen, in der kein Fleisch enthalten ist, jedenfalls nicht an den üblichen Currywurstbudenkunden - und genau der ist die Zielgruppe von Weltbild/Hugendubel/usw. Wer als Vegetarier damit Schwierigkeiten hat, muss entweder auf andere, also "koschere" Produkte umsatteln oder die Bude verkaufen; Currywurst ohne Fleisch ist bestenfalls ein Nischenprodukt. Die Frage aber ist, ob man nicht zugleich Vegetarier und Currywurstbudenbesitzer sein kann. Diese Frage verneinen die Bischöfe jetzt, wofür sie im Prinzip Applaus verdienen. Damit haben sie sich allerdings mitten in ein ziemlich großes Minenfeld gestellt, aus dem das Herauskommen mittelfristig schwierig werden dürfte, denn der Vegetarier "katholische Kirche" lebt überwiegend vom Currywurstverkauf. Sie ist der mit Abstand größte private Arbeitgeber der Republik; die 6.000 Weltbild-Mitarbeiter sind nur ein kleiner Teil hiervon. Und, wie hier ganz richtig ausgeführt wurde: Es gibt so gut wie kein Betätigungsfeld und kein Investment, das nicht irgendwie den moralischen Grundsätzen widerspräche. Ich sag's mal so: Heilige Scheiße!
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LeSeebär :
Was würde es Deiner Meinung nach bringen, wenn ich den Kioskbesitzer anzeigen würde und Opa Heinrich von nebenan müsste erst in einen Pornoshop, um an seine Wichsvorlagen zu gelangen? Die Welt würde dadurch nicht besser werden, finde ich. Jugendlich haben heutzutage weiß Gott andere und einfachere Möglichkeiten an Schmuddelkram zu gelangen. Sie müssen die Peinlichkeitshürde, die ein Kiosk/Sexshopbesuch so mit sich bringt, lange nicht mehr nehmen. (Wie wir früher :lache)
Ich glaube einfach nicht, dass sich die KK aus diesen Gründen von Weltbild trennt. Konsequent wäre, sich dann von allem anderen, was moralisch in den Augen der Kirche ebenfalls nicht einwandfrei ist zu trennen. Wie Tom es so schön formulierte- sie sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt- erstaunlich.
Der Mensch hat nun mal Triebe, jeder Mensch, und nur, weil es keinen Schmuddelkram mehr gibt, hört das auch nicht auf. Ich verstehe nicht, warum Sex von Seiten der KK HEUTZUTAGE immer so verteufelt wird.
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Original von beisswenger
Da die Kirche in Finanznöten steckt und der DAX ins Niemandsland abgetaucht ist, könnte man den Laden bestimmt für ein Schnäppchen kaufen.Ich werde mir mal eine Bilanz und eine G+V anschauen. Wenn die Hälfte der 8888 Eulenmitglieder einen Hunni investierte, kämen wir schon auf ein Stammkapital von 444,400 Teuro. Das sollte reichen. Dann schmeißen wir die Hälfte der 6,400 Mitarbeiter raus und ersetzen sie durch Eulen.
Vorausgesetzt, Zahlen und Lagebericht erscheinen attraktiv, dann sollten wir über ein Engagement nachdenken. Ich stelle mich als Finanzvorstand zur Verfügung.
Ich wüsste schon wem ich da als erstes rausschmeiße, habe da mal gearbeitet..... *böses J.R. Ewing-Lachen*