Claude Izner - Madame ist leider verschieden

  • Claude Izner - Madame ist leider verschieden


    Kurzbeschreibung:
    Es ist kein gewöhnlicher Tag. als der Buchhändler Victor Legris seinen Laden in der Rue des Saintes-Peres verlässt und den Weg in Richtung Eiffelturm einschlägt. In Paris findet im Jahr 1889 gerade die Weltausstellung statt, und das neu errichtete Bauwerk ist die umstrittene Sensation. Durch die Menschenmasse bahnt sich Victor einen Weg in luftige Höhe, wo er mit seinem Kompagnon, dem Japaner Kenji Mori, verabredet ist. Denn nur wenige Auserwählte dürfen sich dort ins goldene Buch eintragen. Darunter auch Madame Eugenie Patinot, die kurz darauf inmitten des Trubels zu Boden sinkt und ihr Leben aushaucht. Doch ist sie nur eines der Opfer in einer rätselhaften Reihe von Todesfällen, die sich immer infolge eines Bienenstichs ereignen - und immer dann, wenn Victor Legris gerade in der Nähe ist.


    Autor:
    Claude Izner ist das Pseudonym der Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefevre, beide langjährige Bouquinistinnen mit eigenem Bücherstand am Seine-Ufer in Paris. Sie sind außerdem in der Filmbrache tätig und jede für sich als Schriftstellerin erfolgreich. Ihre gemeinsam verfassten Kriminalromane sind Bestseller in Frankreich, England und Italien und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Nach "Madame ist leider verschieden" erschien zuletzt auf deutsch "Ruhe sanft, mein Herz."


    Meinung:
    Ein historischer Kriminalroman, Schauplatz Paris des vorherigen Jahrhunderts - das klang toll, ein Buch genau nach meinem Geschmack! So wanderte es mit mir nach Hause und voller Freude machte ich mich sogleich ans Lesen...
    Der Buchhändler Victor Legris wird auf der Weltausstellung in Paris, genauer auf der Plattform des Eiffelturms, Zeuge eines Todes. Eine Frau bricht zusammen, sie wurde zuvor von etwas gestochen. Eine Reaktion auf Bienengift? Als ein weiterer Mensch auf diese Weise stirbt und die Polizei auch diesen Todesfall als einen natürlichen Tod abhandeln will, beginnt Victor, auf eigenen Faust Nachforschungen anzustellen..
    Seine Spur führt in quer durch Paris in die verschiedensten Kreise, den bei diesen beiden Opfern soll es nicht bleiben.
    Soweit zur Geschichte, wobei mir auffiel das der zweite Handlungsstrang, welcher sich mit Victor privat befasst, einen größeren Raum einnahm als die Kriminalgeschichte. So mein Eindruck und das fand ich persönlich schade, denn das ging mir irgendwann auf den Keks...
    Wie gesagt, ich freute mich auf einen kriminalistischen Ausflug durch das historische Paris, nur leider machen die Erwähnung von Droschken und damaliger Kleidung noch kein historisches Flair aus. Ich spürte nichts vom Paris der damaligen Zeit, ich hatte immer das "Moderne" vor Augen, hier liefen höchstens ab und an historisch gekleidete Personen vors innere Bild. Denn Schnürstiefelletten und Handschuhe liebe Damen Autorinnen, tragen die Damen der heutigen Zeit auch ;-)
    Also, unterm Strich - Atmosphäre fehlte mir hier leider, der Roman hätte genau so gut in der heutigen Zeit spielen können.
    Was ich dem Roman zu Gute halten muss, ist, er läßt sich sehr zügig und flüssig lesen - auch wenn ich über das Verhalten so mancher Protagonisten nur den Kopf schütteln kann...Die Kriminalhandlung stand für mich eher auf dem zweiten Platz, was ich sehr schade fand, denn entsprechend fiel sie aus. Erst dümpelt sie bis kurz vor Schluß vor sich hin und dann wird mit einem kleinen Showdown der Mörder und das Motiv präsentiert - beides für mich nicht wirklich spannend.
    Eine eher mäßiger Roman in meinen Augen, welchen man nicht unbedingt gelesen haben muss.

  • 4 Punkte! :yikes
    Dieses Buch scheint mir gerade knapp einem "Total-Verriss" entgangen zu sein. :grin
    Sehr schöne Rezi - es ist doch immer wieder interessant auch mal eine "verrissnahe" Rezi zu lesen. Danke dafür. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Leider, leider hatte ich Nofrets Rezension nicht gesehen, bevor ich zu diesem Buch gegriffen habe :-(


    Ein schöner Wellnesstag in der Sauna mit einem spannenden historischen Krimi sollte es werden. Historisches Flair kann ich dem Krimi von Liliane Korb und Laurence Lefèvre noch nicht mal absprechen. Das Setting Paris um 1890 mit der laufenden Weltausstellung hat durchaus einiges zu bieten, auch wenn das Potential nicht voll ausgeschöpft wurde. Die Krimihandlung ist jedoch alles andere als spannend, die Handlungen der Personen teilweise nicht nachvollziehbar und die eingewobene Liebesgeschichte zieht die Geschichte nervend und unnötig in die Länge.


    Was lerne ich daraus? Wenn ich schon, ohne vorher bei den Eulen vorbeizuschauen, Bücher aus dem SUB ziehe, sollte ich zumindest nie ohne Zweitbuch in die Sauna gehen.


    Mehr als 4 Punkte kann ich leider auch nicht vergeben.

  • Buchmeinung zu Claude Izner – Madame ist leider verschieden


    „Madame ist leider verschieden“ erschien 2010 als Hardcover im Piper Verlag. Die französische Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel „Mystère rue des Saint-Pères“. Die Taschenbuchausgabe erschien 2011 ebenfalls bei Piper.
    Es ist der Auftakt der Serie um den Buchhändler Victor Legris im ausgehenden 19. Jahrhundert in Paris. Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen.


    Klappentext:
    Ein rätselhafter Tod auf dem Eiffelturm, der umstrittenen Attraktion der Pariser Weltausstellung des Jahres 1889: Eine der vielen Besucherinnen haucht dort, in luftiger Höhe, ihr Leben aus. Der Buchhändler Victor Legris wird ungewollt zum Zeugen und schließlich zum Ermittler. Denn es gibt noch weitere Opfer, die stets einem mysteriösen Bienenstich erliegen. Und jedes Mal ist Victor dem Tatort nicht fern …


    Die Autoren (Quelle krimi-couch.de):
    Claude Izner ist das Pseudonym der beiden Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefèvre. Die beiden Pariserinnen betreiben seit Anfang der 70er-Jahre einen Bouquinisten-Stand am rechten Seine-Ufer und veröffentlichten zunächst gemeinsam eine Reihe von Kinder- und Jugendbüchern.
    Liliane Korb, geb. 1940, arbeitete ursprünglich als Cutterin in der Filmbranche und schrieb für Fernsehen und Theater.
    Laurence Levèfre (geb. Korb), geb. 1951, hat Archäologie studiert und zwei Romane veröffentlicht, bevor sie mit ihrer Schwester ins Buchgeschäft einstieg.



    Meine Meinung:
    Der Auftakt der Serie um den Buchhändler Victor Legris spielt in Paris zur Zeit der Weltausstellung. Es gibt einige Tote, einige bekannte Personen, einige technische Neuerungen, eine Liebesgeschichte und Informationen über antiquarische Bücher. Wir lernen reißerische Zeitungsschlagzeilen und eine bunte Vielfalt von Typen jener Zeit kennen. Victor Legris wird zum Ermittler und der Buchladen wird allein vom Assistenten Joseph am laufen gehalten. Doch eines habe ich im Buch nicht gefunden – Spannung. Die historischen Elemente sind in Ordnung, aber der Kriminalfall hat mich völlig kalt gelassen. Das Geschehen plätschert vor sich hin und es gibt sogar einen Showdown. Aber Spannung kommt nicht auf.


    Fazit:
    Auf der Vorderseite des Taschenbuchs befindet sich der Aufdruck „EIN PARIS-KRIMI“. Für mich war es einer der spannungsärmsten Krimis, die ich je gelesen habe. Allein durch die historischen Elemente kommt so etwas wie Atmosphäre ins Spiel. So kommt es zu einer Bewertung von zwei Sternen (50 / 100).

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