2 CDs, ca. 119 Minuten
Gelesen von Gerd Wameling
Kurzbeschreibung:
4 Erzählungen des Kult-Autors Jakob Arjouni: Schwarze Serie, Das Innere, Familie Rudolf tut wohl und In Frieden.
Über den Autor:
Jakob Arjouni, geboren 1964 in Frankfurt am Main, studierte und jobbte nach dem Abitur einige Jahre in Südfrankreich und lebte dann in Berlin. Er veröffentlichte Romane, Theaterstücke, Erzählungen und Hörspiele. Für "Ein Mann, ein Mord" erhielt Jakob Arjouni 1992 den Deutschen Krimi-Preis. Derzeit lebt er vorwiegend in Südfrankreich.
Über den Sprecher:
Gerd Warmeling 1948, in Paderbom geboren, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Folkwangschule in Essen.
Einem breiten Publikum ist Gerd Wameling vor allem als Staatsanwalt Dr. Fried aus der SAT l-Serie "Wolffs Revier" bekannt.
1993 wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Ich konnte mich bisher nicht besonders mit den Romanen von Jakob Arjouni anfreunden, deswegen wollte ich es mal mit Kurzgeschichten als Hörbuch versuchen.
Das Ergebnis hinterlässt gemischte Gefühle.
Gerd Warmeling liest die Geschichten ganz ordentlich, wenn auch nicht bahnbrechend.
Hier meine Eindrücke zu den einzelnen Geschichten.
Schwarze Serie:
ZitatEin Killer hat eine Schwarze Serie, alles läuft schief, und sein Boss ist unzufrieden. Darum heckt er einen Plan aus, mit dem alles wieder in Ordnung kommen soll. Ob das wohl funktioniert? So ironisch wie ernst, so traurig wie heiter, so lustig wie trocken erzählt Jakob Arjouni davon,wie im Leben so vieles möglich scheint und wie wenig davon klappt.
Dieser Klappentext verspricht meiner Meinung nach zu viel. Die Gangstergeschichte wirkt klischeehaft und ist letztlich banal. Ich bin zudem kein Fan von platten Pointen.
Das Innere:
Es geht um ein Ehepaar in der Krise, da sie aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten stammen.
Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass die Geschichte voll an mir vorbeiging. Auch wenn das an erster Linie an meiner fehlenden Aufmerksamkeit lag, hätte die Story ruhig irgendwie interessant sein können.
Familie Rudolf tut wohl:
Über diese üble Geschichte, bei der sich der Autor in Ironie versucht, sollte man besser den Mantel des Schweigens legen.
In Frieden:
Die mit Abstand beste Story des Bandes. Eine Geschichte des Dorflebens, in dem sich der Städter Kanter eine neue Existenz aufgebaut hat. Er hat aber auch eine geheimnisvolle Vergangenheit und verhält sich merkwürdig.
Am Wichtigsten ist aber die menschliche Beziehung zwischen Kanter und seinem Angestellten Schuster. Eine Variante der Herr- und Diener-Motivik.
Erzählt aus einer Perspektive aus der Distanz, die auch die Öffentliche Meinung über die Situation erwähnt. Diese geschickte Erzählmethode prägt die Geschichte und verleiht ihr eine dostojewskische Atmosphäre.
Fazit: Keine Empfehlung von mir.