Klappentext:
No one knows where the Tufa came from, or how they ended up in the Smoky Mountains of East Tennessee, yet when the first Europeans arrived, they were already there. Dark-haired, enigmatic, and suspicious of outsiders, the Tufa live quiet lives in the hills and
valleys of Cloud County. While their origins may be lost to history, there are clues in their music— hints of their true nature buried in the songs they have passed down for generations.
Private Bronwyn Hyatt returns from Iraq wounded in body and in spirit, only to face the
very things that drove her away in the first place: her family, her obligations to the Tufa, and her dangerous ex-boyfriend. But more trouble lurks in the mountains and hollows of her childhood home.
Cryptic omens warn of impending tragedy, and a restless "haint" lurks nearby, waiting to reveal Bronwyn’s darkest secrets. Worst of all, Bronwyn has lost touch with the music that was once a vital part of her identity.
With death stalking her family, Bronwyn will need to summon the strength to take her place among the true Tufa and once again fly on the night winds. . . .
Inhalt:
Bronwyn Hyatt, eine Tufa, kehrt aus dem Irak-Krieg zurück nach Amerika. Gefeiert als Kriegsheldin und schwer verwundet kommt sie zurück in ihre Heimatstadt Needsville in den Smoky Mountains. Needsville ist eine Kleinstadt in der die Tufa leben - ein Volk, nicht weiß, nicht schwarz, keine Indianer. Niemand weiß woher sie kommen, woran sie glauben und sie schweigen sich aus.
Einzig die Musik scheint ihnen sehr wichtig zu sein. Bronwyn jedoch hat im Krieg ihre Fähigkeit die Mandoline zu spielen verloren und muss nun versuchen, sich langsam wieder einzugliedern in die enge Gesellschaft. Vorurteile machen es ihr schwer, viele haben falsche Erwartungen von ihr und wissen nicht, dass sie sich im Krieg verändert hat
und so muss sie versuchen, sich nach zwei Jahren Abwesenheit wieder an die alten Bekannten zu gewöhnen, die Neuerungen in ihrer Heimat aufzunehmen und wieder zu sich selbst finden. Einfach ist die nicht, denn auch noch Todesomen und Geistererscheinungen bedrohen ihre Familie...
Meine Meinung:
Ein Buch, das ich sehr genossen habe!
Sympatische, menschliche Charaktere, mit denen man mitfühlt und eine schöne Geschichte, geschrieben in einer ansprechenden Art und Weise.
Das Buch einem Genre zuzuordnen ist schwer. Es hat fantastische Elemente, zum Ende hin werden es auch mehr, aber diese sind nicht Hauptbestandteil der Geschichte. Oftmals wird auch nur etwas angedeutet. Es ist keine abenteurliche, reißerische, spannende Fantasy, sondern die fantastischen Elemente sind Charakterzüge des Volks der Tufa. Viel mehr als um übernatürliche Geschehnisse geht es um die Charaktere - genauer natürlich hauptsächlich um Bronwyn, daneben ihre Familie und ihr Umfeld: ihre Mutter Cloe, den Vater Deacon, die Brüder Kell und Aidan, den Freund Terry-Joe, die Gemeinschaft der Tufa als solche.
Die Charaktere sind fein gezeichnet, detailliert und sehr menschlich. Man fiebert mit, man mag oder verachtet die Menschen, man erkennt ihre Fehler in sich selbst wieder und freut sich mit ihnen an ihrer Entwicklung.
Es ist daher viel mehr eine fantastische Familiengeschichte mit Coming-of-Age-Elementen, als ein "schnödes" Fantasywerk.
Man könnte es, um den ruhigen Charakter des Buches zu unterstreichen, als "Rural Fantasy" bezeichnen. Ländlich und ruhig, beschaulich statt städtisch, laut, actionreich.
Dennoch ist die Geschichte mitreißend. Als Leser ist man gespannt, was es mit dem Volk der Tufa auf sich hat und Bronwyn und Aidan waren mit sehr sympatisch, sodass ich gleich mitten in Familiengeschehen war und wissen wollte, wie es mit Bronwyn weiter geht, die eine Menge zu verarbeiten hatte.
Neben den Tufa sind auch zwei weitere Erzählstränge vorhanden: der neue Prediger Craig und ein Journalist mit etwas Tufa-Blut - sie bilden sozusagen einen kleinen Gegenpol zum Volk der Tufa, versuchen sie besser zu verstehen und ihre Geheimnisse aufzudecken. Auch eine kleine Liebesgeschichte darf nicht fehlen, aber sie steht nicht im Vordergrund der Handlung.
Die Welt, die Alex Bledsoe hier erzeugt lebt von sowohl europäischen, als auch amerikanischen Mythen und das funktioniert gut. Mir hat es sehr gut gefallen, wie er ein bekanntes Motiv neu interpretiert.
Obwohl es Fantasy ist, ist das Buch so realitätsnah, dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass das kleine, abgeschiedene Städtchen in den Smoky Mountains genau so existiert und das die Tufa dort genau so leben, wie Bledsoe es uns erzählt.
Das Ende des Buchs hält eine Überraschung bereit, die Herkunft der Tufa lüftet sich nach und nach.
Wer ruhige Bücher mit Fantasy-Elementen mag, oder Geschichten mit verschrobenen Menschen, die in einer engen Gemeinschaft zusammenleben, dem kann ich das Buch empfehlen.
Wer allerdings ultra-spannende, actionreiche Fantasy will, der ist hier auf jeden Fall falsch.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, der Stil des Autors hat mit sehr zugesagt, sodass ich stark überlege, mir auch die anderen Werke von Alex Bledsoe zu holen, obwohl sie thematisch mit diesem hier nicht viel gemeinsam zu haben scheinen.
Ich vergebe volle 10 von 10 Punkten.
Wenn ein weiteres Buch über die Tufa erscheint, werde ich es auf jeden Fall lesen!
Wer mal reinschnuppern mag, der Stil des Buches kommt gut zur Geltung, hier ist eine Leseprobe: http://alexbledsoe.com/wp-cont…ads/2011/09/HumShiver.pdf