Die Stadt der träumenden Bücher - Walter Moers

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    Zitat

    Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, womit sich Walter Moers, Schöpfer von ”Das kleine Arschloch” und ”Käpt’n Blaubär” in seiner knapp bemessenen Freizeit beschäftigt: Er übersetzt zamonische Literatur ins Deutsche. Soeben erschienen ist Die Stadt der Träumenden Bücher, ein autobiographisches Werk des legendären Hildegunst von Mythenmetz, dessen ”Mythenmetzsche Abschweifung” bereits in Ensel und Krete viele Leser an den Rand des Wahnsinns getrieben hat -- und darüber hinaus.
    Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem ”Dichtpaten” ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.


    Leider kennt Hildegunst den Namen des Autors nicht, denn Danzelot hatte die Erzählung von einem angehenden Schriftsteller erhalten und diesem empfohlen, sein Glück in der Bücherstadt Buchhaim zu versuchen. Und so macht sich Hildegunst auf den Weg in die Stadt der Träumenden Bücher, wo an jeder Straßenecke finstere Antiquariate auf Kunden lauern, magisch begabte Buchimisten ihr Unwesen treiben und auch sonst zahllose Gefahren die dem ahnungslosen Bücherliebhaber drohen ...


    Sprecher:


    Dirk Bach


    Version:


    Hörbuch Hamburg - ungekürzt


    Meinung:


    Käptn Blaubär, Lindwurmfeste, Zamonien - alles spanische Dörfer für mich ! Bisher !
    Jetzt bin ich vermutlich Hildegunst von Mythemnetz und seinen "Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers" verfallen.
    Hildegunst berichtet uns haarklein, wie er auf der Suche nach dem Urheber eines großartigen Manuskripts die Lindwurmfeste verliess und nach Buchhaim kam. Dann aufgrund einer Intrige in den Katakomben derselbigen Stadt landete und neben zahlreichen Gesellen der Unterwelt schliesslich Hormunkoloss - dem gefürchteten Schattenkönig gegenüberstand ... Fantastisch einfach, da geht es mir wie Hildegunst in der Bibliothek auf Schloss Schattenhall: essen ? schlafen ? waschen ? nein das will ich nicht mehr - ich will nur hoch eines: weiterhören !


    Dirk Bach IST Hildegunst von Mythenmetzt, ich denke selten hat ein Sprecher so großartig zu einem Charakter gepasst wie hier.


    Wenn ich müsste würde ich vermutlich sogar Glühlaffee und Bienenbrot zu mir nehmen und beim schummrigen Licht einer Quallenlampe sitzen, nur um zu erfahren wie die Geschichte weitergeht ...

  • Obwohl ich kein blühender Zamonien- oder Fantasy-Fan bin, mag ich es, gelegentlich in Walter Moers kunterbunte zamonische Fantasy-Welt abzutauchen. In „Die Stadt der träumenden Bücher“ hat sich dieser Ausflug sehr gelohnt. War „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ noch eine kunterbunte Abenteuergeschichte, geht es diesmal um Bücher und die Liebe zur Literatur. Deshalb wird die Geschichte auch aus der Sicht des angehenden Autoren Hildegunst von Mythenmetz erzählt, der nach dem Tod seines Dichterpaten in die Welt hinauszieht und in die titelgebende Stadt der träumenden Bücher reist, wo es von Autoren, Agenten, Buchhändlern, Buchjägern und seltenen Werken nur so wimmelt. Gemeinsam mit Lindwurm Hildegunst tauchen wir in die Geheimnisse der Stadt ab und reisen mit ihm sogar durch die Katakomben-Welt unterhalb von Buchhaim. Genau wie oberirdisch dreht sich auch unter der Erde alles um Bücher und Literatur, obgleich es ungleich düsterer zugeht, denn angeblich haust im Untergrund der Schattenkönig.

    Mit „Die Stadt der träumenden Bücher“ ist Walter Moers ein weiterer toller Zamonien-Roman gelungen. Die Geschichte ist interessant, abwechslungsreich und voller verrückter Ideen. Stellenweise schweift die Handlung zwar etwas ab und wirklich nervenaufreibend spannend ist sie ebenfalls nicht, aber darüber sieht man bei den liebevollen Charakteren und der bunten Story gerne hinweg. Der Roman ist etwas zum Genießen, für alle Fans von Fantasy und der Literatur.

    Die Hörbuchfassung geht 17h30min und wurde ebenso großartig wie stimmgewaltig von Dirk Bach vorgetragen.