Eulen und die Politik

  • Orlando
    Ich sehe, dir ist der eigentliche Gedanke meiner Signatur noch gar nicht in den Sinn gekommen.
    Man kann Sachen oder Gedanken geradezu plakativ jemandem um die Ohren hauen, oder man versucht mit dem Motto -Von hinten durch die Brust ins Auge- jemandem etwas zu sagen.


    Ich fand diese Sigantur (ist nicht auf meinem Mist gewachsen) sehr hintergründig.

  • Wenn sie nicht auf Deinem Mist gewachsen ist, solltest Du zumindest die Herkunft dazu schreiben, auch wenn ich Deine Erklärung irgendwie nicht verstehe. :gruebel

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Also ich versteh' das auch nicht.


    Gruss,


    Doc


    Damit muss Vallenton auch rechnen, wenn er einem so einen Satz so schön plakativ um die Augen knallt und an der Erklärung spart.



    Idgie - auch ahnungslos

  • Ich kann nur sagen, dass Politik - ob man sie versteht/mag oder auch nicht - doch recht wichtig ist für uns. Wo sonst wird über uns entschieden? Morgana, ich kann Dein Desinteresse nicht verstehen bzw nachvollziehen.


    Nur vor einer Wahl kurz nachdenken ist doch nichts. Zur Wahl stellen sich doch alle Parteien als die eierlegende Wollmilchsau dar. Du musst die Zeit dazwischen schon auch Deine Lauscher aufhalten! Und wählen gehen. Von meiner Mutter habe ich einen kleinen aber wahren Satz im Gedächtnis. Wer nicht wählen geht, spricht sich das Recht ab, die nächsten vier Jahre zu motzen. Ein Nichtwähler hat ja nichts getan, um was zu ändern bzw zu bewirken...


    Ich selber rechne mich zum liberal-konservativen Flügel der Nation. Konservativ bin ich wirklich. Aber auch liberal. Ich gehöre nicht zu den Hardlinern, die die Frau ausschließlich an den Herd verbannen. ;-)


    Nö. Fakt ist: Ich stamme aus Knödelhubien... äh Bayern. Wenn man in Bayern sagt, man sei konservativ, dann entspricht das im Rest der Nation einer Position rechts außen, jenseits der (gibt es die noch?) Republikaner. Ich habe eine wohl vom Elternhaus geprägte konservative Weltanschauung. Aber ich sehe die Sachen eben auch etwas freizügiger als die in Bayern staatstragende Partei. (Meinereiner war in jungen Jahren übrigens auch in der Jungen Union, ist aber aus persönlichen unpolitischen Gründen ausgetreten...)


    Steinigt mich, aber ich würde einen Kandesbunzler EdmundI wählen. *flücht*

  • Zitat

    Original von hurz


    Steinigt mich, aber ich würde einen Kandesbunzler EdmundI wählen. *flücht*


    Dir ist aber schon bewusst, dass wir dann evtl. Beckstein als Innenminister hätten. Und nicht nur von Bayern... :wow


    Wenn ja: Ich bin kurz Steine sammeln. :grin

  • Hallo,


    tja, die einen werden wegen des gleichen Satzes gesteinigt, der andere wird für den gleichen Satz gewürdigt. ;-)


    Manche sehen halt schon beim Sehen des Namens rot. ;-)


    So, zum Thema:


    Ich halte es für die Pflicht jeden Bürgers, politisch interessiert zu sein. Jeder, der nicht politisch interessiert ist, dem ist es egal, was um ihn geschieht. Denn Politik IST Gemeinschaft, sie beinflusst unsere Umwelt.


    Politikdesinteresse ist sogar gefährlich. Ohne Politikdesinteresse wäre Hitler gar nicht an die Macht gekommen.


    Gruß

  • Meinst du wirklich es lag mangelndes Interesse vor?
    Ich glaube vielmehr, die Leute wollten Hitler wirklich haben. Den Vertrag von Versailles haben viele als Schmach empfunden, Reparations- und Wiedergutmachungszahlungen in Hülle und Fülle, die Wirtschaft lag am Boden. Deutschland wollte einen starken Mann haben und den haben sie in Hitler gesehen, haben sich vielleicht von seinen Versprechungen verführen lassen.


    Ich habe gerade mal im Internet geschaut. Die Wahlbeteiligung lag 1933 bei fast 89 %.


    http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/RT8.html

  • Zitat

    Original von Ronja


    Dir ist aber schon bewusst, dass wir dann evtl. Beckstein als Innenminister hätten. Und nicht nur von Bayern... :wow


    Wenn ja: Ich bin kurz Steine sammeln. :grin




    Übrigens ist er ein Symphatisant von Otto Schily, der nach meinem dafür halten einen sehr guten Job macht, ebenso wie Beckstein,Innere Sicherheit ist ein Plus bei Firmenansiedlungen in Bayern.


    Ansonsten zähle ich mich zur Hurz-Partei ,und habe einen Roten Bürgermeister (sowas gibt es in Bayern) als Freund und kann daher auch Dinge differenziert mit Ihm Diskutieren .

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Politisch aktiv? Nein. Politisch interessiert? Klar. Mir ist oft Weltfremdheit vorgeworfen worden, und irgendwie kommt das auch hin. Während des Studiums habe ich mich eigentlich nur unter meinen Büchern vergraben und nicht nach links und rechts geschaut. Mir ist aber ziemlich schnell klar geworden, wie sehr Politik mich selbst betrifft, im Großen und im Kleinen, denn Politik bestimmt logischer Weise auch Kulturarbeit.
    Muss allerdings sagen, dass ich im Hinblick auf Politik in den vergangenen Monaten müde geworden bin. Selbst das reale und virtuelle Zeitunglesen, um eben informiert zu bleiben, strengt mich maßlos an, nervt mich, macht mich ärgerlich. Ich resigniere. Mir fällt es zunehmend schwer, das Ganze zu erfassen. Die Rangeleien, das Gezanke... Uneinigkeiten wohin man blickt. Das Wesentliche, so hab ich das Gefühl, bleibt auf der Strecke, oder ich kann es nicht mehr sehen. Oder bin zu blöd um es zu erfassen. Vielleicht setzt man ja sogar darauf, dass der Durchschnittsdeutsche resigniert, Politik Politik sein lässt und nicht durchblickt, was konkret passiert, gar nicht durchblicken will. Aber das sind nur so Gedanken, wenn ich mal wieder gerade politikmüde bin. Ich bemühe mich trotzdem, denn da sind viele Dinge, über die ich, wenn ich sie schon nicht beeinflussen kann, doch wenigstens ansatzweise informiert sein will. Ob ich das alles dann so begreife, steht auf einem anderen Blatt... :-)

  • Zitat

    Original von Lansky
    Ansonsten zähle ich mich zur Hurz-Partei...


    Die gibt es?????????????????????????


    Ronja, was hast Du gegen den Beckstein? Bitte keine Floskeln sondern Argumente! Der steht doch aber bundespolitisch eh nicht mehr zu Diskussion???


    Wenn ich die Wahl hätte zwischen Gerhard, dem Versager und der Luftblase und Edmund dem Schaffer und Zuverlässigen, dann würde ich sicher nicht den eitlen Gerhard wählen...

  • Zitat

    Original von hurz
    Wenn ich die Wahl hätte zwischen Gerhard, dem Versager und der Luftblase und Edmund dem Schaffer und Zuverlässigen, dann würde ich sicher nicht den eitlen Gerhard wählen...


    Sorry, aber rechte Phreasen dreschen ist genauso dumpf wie linke Phrasen dreschen. :rolleyes


    Bei dem Thema kann man nur streiten, weil alle glauben, recht zu haben, und eigentlich nur das wahrnehmen, was ihre Meinung bestätigt.


    Das ist kein Pro-Schröder-Statement, sondern eine ganz allgemeine Beobachtung, die für viele streitbare Meinungen zutrifft.


    Ich geh dann gleich mal zur OB-Wahl ... :grin

  • Zitat

    Original von hurz


    Ronja, was hast Du gegen den Beckstein? Bitte keine Floskeln sondern Argumente! Der steht doch aber bundespolitisch eh nicht mehr zu Diskussion???


    Wenn ich die Wahl hätte zwischen Gerhard, dem Versager und der Luftblase und Edmund dem Schaffer und Zuverlässigen, dann würde ich sicher nicht den eitlen Gerhard wählen...



    Ich würde nicht sagen, dass der Beckstein bundespolitisch nicht mehr zu Debatte steht.


    In Bayern macht er seine Sache ja ganz gut, aber auf Bundesebene hätte er mir zu viel Macht.


    Er ist mir einfach zu extrem in seinen Ansichten, was die Verfolgung von Straftätern und Ausländern angeht.


    Der würde halt gern viel mehr Ausländer abschieben, die nicht unbedingt einen wirklichen Grund dafür geben. Und was Straftäter an sich angeht schießt er auch gern mit Kanonen auf Spatzen.


    Welche Argumente hast du eigentlich vorzuweißen? Was hat denn der Edi geschafft? Und welche Dinge verspricht er, die er einhalten würde?


    Und was macht der Herr Schröder konkret falsch? Es ist halt nun mal nicht einfach die Schulden, die die CDU über 16 Jahre hinweg aufgrund mangelnder Sparsamkeit in guten Jahren angehäuft hat, innerhalb so kurzer Zeit wieder loszuwerden. Und dass uns die Wiedervereinigung immer noch Geld kostet ist halt so und reißt großer Löcher in die Kassen.


    Der Herr Dr. Kohl hat seinerzeit versprochen, dass wir den Solidaritätspfennig 2 Jahre lang bezahlen werden. Und wir bezahlen immer noch. Ich hab da kein Problem damit - ist halt so und es ist wichtig! Aber die CDU hat versprochen, uns einen reichen Staat vorgespielt, dem es auf ewig so gut geht und sich dann aus dem Staub gemacht. Na, ja, sie wurden aus dem Staub gemacht, weil sie wieder den Kohl aufgestellt haben. Ansonsten hätten sie schon nochmal gewonnen.


    Aber: Ich frage mich, wieso die damals nicht mehr gespart haben? Ein Familienvater währe nie so naiv zu glauben, dass es immer so gut weitergeht und würde für schlechte Zeiten zurücklegen. Wenn damals jeder 1 Mark bei der Apotheke oder dem Arzt gezahlt hätte, was hätte das Geld bebracht??? Und jetzt müssen wir halt mehr zahlen, weil Jahrelang nur ausgegeben und nichts gespart wurde.


    Wir müssen jetzt halt alle den Gürtel etwas enger schnallen und sparen, damit es wieder aufwärts geht, bzw. auch im richtigen Maß versuchen die Wirtschaft anzukurbeln. Eine schwere Sache, aber nicht unmöglich zu schaffen.


    Wie will denn der Herr Stoiber die Probleme lösen?

  • Zitat

    Original von Ronja
    Wir müssen jetzt halt alle den Gürtel etwas enger schnallen und sparen, damit es wieder aufwärts geht, bzw. auch im richtigen Maß versuchen die Wirtschaft anzukurbeln. Eine schwere Sache, aber nicht unmöglich zu schaffen.


    Mit Sparen kann man keine Wirtschaft ankurbeln -- nur mit Geldausgeben. Geld muß arbeiten, wenn es irgendwo liegenbleibt, schwindet es (wertmäßig) dahin.
    Das Zauberwort heißt: konsumieren.

  • Zitat

    Original von hurz
    Nur vor einer Wahl kurz nachdenken ist doch nichts. Zur Wahl stellen sich doch alle Parteien als die eierlegende Wollmilchsau dar. Du musst die Zeit dazwischen schon auch Deine Lauscher aufhalten! Und wählen gehen. Von meiner Mutter habe ich einen kleinen aber wahren Satz im Gedächtnis. Wer nicht wählen geht, spricht sich das Recht ab, die nächsten vier Jahre zu motzen. Ein Nichtwähler hat ja nichts getan, um was zu ändern bzw zu bewirken...


    Lieber hurz, da widerspreche ich dir aber in jeder Hinsicht. Das Thema hatten wir zwar schon mal durchgekaut, aber nie ein Ergebnis gefunden. Wie du schon anführst, stellen sich Parteien vor Wahlen immer als Nonplusultra dar. Denkst du aber über deren Verhalten zwischen den Terminen nach, hast du stets nur die Auswahl zwischen Al Capone und Bonni mit Clyde.
    Ich mag weder einen Schröder noch eine Angela oder einen Edmund im Kanzleramt. Und schon haben wir das Dilemma. Fazit daraus: bleib sauber und wähl weiss oder gar nicht.
    Ändern kannst du nur auf dem Kommunalsektor etwas und das geht oft auch ins Auge. In Zweibrücken wurde ein parteiloser OB mit 68% gewählt und seitdem blockieren die beleidigten Parteien den Mann in seiner Arbeit. All die notwendigen Reformen, die er anstrebte, blieben stecken und wieder haben die Wähler nichts erreicht. Da kannst du also auch genau so gut daheim bleiben, wenn die Parteien deinen Willen doch ignorieren.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Iris


    Mit Sparen kann man keine Wirtschaft ankurbeln -- nur mit Geldausgeben. Geld muß arbeiten, wenn es irgendwo liegenbleibt, schwindet es (wertmäßig) dahin.
    Das Zauberwort heißt: konsumieren.


    Das ist mir schon klar. Nur muss der Staat einerseits sparen um die Schuldenberge abzubauen, andererseits selber die Wirtschaft mit ankurbeln, dem Bürger einen Teil des Sparens mit aufbrummen und ihn gleichzeitig zum konsumieren bringen.


    Schwierige Sache. Sparen kann funktionieren, konsumieren auch. Beides kann auch in die Hose gehen, wenn die Leute nur noch sparen oder nur noch konsumieren. VWL ist eine sehr theoretische Sache... Theoretisch gibt es ein paar gute Lösungsansätze, die in der Praxis aber nicht funktionieren müssen, aber können.


    Ich möchte kein Politiker sein. Man wird ja eh nur beschimpft und bejammert. Den DAS können wir zumindest, jammern!!! :-( Und das immer noch auf sehr hohem Niveau!

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Ich mag weder einen Schröder noch eine Angela oder einen Edmund im Kanzleramt. Und schon haben wir das Dilemma.


    Wie wäre es denn dann mit einem Joschka? :-] :grin :lache

  • Zitat

    Original von Ronja
    VWL ist eine sehr theoretische Sache... Theoretisch gibt es ein paar gute Lösungsansätze, die in der Praxis aber nicht funktionieren müssen, aber können.


    Nee, gar nicht. Die besten VWLer sind keine Theoretiker, sondern mehr so eine Art Historiker: Sie werten Erfahrungen aus.
    Und ausgerechnet ein paar US-Wirtschaftswissenschaftler fordern derzeit, daß die Politik wieder stärker in die Wirtschaftskreisläufe eingreifen solle, um aktiv Prozesse anzukurbeln, wie das unter Clinton geschah* -- Stichwort: "Schulden machen".
    Ökonomisch gesehen gibt es Schulden, die Impulse geben und sich amortisieren (auch Investitionen genannt), und Schulden, die eben nur rausgeschmissenes Geld darstellen. Die Schwierigkeit liegt darin herauszufunden, was für eine Art Schulden das jeweilige Projekt darstellt. Manches erweist sich eben erst nach einem Testlauf als rausgeschmissenes Geld.