Siobhan Dowd & Patrick Ness - Sieben Minuten nach Mitternacht

  • 4 CDs
    280 Minuten
    ungekürzte Lesung
    Sprecherin Maria Furtwängler
    Hörprobe beim Verlag *klick*


    Über den Autor:
    Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Seit Ende der 90er-Jahre lebt er in London und ist dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Kinder- und Jugendbücher wurde er mehrfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und war auf der Auswahlliste für die Carnegie Medal.


    In »Sieben Minuten nach Mitternacht« schreibt Patrick Ness eine Idee seiner mit der Carnegie Medal und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Schriftstellerkollegin Siobhan Dowd weiter. Ihr früher, tragischer Krebstod verhinderte die Umsetzung ihrer Idee in eine eigene Geschichte.


    Über die Sprecherin:
    Maria Furtwängler ist seit über drei Jahren als Kommissarin Charlotte Lindholm im "Tatort" des NDR zu sehen und sorgt mit ihren Fällen regelmäßig für Zuschauerrekorde. Neben der Schauspielerei ist die studierte Medizinerin Schirmherrin der Hilfsorganisation "Ärzte für die Dritte Welt". Für ihr Engagement wurde sie 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor bange den Alptraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diese Nacht klopft etwas an sein Fenster und ruft seinen Namen: ein Wesen, das uralt ist und wild und weise - und das wie niemand sonst Conors Seele und seine geheimsten Ängste kennt.



    Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf.
    Wie Monster das so machen.
    Conor war wach, als es kam.
    Er hatte einen Albtraum gehabt.
    Na gut, nicht irgendeinen. Den Albtraum.
    Den einen, den er in letzter Zeit ziemlich oft hatte.
    Den mit der Dunkelheit und dem Wind und dem Schrei.
    Den mit den Händen, die er irgendwann nicht mehr
    festhalten konnte, egal wie sehr er sich bemühte.
    Den, der immer damit endete, dass ...


    Meine Meinung
    So beginnt "Sieben Minuten nach Mitternacht". Auch drei Tage nach dem Hören der letzten CD fehlen mir noch die passenden Worte für dieses so sehr beeindruckende Hörbuch.


    Der 13-jährige Conor fürchtet den Tod seiner alleinerziehenden und krebskranken Mutter. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, fühlt er sich mit seinen Ängsten und Sorgen auch noch allein gelassen. Genau wie die meisten seiner Mitschüler ziehen sich auch viele seiner Lehrer zurück oder verstecken sich wie sein Vater hilflos hinter Floskeln wie "du musst jetzt stark sein". Andere Mitschüler mobben ihn ausgerechnet jetzt, was ihm fast lieber ist als das Verhalten der anderen. Als dann auch noch ein Monster auftaucht, ist Conor weder überrascht noch erschrocken.


    Im Gegensatz zu seinen realen Mitmenschen packt ihn das Monster nicht in Watte, gibt ihm nicht das Gefühl unsichtbar zu sein, sondern konfrontiert ihn mit seinen Ängsten. So wird Conor gezwungen, sich mit dem Inhalt seines Albtraums auseinanderzusetzen, sich seiner größten Angst zu stellen. Der Weg dorthin ist stellenweise mit unaufdringlich eingeflochtetenen philosophischen Denkanstößen gepflastert.


    "Sieben Minuten nach Mitternacht" wird aus der Perspektive von Conor erzählt und gleitet dabei zu keiner Zeit in irgendwelche Klischees ab. Sehr einfühlsam schildert Patrick Ness, wie Conor versucht, mit der scheinbar ausweglosen Situation klarzukommen, wie das Monster ihm Denkanstöße gibt und versucht, ihn zu stärken, damit Conor eine schwere Entscheidung treffen kann. Durch knappe Beschreibungen oder Dialoge wird deutlich spürbar, wie hilflos Conor sich fühlt und weshalb er und die anderen Figuren oft gerne anders handeln würden, es aber nicht können. Dass das Loslassen eines geliebten Menschen unendlich schwer ist.


    Mit knappen, präzisen Worten, oft fast poetisch, beschreibt Patrick Ness die Gefühlswelt von Conor so lebendig, dass mir mehr als einmal die Tränen in den Augen standen. In diesem Zusammenhang muss ich auch die außergewöhnlich passende Übersetzung von Bettina Aberbarnell erwähnen.


    Die vielschichtigen Figuren kamen mir schon nach kurzer Zeit wie Bekannte vor, mit glaubwürdigen Ecken und Kanten, nachvollziehbaren Reaktionen und Motiven. Nicht nur Conor selbst sondern auch seine Mutter und Großmutter, sowie zahlreiche Nebenfiguren


    Anfangs empfand ich Maria Furtwänglers Vortrag als etwas zu abgehackt, doch das änderte sich schnell, denn ihre ganz und gar nicht weinerliche Stimme passt ideal zur Atmosphäre des Buchs.


    Fazit
    Patrick Ness und Siobhan Dowd, sowie die einfühlsam lesende Sprecherin Maria Furtwängler nehmen die Zuhörer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Seele des 13-jährigen Conor. Ein relativ kurzes und gleichzeitig sehr intensives Hörerlebnis, dessen Buchfassung zahlreiche Illustrationen von Jim Kay enthält, von denen einige *hier* auf seiner Internetseite zu sehen sind und andere *hier* in der sehr ausführlichen Leseprobe des Verlags. Einerseits "Sieben Minuten nach Mitternacht" ein düsteres Buch um die Themen Tod der Eltern und Loslassen eines geliebten Menschen. Andererseits ist es ein Buch, das mir viele positive Denkanstöße gegeben hat und mich sicherlich noch lange beschäftigen wird.


    10 von 10 Eulenpunkten


    P.S. Ich habe die Rezi im Kinder+Jugendbereich eingestellt. In Großbritannien wird es als Jugendbuch vermarktet und ich denke, dass es in diesem Bereich besser aufgehoben ist - auch wenn es vermutlich eher ein Fast-All-Age Buch ist, das ich ab 14 Jahren empfehlen würde.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Sogar der englische Trailer zu dem Buch hat mir gefallen, obwohl ich sonst mich Buchtrailern ganz und gar nichts anfangen kann. *hier schauen*

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Danke für das Verfassen dieser Rezi ottifanta. :anbet


    Zitat

    Original von ottifanta
    Auch drei Tage nach dem Hören der letzten CD fehlen mir noch die passenden Worte für dieses so sehr beeindruckende Hörbuch.


    :write Genau so ging es mir auch. Und ich versuche schon länger zu formulieren.


    Ich habe das Hörbuch im ebenfalls ungekürzten englischen Original, gesprochen von dem Schauspieler Jason Isaacs (bekannt als Lucius Malfoy aus den Harry Potter-Filmen), genossen und war hin und weg. Die Geschichte wirkt so echt, nicht extra wattiert um Kinder zu trösten, sondern man hat eher das Gefühl, dass sie an der Hand genommen werden und ihnen gesagt wird: Es ist okay, wenn es euch schlecht geht! Es ist okay, wenn ihr wütend seid, wenn ihr das Gefühl habt zu Platzen wenn ihr nichts tut oder euch das zurückhaltende Mitleid eurer Umwelt fast in den Wahnsinn treibt. Man hat einfach das Gefühl, hier schreibt jemand von Abschied und den dazugehörigen Ängsten, der weiß wovon er spricht. Es wird aber auch gezeigt, dass es weiter geht, dass es Freunde und Familie gibt die für einen da sind, auch dann wenn man mal ausgerastet ist. Auch sie sind nur Menschen und machen Fehler. Wenn man zusammenhält und sich gegenseitig Stärke verleiht, sind die schrecklichsten Ereignisse überstehbar.


    In der englischen Ausgabe spricht Patrick Ness selbst das Vorwort.
    Die Stimme von Jason Isaacs war so vielgestaltig, sei es etwas heller als Conor, dumpf und polternd als das Monster oder schwach und müde als Conors Mutter, dass man beim Zuhören manchmal wirklich den Eindruck haben konnte, es gäbe mehrere Sprecher. Gerade die Gespräche zwischen Conor und seiner Mutter empfand ich da ganz stark, so gefühlvoll. Dramatisch an den Stellen wo es erforderlich war. Ich hab am Ende dieses Hörbuchs viele Tränen vergossen und musste mich erst mal wieder fangen.


    Ein Buch / Hörbuch mit einer wichtigen Aussage. Eine Geschichte, die berührt.
    Von mir ebenfalls 10 von 10 Punkten.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Man hat einfach das Gefühl, hier schreibt jemand von Abschied und den dazugehörigen Ängsten, der weiß wovon er spricht.


    Genau dieser Aspekt hatte für mich einen sehr bitteren Beigeschmack, da Siobhan Dowd ja an Krebs starb bevor sie das Buch selbst vollenden konnte.


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Es wird aber auch gezeigt, dass es weiter geht, dass es Freunde und Familie gibt die für einen da sind, auch dann wenn man mal ausgerastet ist. Auch sie sind nur Menschen und machen Fehler. Wenn man zusammenhält und sich gegenseitig Stärke verleiht, sind die schrecklichsten Ereignisse überstehbar.


    :write und auch, dass Hilfe manchmal aus völlig unerwarteter Richung kommen kann.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von ottifanta


    Genau dieser Aspekt hatte für mich einen sehr bitteren Beigeschmack, da Siobhan Dowd ja an Krebs starb bevor sie das Buch selbst vollenden konnte.


    Das ist richtig, da musste ich auch immer wieder dran denken. Ich bin an das Hörbuch ja völlig unwissend rangegangen muss ich hinzufügen. Die Beschreibung von audible hat für mich hauptsächlich auf ein gruselig angehauchtes Jugendbuch schließen lassen (was von der Zeichnung auf dem Cover ja unterstützt wurde), ich war also absolut nicht vorbereitet auf die eigentliche Story dahinter. Die Richtung in die sich dann alles entwickelt hat war schon etwas überraschend für mich.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zum Inhalt:


    Conor ist 13 Jahre alt und seit er von der unheilbaren Krebserkrankung seiner Mutter weiß, sucht ihn ein Albtraum heim. Dieser Albtraum kehrt immer um sieben Minuten nach Mitternacht wieder.


    Doch diese Nacht erwartet ihn ein anderes Wesen. Es scheint so alt und weise wie die Welt und es kennt seine geheimsten Wünsche, Sehnsüchte und Ängste. Doch was will es von Conor?


    Meine Meinung:


    Thema: Da es sich um ein Jugend(hör)buch handelt, finde ich das Thema „Krebs“ höchst sensibel. Die Autoren bringen es auf eine einfühlsame Weise rüber. Es werden diverse Geschichten und Gleichnisse verwendet um dem Protagonisten die Augen für die Wahrheit zu öffnen. Gerade diese Geschichten finde ich sehr gelungen und überzeugend.


    Charaktere: Ich kann mich vollkommen in den Protagonisten hinein versetzen, da ich selbst erst kürzlich eine nahe stehende Person an den Krebs verloren habe. Seine Ängste, Zweifel und seine Unsicherheit sind authentisch. Gerade als 13jähriger möchte man seine Mutter sicher nicht los lassen. Der Fokus wird fast ausschließlich auf Conor gelegt. Mutter, Vater, Oma und die Personen aus der Schule sind eigentlich nur da um die Geschichte abzurunden.


    Eine weitere wichtige Rolle spielt das Monster, das Conor nachts besucht. Es spiegelt sein innerstes wider und versucht ihm die Augen zu öffnen. Trotz allen erscheint es sehr liebenswert.


    Stimme: Frau Furtwängler schafft es eine tolle Geschichte mit einer wunderbaren Stimme einzulesen. Obwohl ich anfangs noch dachte, dass eine tiefe Männerstimme vielleicht geeigneter wäre um die düstere Stimmung widerzuspiegeln, habe ich mich schnell vom Gegenteil überzeugen lassen. Mit ihren verschiedenen Höhenlagen lässt sie sowohl eine gruselige als auch eine emotionale und gefühlvolle Stimmung zu. Großes Kompliment an sie.


    Gefühl: Was soll ich hier groß sagen? Nachdem die letzte CD verklungen war, saß ich mit Tränen in den Augen auf meiner Couch und die Geschichte hat einen dumpfen Nachgeschmack hinterlassen. Es handelt sich hier wirklich um eine dramatische, gefühlvolle und traurige Erzählung, die durch die Geschichten des Monsters aber durchaus einen pädagogischen Effekt erzielt.


    Ich bin wirklich tief beeindruckt und überwältigt. Ein großartiges Meisterwerk.


    Bewertung: 5/5 Sterne!

  • Connor ist 13 Jahre alt als er von der Krebserkrankung seiner allein erziehenden Mutter erfährt. Als ob das nicht schon schwer genug wäre, hat es Connor auch sonst nicht leicht im Leben: der Vater hat die Familie schon vor vielen Jahren verlassen und in den USA eine neue Familie gegründet, die Mitschüler mobben ihn, auch die Lehrer haben nicht allzu viel Verständnis und mit seiner einzigen Freundin hat er sich zerstritten ...


    Seit einiger Zeit leidet er unter Alpträumen, sodass es ihn gar nicht mehr großartig stört, als plötzlich regelmässig um sieben Minuten nach Mitternacht ein Monster erscheint, ein mächtiges, altes Wesen das aus dem angrenzenden Garten zu kommen scheint. Eine uralte Eibe, die Connor drei Geschichten erzählt und ihn leitet und nur eines von ihm will: die vierte Geschichte - die Wahrheit.


    Dieses (Hör-)buch hat mich sehr betroffen zurückgelassen. Connor, der "kleine Junge" der mit ansehen muss wie krank seine Mutter ist, der erlebt, dass keiner der Erwachsenen ihm die Wahrheit sagt, der mit niemandem darüber reden kann.


    Eigentlich kann ich es gar nicht richtig beschreiben, es handelt vom Loslassen, Trauer, Verlassen werden und Verlust, aber auch Hoffnung. Besonders vor dem Hintergrund, dass die Idee zu dem Buch von Siobahn Dowd stammt, die selbst nach langer Krankheit an Krebs gestorben ist, hat man in jeder Sekunde das Gefühl, hier eine Geschichte zu lesen, von jemandem, der sehr genau weiss, wie sich diese Sitoation anfühlt. Patrick Ness hat das ganz hervorragend rüberbringen können.


    Maria Furtwänglers kräftige und dennoch auch einfühlsame Stimme passt hervorragend zu der Geschichte und so war es für mich ein Hörbuch das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

  • Conor ist 13 Jahre alt und lebt nach der Trennung seiner Eltern bei seiner Mutter. Diese ist nun erkrankt und Conor wird auch noch in der Schule gemobbt. Alles nicht einfach für ihn. Vorallem da er sich auch zuhause sehr um seine Mum kümmert. Dann kommt auch noch seine Großmutter mit der er sich auch nicht wirklich gut versteht. Als es seiner Mum dann schlechter geht muss er zu seiner Großmutter ziehen.
    In dieser ganzen Zeit hat er einen Albtraum der immer wieder kommt und er weiß einfach nicht was er bedeuten soll.
    Doch dann bekommt er von einer Seite Hilfe die ihm helfen soll seinen Traum zu verstehen.
    Conor flippt aus was bestimmt das Ventil ist was er in diesem Moment gebraucht hat.
    Der Autor bzw. die Autorin haben auf wunderbare Weise es geschafft das Thema Verlust zu beschreiben und was alles in einem Vorgehen kann wenn es einen selbst trifft.
    Vorallem wie der Autor die Gefühle beschreibt, so hat man es noch nie gelesen. Bestimmt auch da die Autorin die das Buch eigentlich schreiben wollte noch vor Fertigstellung des Buches an einer Krebserkrankung gestorben ist.
    Maria Furtwängler hat die Geschichte so schön vorgelesen und auch den verschiedenen Personen unterschiedlich Tonlagen zugeteilt, so das man der Handlung sehr gut Folgen konnte.

  • Dieses Buch in wenigen Worten zu beschreiben, würde ihm nicht gerecht, aber zu viel, nimmt ihm die Tiefe, die es auszudrücken vermag.
    Als Jugendlicher, in der Pubertät, mit einer alleinerziehenden und kranken Mutter, einer sehr peniblen Großmutter und einem Vater den er nur 1-2 Mal im Jahr sieht, weil dieser eine neue Familie hat, hat es der 13 jährige Connor wirklich nicht leicht.
    Connor hat sich mit vielen Dingen arrangiert, auch mit der schlimmen Krebserkrankung seiner Mutter und doch oder gerade deshalb, plagen ihn regelmäßig Albträume.
    Er erschreckt zwar, aber hat vor ihnen nicht wirklich Angst, im Gegenteil, er freundet sich mit ihnen sogar an. Die ganze beklemmende Situation die er durchmacht, verarbeitet er irgendwie auf diesem Weg, in einem Dialog, ja, er klammert sich sogar daran und ruft sie herbei. Als sich die gesundheitliche Situation seiner Mutter verschlimmert, seine Großmutter zu Besuch kommt um zu helfen, sein Vater aus Amerika anreist, ahnt Connor, das sich um ihn herum etwas verändern wird, aber er schiebt es weit von sich. Die Beziehungen zu den jeweiligen Personen, Klassenkameraden, spitzt sich zu, doch auf je mehr Menschen Connor trifft, umso weniger wird er von diesen verstanden. Die Beschreibungen von den Albträumen, die zwischenmenschlichen Dialoge, die Krankheit, einfach alles, wird sehr, sehr eindringlich beschrieben und man leidet förmlich und von Minute zu Minute mit. Das Buch ist so mitten aus dem prallen Leben und doch so nah am Tod und genau das ist es, was einen so an der Geschichte gefangen nimmt. Die einzelnen Geschichten, die Connor mit dem Monster aus seinen Träumen erlebt, sind eine Anleitung, eine Lehre, aus denen man viel mitnehmen kann. Als Hörer empfindet man sehr stark mit Connor, leidet, teilt seine Wut und seine Gedanken, Handlungen, kann ihn einfach nur verstehen ohne das es in dem Buch in irgendeiner Form kitschig oder unglaubwürdig erzählt wird.


    Großartig und überzeugend gelesen von Maria Furtwängler, deren Worte ich gebannt zugehört und manchmal den Atem angehalten habe um nichts zu verpassen oder auch geweint habe, weil es so ergreifend war.
    Diese Geschichte hat noch lange nachgewirkt, tut es immer noch und im Nachhinein betrachtet, ist sie eigentlich ein Geschenk an das Leben, ein kleiner Wegweiser für genau die Situation, in die jeder von uns auch einmal kommen wird, unabhängig von einer Krankheit.


    Vielen Dank das ich mithören durfte, ich hätte eine sehr wichtige Botschaft und wundervolles Hörbuch verpasst.

  • Ich glaube ich bin bisher die Einzige, die das Hörbuch zwar gut, aber nicht so sehr überwältigend fand. Hier meine Rezi:


    Nur die Wahrheit zählt.


    Patrick Ness erzählt hier die Geschichte um Connor und wie er damit umgeht, dass eine Mutter an Krebs erkrankt. Es ist eine Geschichte über Liebe, Trauer, Verlust und den Umgang mit dieser Krankheit. Connor bewältigt die ganze Situation mit dem Baummonster, welches immer um sieben Minuten nach Mitternacht erscheint..


    Maria Furtwängler hat eine angenehme Stimme und sie liest die Geschichte sehr glaubhaft und lebendig.


    Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Connor geschildert - so erhalten wir einen sehr guten Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Leider ist diese Sichtweise dadurch ein wenig einseitig. Ich hätte auch gerne einen Einblick in seine Mutter und Großmutter gehabt.
    Besonders rührend und sehr eindringlich erzählt war das Ende, welches mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.


    Insgesamt hat mir das Hörbuch und deren Umsetzung zwar sehr gut gefallen, dennoch habe ich mehr erwartet. Das liegt vielleicht daran, weil ich einfach vorher zu viel darüber gelesen habe. Der Verlauf der Geschichte war für mich ziemlich vorhersehbar und weniger überraschend.


    Was mich auch ein wenig gestört hat - was aber eher belanglos ist - ist, dass sowohl das Monster als auch die Lehrer und sein Feind Harry ihn oftmals mit Vor- und Nachnamen angesprochen haben. Das empfand ich persönlich als eigenartig.


    Fazit: Ein schönes Hörbuch, welches sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet ist. Ich vergebe gute 6 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Connor ist 13 Jahre alt und lebt gemeinsam mit seiner Mutter in einem kleinen Haus. Sein Vater hat die Familie bereits vor längerem verlassen und lebt nun in Amerika, hat dort eine neue Frau und ein kleineres Kind. Connor muss viel Verantwortung übernehmen und im Haushalt mithelfen, denn seine Mutter ist krank. Oft steht sie erst viel später auf als er selbst und manchmal auch gar nicht. Connor aber ist sicher, dass seine Mutter wieder gesund werden wird. Sie hat zwar Haare bei einer Therapie verloren und gerade geht es ihr auch wieder nicht so gut, aber sicher geht es bald schon wieder besser.

    Wäre da nur nicht dieser schreckliche Alptraum, der Connor so belastet und ihn quält. Und jetzt taucht da auch noch mitten in der Nacht dieses Monster auf. Um sieben Minuten nach Mitternacht ist es da. Es sieht der alten Eibe, die unweit des Hauses steht und die seine Mutter so gerne betrachtet, unheimlich ähnlich. Das Monster erzählt Connor Geschichten, die unerwartete Wendungen nehmen und so soll auch Connor zum Schluss dem Monster eine Geschichte erzählen. Nur was erwartet das Monster von ihm? Wird Connor eine Geschichte erzählen können und wie wird sie sein?

    In „Sieben Minuten nach Mitternacht“ geht es um den Tod und darum Abschied zu nehmen von einem geliebten Menschen. Das ist ohnehin nicht leicht, aber wie viel schwerer ist es, wenn man die Wahrheit verdrängt. Und wie soll man leben, wenn niemand darüber wirklich spricht?

    Maria Furtwängler liest diese Geschichte und setzt den Hörer mit ihrer sachlichen und ruhigen Stimme den Emotionen, die hier hochkommen, gnadenlos aus. Hier kann kein Auge trocken bleiben, keinem Zuhörer wird es gelingen sich Connors Problemen zu entziehen. Man kann einfach nicht anders als den Jungen bedauern und ihm in seinem Leid zur Seite stehen.

    Das Thema dieses Hörbuches ist alltäglich und doch so ungeheuer grausam. Vermutlich braucht man in einer solchen Situation ein Monster, das einem zur Seite steht. Die Idee, die hier dahinter steckt ist jedenfalls grandios. „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist dunkel, traurig, berührend, grausam und dennoch real. Connor wird sich der Realität stellen müssen, der Zuhörer dieser Geschichte ebenfalls.

  • Meine Rezension kommt leider verspätet, aber nun ist es so weit:


    Ich durfte diese Geschichte im Rahmen einer Testhöraktion hören. Ich mag Bücher eigentlich lieber als Hörbücher, habe es aber nicht bereut mich diesmal auf ein Hörbuch einzulassen. Maria Furtwängler liest wunderbar, ich konnte ihr sehr gut folgen und in die Geschichte eintauchen. Zwischendurch hatte ich mir eine männliche Stimme für das Monster gewünscht, aber letztendlich fand ich es gut so wie es ist.


    Inhaltlich fällt mir die Rezension diesmal sehr schwer. Ich fand das Buch sehr bewegend und teilweise zu Tränen rührend. Ich habe mit Connor mitgefühlt. Die Geschichte war vorhersehbar, was ich in diesem Fall aber nicht schlimm fand, da es eher darum ging Connor auf seinem Weg zu begleiten und das fand ich ganz toll umgesetzt. Mich hat das Hörbuch sehr beeindruckt.


    Eine traurige phantastische und zugleich reale Geschichte. Ich finde sie sehr empfehlenswert und gebe dem Hörbuch 10 von 10 Punkten.

  • In "Sieben Minuten nach Mitternacht" geht es um Conor und seine schwer erkrankte Mutter.
    Conor wird von Alpträumen geplagt und führt Gespräche mit dem "Monster". Durch diese Alpträume verarbeitet Conor seine Erlebniss eund Gefühle sowie Ängste.
    Man lernt zudem noch seine Oma und seinen Vater kennen, die Conor leider nicht wirklich zu helfen wissen.


    Meine Meinung ist auch eher nicht-so-positiv.
    Ich habe so viel Gutes über diese Geschichte gehört, das meine Erwartungen leider sehr hochw aren und so wurde ich doch eher enttäuscht.
    Vielleicht nicht ganz enttäuscht sondern doch eher recht bald gelangweilt.
    Es passiert natürlich die ganze Zeit etwas und man hat auch Mitleid mit Conor und ist wütend auf seinen Vater und seine Oma, die nicht richtig mit ihm über die Situation sprechen.
    Aber es lief für mich im immer selben Schema ab und so kam bei mir dann doch etwas langeweile auf.


    Das Ende war nicht überraschend aber doch berührend und rieß die Geschichte für mich etwas rum.


    Es ist eine doch recht stille Geschichte, auf die man "lust" haben muss.


    Die Sprecherin fand ich ganz angenehm, aber eine männerstimme hätte mir besser gefallen, was daran liegt, dass eben auch das "Monster" spricht und da finde ich eine Männerstimme einfach passender.


    5 von 10 Punkten von mir.

  • Die Geschichte selbst hat mir richtig gut gefallen, die Geschichte berührt und ist sehr gut umgesetzt.
    Man durchlebt und durchleidet mit Connor die schwerste Zeit seines jungen Lebens.


    Was mir hingegen nicht gefallen hat, war Maria Furtwängler als Sprecherin. Sie konnte mich so gar nicht erreichen und besonders die "Monster-Stellen" fand ich ganz furchtbar gelesen. Der Rest war so einigermassen ok, aber im Grossen und Ganzen konnte sie mich nicht überzeugen.


    Insgesamt gebe ich dem Hörbuch aber doch 8 von 10 Punkten ( 10 für das Buch und 6 für die Sprecherin, ergibt im Durchschnitt 8 ).