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'Die Alchemie der Nacht' - Seiten 001 - 104
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Ich habe das erste Kapitel gelesen und habe gleich in die Geschichte hineingefunden.
Das Buch beginnt mit einer versuchten Vergewaltigung, die ich noch überhaupt nicht einordnen kann. Auf den ersten Blick scheint es als wird an dem Mädchen ein Medikament erprobt und diesen Dämmerzustand nutzt ein Arzt (?) aus. Ein heftiger Beginn, abstoßend und befremdlich im ersten Moment.
Die Stimmung in Jena kommt sehr gut rüber, die Stadt wirkt aufgeheizt, die Studenten vergnügungssüchtig. Über die Brutalität der Streitszene, die in einem Mord endete, war ich erschrocken. Und ebenso darüber, dass niemand dem Opfer zur Hilfe kam. Da hat sich bis heute nicht viel geändert.
Sehr hilfreich finde ich das Glossar am Ende, das habe ich schon eifrig benutzt und mir gleich ein Lesezeichen dort eingelegt.
Auch den historische Stadtplan finde ich passend und hilft, sich in die Zeit hineinzuversetzen.
Christoph ist mir sympathisch. Hoffentlich lernt er schnell, sich durchzusetzen und seinen Gefühlen zu trauen und sich nicht zu sehr von anderen beeinflussen zu lassen.Soweit meine ersten Eindrücke. Jetzt lese ich weiter.
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Es ist aber noch sehr ruhig hier...
Inzwischen konnte ich den ersten Abschnitt zu Ende lesen und bin bereits total gefesselt von der Geschichte.
Der Anfang war auch für mich sehr heftig und der Gedanke an Menschenversuche und vor allem auch an die Vergewaltigung des wehrlosen und unter Medikamenten stehenden Mädchens hat mich total entsetzt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es bei der versuchten Vergewaltigung geblieben ist. Beim Opfer könnte es sich durchaus um Minchen handeln, die ja dann später ein Kind bekommen hat. Aber was passiert eigentlich mit den Kindern, die im Accouchierhaus geboren werden?
A propos Accouchierhaus: Hatte die französische Sprache in der damaligen Fachwelt einen bestimmten Stellenwert?
Das ist aber nur eine der vielen Fragen (z.B. lebt Albert noch?), die mir bis zum Ende dieses ersten Teils begegnen und mich gespannt und neugierig zurück lassen.
Obwohl mir anfangs die Vielzahl der für mich ähnlich klingenden Namen etwas Mühe bereitete und ich den einen oder anderen auch schon mal verwechselt hatte, liest sich die Geschichte recht flüssig. Auf jeden Fall wurde der Spannungsbogen schon jetzt sehr angezogen. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich bei einzelnen Passagen schier atemlos weitgeblättert hatte - ich denke da z.B. an die Szene auf dem Friedhof.
Die Protagonisten (Helene, Hufeland und Hahnemann) sind mir schon jetzt sympathisch und ich bin gespannt auf ihr erstes Aufeinandertreffen.
Ausserdem habe ich heute auch schon etwas dazuglernt: der Begriff des "tierischen Magnetismus" war mir nicht bekannt. Ich finde das Thema aber sehr spannend und freue ich mich jetzt aufs Weiterlesen.
Edit: hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich beim Tippseln besser konzentrieren sollte...
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Ich habe heute den ersten Abschnitt beendet und das Buch gefällt mit immer noch gut.
Besonders die Kapitel rund um Hahnemann finde ich sehr interessant und spannend. Es ist schon irre, was sich in den letzten 200 Jahren in der Medizin bzw. in der Wissenschaft getan hat, wie aufgeklärt wir heute sind (oder meinen, dass wir es sind) und ganz andere Krankheiten und Probleme uns heute beschäftigen und fordern.
Ich bin sehr gespannt, welche Entscheidung er trifft, ob er in dem Dorf bleibt und weiter gegen Windmühlen kämpft oder ob er eine neue Wirkungsstätte sucht.Die Exhumierung der Leiche fand ich sehr spannend. Ich hatte eher erwartet, dass Leichenteile fehlen und jemand damit Experimente macht. Aber dass eine andere Leiche im Sarg ist, war überraschend.
Sehr befremdlich ist für mich auch die Welt dieser Logen oder Verbindungen. Was rauchen die denn da? Alte Holländer...
Dass dort nach einem strengen Ehrenkodex gelebt wird, das wusste ich, aber dass so shcnell jemand ermordet wird, das war mir neu. Und nur, weil er nicht beitreten will?
Mein Opa war auch in einer Verbindung. Als die "Kameraden" an der Beerdigung auftauchten, fand ich das ganz furchtbar. Das ist nicht meine Welt, aber ein Einblick ist sehr interessant.Helene finde ich klasse. Dass sie ihrem Vater die Stirn bietet und abhaut, davor ziehe ich meinen Hut. Wenn sie erst erfährt, dass sie der Preis seiner Spielschulden war, da zieht es mir jetzt schon das Herz zusammen. Ich bin mir sicher, sie geht ihren Weg im Rahmen der Möglichkeiten, die ihr bleiben und shclägt sich durch. Ein steiniger Weg, aber er scheint mir im Moment allemal besser als bei diesem abstoßenden Meschkat zu bleiben.
Ich lese gleich weiter, bin gerade so schön drin.
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Zitat
Original von Regenfisch
Mein Opa war auch in einer Verbindung. Als die "Kameraden" an der Beerdigung auftauchten, fand ich das ganz furchtbar. Das ist nicht meine Welt, aber ein Einblick ist sehr interessant.
Wie kann ich mir das Auftreten der "Kameraden" an der Beerdigung vorstellen? -
Die hatten alle so Mützen auf und eine Fahne der Verbindung dabei. Hatte für mich etwas Militärisches. Aber das ist nur so eine Erinnerung und das will ich nicht überbewerten.
Die Verbindung tauchte sonst nur in Form einer Mitgliedszeitung auf und war sonst nicht Gesprächstthema. Manchmal haben Studenten aus der Verbindung, die eine Übernachtungsmöglichkeit brauchten, bei meinem Opa geschlafen. -
Zitat
Original von Ayasha
Es ist aber noch sehr ruhig hier...
Puh, das habe ich auch gedacht, aber nachdem ich sehe, dass Euch die Geschickte packt, kann ich ja beruhigt ausatmen ...ZitatOriginal von Ayasha
A propos Accouchierhaus: Hatte die französische Sprache in der damaligen Fachwelt einen bestimmten Stellenwert?
Im medizinischen Bereich wurden zumeist lateinische Begriffe verwendet. Die französische Sprache hatte vor allem dadurch eine gewisse Bedeutung, weil es im 18. Jahrhundert in Adelskreisen gerade "en vogue" war, sich in dieser Sprache zu unterhalten.
Edit: Ach ja, und was mit den Kindern geschieht, die dort geboren wurden, wird später im Buch noch erwähnt.ZitatOriginal von Regenfisch
Sehr befremdlich ist für mich auch die Welt dieser Logen oder Verbindungen. (...)
Dass dort nach einem strengen Ehrenkodex gelebt wird, das wusste ich, aber dass so shcnell jemand ermordet wird, das war mir neu. Und nur, weil er nicht beitreten will?
Ja, das war in der Tat befremdlich, aber man kann das nicht verallgemeinern. Es gab und gibt harmlose Verbindungen, ebenso wie gefährliche. Die Zitate "Wenn jemand die Einrichtung des Ordens habe kennenlernen ..." sowie "Mit Gut und Blut ..." gehörten tatsächlich zum Kodex einer Jenaer Loge, deren angeblicher Ordensvisitator Johnssen im Prolog erwähnt wird. Er hatte die damaligen Freimaurerlogen mit alchemistischem Wissen gelockt und unterworfen und zog die Menschen mit scheinbar magischen Fähigkeiten in den Bann. -
Zitat
Original von Ayasha
Es ist aber noch sehr ruhig hier...
Ich habe heute keine Zeit, weiter zu posten, habe mich aber schon in den zweiten Abschnitt gestürzt. Mich fesselt das Buch. -
Ich bin zwar spät dran, aber ich habe den ersten Abschnitt praktisch in einem Rutsch gelesen. Die verschiedenen Handlungsstränge sind sehr interessant und vor allem spannend, die Protagonisten gut eingeführt.
was mich besonders fasziniert, ist Deine Sprache, Heike. Ich empfand sie anfangs als ein wenig sperrig, aber sie gefällt mir unglaublich gut. Sie lässt die verschiedenen Schauplätze, die verschiedenen Personen, die verschiedenen Stimmungen sehr lebendig werden. -
Zitat
Original von Nachtgedanken
Was mich besonders fasziniert, ist Deine Sprache, Heike. Ich empfand sie anfangs als ein wenig sperrig, aber sie gefällt mir unglaublich gut. Sie lässt die verschiedenen Schauplätze, die verschiedenen Personen, die verschiedenen Stimmungen sehr lebendig werden.Ich freue mich sehr, dass Dir diese Sprache gefällt. Sie orientiert sich bewusst an den Literaten des 18. Jahrhunderts, die sich einer wunderbaren, bildhaften Sprache bedienten. (Dies allerdings nur in Verbindung mit einem festen Spannungsbogen und wohldosierter Poesie )
Mein größter Wunsch: Ein Kopfkino zu zaubern, das den Leser tief in die Handlung eintauchen lässt. -
Das gelingt dir wirklich gut, Heike.
Sowohl bei der Friedhofsszene als auch bei der Straßenszene überkam mich Gänsehaut. Auch die Personenbeschreibungen sind sehr treffend. Diesen potentiellen Bräutigam würde ich auch mit der Kneifzange nicht anfassen. -
Zitat
Original von HeikeK
Mein größter Wunsch: Ein Kopfkino zu zaubern, das den Leser tief in die Handlung eintauchen lässt.
Also das gelingt dir bei mir ganz wunderbar!ZitatOriginal von Regenfisch
Auch die Personenbeschreibungen sind sehr treffend. Diesen potentiellen Bräutigam würde ich auch mit der Kneifzange nicht anfassen.
Dieser Typ ist einfach nur abstossend. -
Zitat
Original von Regenfisch
Das gelingt dir wirklich gut, Heike.
Sowohl bei der Friedhofsszene als auch bei der Straßenszene überkam mich Gänsehaut. Auch die Personenbeschreibungen sind sehr treffend. Diesen potentiellen Bräutigam würde ich auch mit der Kneifzange nicht anfassen.da bin ich ganz Deiner Meinung!
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So, ich habe gestern auch mit dem Buch angefangen
Im 1. Jena Abschnitt werden med. Versuche bei einer jungen Frau vorgenommen.
Was hat es damit aufsich?
Versucht gerade jemand sie zu vergewaltigen oder hat sie Halluzinationen??
Die med. Studenten fröhnen einen ungesunden Lebenswandel, bis ein schreckliches Unglück geschieht.Derweil ist Helene gerade auf den Weg zu Ihren Bruder nach Jena. Sie ist von zu Hause geflüchtet, weil Ihr Vater sie mit dem widerlichen Medizinalrat Meschkat verheiratetn will, um die Apotheke vor dem Ruin zu retten.
Mit der Postkutsche macht sie sich, verkleidet in Männerklamotten, von Königsberg nach Jena auf.Also mir hat Heikes Schreibstil schon in Pergamentum so gut gefallen. Auch hier fällt es mir sehr schwer zu unterbrechen um Notizen zu machen. Es liest sich einfach so spannend weg *gg*
Toll fand ich die Szenen auf dem Friedhof (da wurde meine Lesegeschwindigkeit rasant schnell) und die Beschreibungen wie festgestellt wurde, ob jemand tot oder lebendig begraben wurde, fand ich ja einerseits ganz amüsant zu lesen, aber alleine die Vorstellung ist schon gruselig *schüttel*Hahnemann wir im 1. Abschnitt auch kurz vorgestellt
Er wohnt derzeit in Hettstedt und hat es nicht leicht mit seinen Patienten, die ihre Körper tagsüber im Kupferbergwerk vergiften und abends ihren Rausch pflegen.
Dem Dorfpfarrer sind seine Behandlungen mit dem tierischen Magnetismus sehr suspekt und fordert ihn daher auf, Hettstedt unverzüglich zu verlassen.Morgen wird dann weitergelesen. Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht
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Zitat
Original von Regenfisch
Das gelingt dir wirklich gut, Heike.ZitatOriginal von Ayasha
Also das gelingt dir bei mir ganz wunderbar!ZitatOriginal von bonomania
Also mir hat Heikes Schreibstil schon in Pergamentum so gut gefallen.Ach, Ihr Lieben, das freut mich sehr!
Ich bin ganz gespannt, was Euer Kopfkino zur Apothekenszene im 2. Abschnitt sagt ...
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Endlich komme ich auch mal dazu zu lesen
Da ich die ersten 60 Seiten immer mal abends gelesen habe, hätte ich eigentlich noch mal von vorn anfangen müssen, weil nicht so viel hängen geblieben ist.
Ich hoffe, ich habe nicht allzuviel vergessen.Der tierische Magnetismus erinnert mich an die Bioresonanztherapie, die ich zur Zeit mache. Das Buch passt also genau zu meiner aktuellen Situation.
Ich finde die Kapitel, bei denen es um Hahnemann geht auch total interessant und bin total gespannt, wie sich das noch alles weiter entwickelt.
Helene tut mir total leid. Ich hätte mich in dieser Zeit bestimmt nicht getraut einfach abzuhauen. Vor allem, wenn man wochenlang eingepfercht in einer Postkutsche fahren muss.
Die Sprache gefällt mir auch sehr gut, denn ich bin gezwungen, langsam zu lesen und nicht zu überfliegen, wie ich es oft bei einfach geschriebenen Büchern mache.
Jetzt muss ich erst mal weiter lesen.
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Zitat
Original von HeikeK
Ja, das war in der Tat befremdlich, aber man kann das nicht verallgemeinern. Es gab und gibt harmlose Verbindungen, ebenso wie gefährliche. Die Zitate "Wenn jemand die Einrichtung des Ordens habe kennenlernen ..." sowie "Mit Gut und Blut ..." gehörten tatsächlich zum Kodex einer Jenaer Loge, deren angeblicher Ordensvisitator Johnssen im Prolog erwähnt wird. Er hatte die damaligen Freimaurerlogen mit alchemistischem Wissen gelockt und unterworfen und zog die Menschen mit scheinbar magischen Fähigkeiten in den Bann.Es gibt hier ja bei dem Zusammentreffen der Loge auch so einen Moment, in dem der Teufelsblick jemanden in die Knie zwingt und das Licht mit einer Handbewegung gelöscht wird. Da dachte ich für einen Moment, na, das driftet jetzt aber in den Bereich Fantasy ab...
Da Du in Deiner Erläuterung den Begriff scheinbar benutzt hast, bin ich mal gespannt, ob noch erklärt wird, ob hier wirklich besondere Fähigkeiten vorliegen oder ob es sich um eine Art Suggestion handelt.Hermes Trismegistos bzw. die Hermetischen Schriften sind mir im Roman "Der Ketzer" von Stephanie Parris zuletzt begegnet. Ein interessantes Thema, das ich mir doch mal näher anschauen sollte.
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Zitat
Original von Bouquineur
Da Du in Deiner Erläuterung den Begriff scheinbar benutzt hast, bin ich mal gespannt, ob noch erklärt wird, ob hier wirklich besondere Fähigkeiten vorliegen oder ob es sich um eine Art Suggestion handelt.Du bist sehr aufmerksam, liebe Anke!
Was dahinter steckt, wird in einer Szene am Ende des Buches angedeutet. Auch dies entspricht einer tatsächlich existierenden Methodik, die auch heute noch angewandt wird! Das ist sozusagen "Fantasy in ihrer realsten Form".
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Na dann bin ich erst recht gespannt auf die Auflösung
Knapp die Hälfte habe ich schon. Mal gucken, ob ich heute noch fertig werde.
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Es gibt einen Vorteil wenn man bei einer Leserunde ein bisschen hinterherhinkt... Viele Sachen wurden schon angesprochen und von der Autorin weitergehend erläutert. Der Nachteil ist gewisse Sachen doppelt und dreifach anzusprechen.
Ich beschränke mich bei diesem Leseabschnitt darauf auf meine Leseeindrücke zu schildern. Der Einstieg funktioniert wunderbar und die Spannung wird schnell aufgebaut. Bei all den diversen Ereignissen bleibt immer ein Teil im Dunkeln verborgen und der Leser wird geradezu eingeladen mit zu rätseln und sich seine Gedanken zu machen. Das mysteriöse Logen und Geheimgesellschaften mit ihren Riten mit eingebunden werden finde ich mittlerweile wieder gut und das zieht bei mir auch wieder, schliesslich sind seit Dan Brown und den teilweise unsäglichen Trittbrettfahrerschundromanen ein paar Jahre vergangen.
Nachtgedanken hat die Sprache hervorgehoben und dem möchte ich mich uneingeschränkt anschliessen. Von Beginn weg bin ich vom Erzählstil begeistert, das schreibe ich jetzt nicht weil Heike Koschyk unsere Leserunde begleitet sondern ganz ehrlich weil ich das so meine. Personeneinführung gelungen, Örtlichkeiten sind lebendig beschrieben und Geschichtlichen- und Medizinischen Fakten sind so eingearbeitet das sie nicht "als gewollt künstlich eingearbeitet" erscheinen sondern ganz einfach ein natürlicher Teil der Erzählung sind. Der Spannungsbogen ist schnell gespannt und das zum tausendsten Mal gebrauchte aber doch immer wieder passende Wort "Kopfkino" funktioniert prächtig.
Ich bin ja nicht der einzige der vor allem bei Historischen Romanen Personen und gewisse Fakten googelt und Wikipedia um Rat bittet , gell Bouquineur ;-), und hier gibt es im Netz ein schier unerschöpfliches Reservoir an nachlesbaren Artikeln und Berichten...
Bei der Lobhudelei sind natürlich meine Erwartungen an den restlichen Roman in die Höhe geschossen... mal schauen wie es beim 2. Leseabschnitt weiter geht.