Hier kann zu den Seiten 219 - 319 geschrieben werden.
'Die Alchemie der Nacht' - Seiten 219 - 319
-
-
Was für ein Abschnitt! Die Spannung steigt immer weiter an, so dass ich mich jetzt zwingen musste, das Buch aus der Hand zu legen...
Es waren schon furchtbare Methoden mit denen psychisch Kranke behandelt wurden. Ich hatte davon bereits gelesen - aber Heike hat es nochmals so bildlich beschrieben, dass ich die Schmerzen fast selber gespürt habe. Ich bin nur froh, dass die Medizin da so enorme Fortschritte gemacht hat und diese brutalen Methoden heute nicht mehr zur Anwendung kommen.
So langsam schliesst sich der Kreis der Geschichte und es werden wohl bald alle in Jena aufeinander treffen.
Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich es richtig verstanden habe und Albert inzwischen tatsächlich das wertvolle Papier mit der Rezeptur verbrannt hat.
Etwas verwundert hatte mich, dass Helene sich so schnell Christoph anvertraut hatte. Nach allem Erlebten wäre ich an ihrer Stelle wohl misstrauischer gewesen. Allerdings scheinen sich die beiden auch auf einer anderen, romantischeren Ebene anziehend zu finden.
Wir wollen jetzt auf den Christkindlesmarkt gehen und die Adventszeit einläuten - aber später wird auf alle Fälle weitergelesen. Ich muss jetzt unbedingt wissen, wer wirklich hinter der Maske des Superiors steckt!
-
Ich habe es auch so verstanden, dass Albert die Rezeptur verbrannt hat. Er scheint ja ab und an doch klar im Kopf zu sein.
Ich glaube übrigens, dass Loder der Anführer des Ordens ist. Er könnte als einziger wissen, wo sich Albert befindet und was Helene und Christoph wissen.
Ich bin gespannt, wann Hahnemann endlich nach Jena kommt. Kann ja nicht mehr lange dauern.
Die Praktiken, die mit den Geisteskranken durchgeführt wurden, waren wirklich grausam. Als ob sowas geholfen hätte. Das hat es wohl eher noch schlimmer gemacht.
Übrigens war ich geschockt, dass Helene Johann geheiratet hat. Ich hätte nicht erwartet, dass er so weit geht.
-
Inzwischen sind 11 Jahre vergangen.
Hahnemann ist mir Henriette verheiratet. Reich wird er mit seiner Arbeit als Arzt nicht, die Familie nagt am Hungertuch.
Durch einen Brief seines Freundes Becker kommt Hahnemann in die Irrenanstalt nach Leipzig. Was er hier vorfindet lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren. Folterung der Insassen stehen an der Tagesordnung.
Ein Albert Steinhauser fleht in an, ihn hier rauszuholenHelene ist mittlerweile mit Johann Vogt verheiratet. Glücklich ist sie aber nicht, denn er rührt sie nicht an. Ich frage mich ernsthaft, warum die Beiden überhaupt geheiratet haben???
Die Jenaer Stadtkommandatur bricht mit Gewalt in Ihre Wohnung ein und schlagen alles kurz und klein.
Als Johann zurück kommt und Helene ihn zur Rede stellt, erfährt sie die Wahrheit, was wirklich mit den Patienten passiert.Christoph Hufeland arbeitet erfolgreich in Weimar und eröffnet das erste Leichenschauhaus. Eine Bestattung von Scheintoten ist nun nicht mehr möglich!
Als Professor der Medizin kommt er nach Jena zurück. Er ist mit Juliane verheiratet, die auf alles und jeden eifersüchtig reagiert, das kann nicht gut gehenAuf den Jenaer Markt begegnen sich Christoph und Helene. Es behagt ihn überhaupt nicht, dass ausgerechnet Alberts Schwester diesen Vogt geheiratet hat.
Er erfährt von Helene, das sein Schwager Weber eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Er wundert sich, warum Vogt seiner Frau nie erzählt hat, dass Albert gar nicht in diesem Grab liegt, das sie jede Woche besucht?Im letzten Abschnitt erleben wir die Vorfreude des Superiors auf ein bevorstehendes Ereignis. Es bleibt weiter spannend...
Schön fand ich diesen Satz, den ich daher hervorheben möchte:
"Manchmal ist die Sehnsucht nach etwas Vergangenem so groß, dass man beinahe vergisst, die Gegenwart zu leben"! -
Euren Beiträgrn kann ich nicht viel zufügen.
Ein sehr spannender und eindringlicher Abschnitt.Sowohl Hufeland als auch Hahnemann haben Fortschritte in der Medizin gemacht und sind in ihren Gebieten erfolgreich. Ich bin auf deren Begegnung in Jena sehr gespannt und ich wünsche sehr, dass Hahnemann Albert helfen kann.
Einfach schauerlich wie menschenunwürdig die psychisch kranken Menschen behandelt wurden. Das scheint die für weitaus schlimmere Strafe gewesen zu sein als der Tod. Ich habe es auch so verstanden, dass er das Rezept verbrannt hat.
Als Helene die Pralinen herstellt, fühlte ich mich wie im Film "Chocolat". Herrlich und eine wunderbare Entspannung. Ist in Johanns Wasser eine Droge verarbeitet?
Bis zu diesem ABschnitt dahcte ich schon fast, dass Johann der Kopf der Organisation ist, aber den kann ich ja nun sicher ausschließen. Ich tippe dann auf Gruner, er hat ja auch Alberts Einweisung veranlasst.
Heufeland und Helene würden so gut zusammen passen...
-
In diesem Abschnitt erfährt man viel über den momentanen Stand der Medizin, ich hätte aber gerne noch gewusst, wie Hahnemann seinen Patienten behandelt hat. Er kommt mir ein bisschen außen vor vor, die Ereignisse konzentrieren sich doch auf Jena.
Helene Hufeland - mal sehen, ob es noch dazu kommt. Gönnen würde ich es ihr. Ich glaube, Johann hat sie geheiratet, weil er im Grunde seines Herzens kein ganz schlechter Mensch ist und sich für sie verantwortlich fühlt. -
Zitat
Original von Nachtgedanken
In diesem Abschnitt erfährt man viel über den momentanen Stand der Medizin, ich hätte aber gerne noch gewusst, wie Hahnemann seinen Patienten behandelt hat.In der Zeit, in der dieser Abschnitt spielt, hatte Hahnemann keine Patienten behandelt. Er war von der Wirkungslosigkeit der gängigen Methoden und dem Schaden, den sie anrichteten, derart verbittert, dass er sich auf das Forschen und auf das Übersetzen medizinischer Fachliteratur beschränkte. Er wollte die Welt verbessern, indem er medizinischen Unfug aufdeckte und die Ärzte aufklärte.
Zitat aus seinem Leben in Stötteritz S. 222:
Henriette zeigte hinter sich, wo nun die Stimme der kleinen Wilhelmine erklang, die leise versuchte, die schreiende Amalie zu beruhigen. "Was nützen all die gelehrten Schriften, wenn unsere Kinder in erbärmlicher Armut leben? Ich habe geglaubt, einen hoffnungsvollen Arzt zu ehelichen, als du vor neun Jahren um meine Hand anhieltest, einen klugen und außerordentlich begabten Mann. Und nun sieh, was aus dir geworden ist: ein verbissener Forscher, der sich mit seinen Versuchen abmüht, ein kärglich bezahlter Übersetzer und Verfasser medizinischer Schriften, dessen Unvermögen, sich mit einer anständigen Praxis zu etablieren, seine Familie das Nötigste entbehren lässt!"Erst, nachdem er die Hintergründe des neu entdeckten Heilgesetzes "Similia similibus curentur" (S. 256/257) für sich erschlossen hatte, und sich dessen Wirksamkeit sicher war, begann er auch, es bei seinen Patienten auszuprobieren. Der erste dieser Patienten war der hier beschriebene Klockenbring.
Aber keine Sorge. Auf den Seiten 345 - 349 erfährt man noch einiges über die Anwendung seiner neuen Heilkunst.
-
Ok, ich hätte vielleicht schreiben sollen, seinen Patienten, denn den geisteskranken Klockenbring hat er doch behandelt, oder? Hab ich da was überlesen? Ich meinte, so im Gegensatz zu dem Irrenhaus, die ja ziemlich gewalttätige Methoden angewandt haben.
-
Zitat
Original von Nachtgedanken
Ok, ich hätte vielleicht schreiben sollen, seinen Patienten, denn den geisteskranken Klockenbring hat er doch behandelt, oder? Hab ich da was überlesen? Ich meinte, so im Gegensatz zu dem Irrenhaus, die ja ziemlich gewalttätige Methoden angewandt haben.Ach sooo, das meintest Du ...
Es gab leider nirgends nähere Informationen dazu. Ich habe alles zum Thema aus den Archiven der Homöopathischen Bibliothek Hamburg gezogen und mich an die Originalschriften gehalten. Dort wird nur erwähnt, dass Hahnemann bei Klockenbring erstmalig die Homöopathie in der Urform anwendet, aber nicht, wann und wie. Auch in Hahnemanns Originalbericht steht nicht mehr als das, was ich in dem betreffenden Kapitel beschreibe. Leider.
Dafür habe ich das, was den Leser (und Dich ;-)) hierbei näher interessiert, in das erwähnte Kapitel des nächsten Abschnittes getan, um Historie und Fiktion nicht allzu sehr zu vermischen. Dort gehe ich dann auch auf die alternative Behandlung Geisteskranker ein.
Also alles, was Hahnemann betrifft (außer den im Anhang ausgenommenen Dingen), entspricht weitgehend den historischen Tatsachen. -
ich fand halt den Gegensatz sehr krass: Hahnemann heilt einen Geisteskranken und Albert wird in einer Irrenanstalt halb in den Wahnsinn getrieben. Ich hoffe doch sehr, dass Hahnemann seine Künste an ihm ausprobiert
-
Zitat
Original von Nachtgedanken
Helene Hufeland - mal sehen, ob es noch dazu kommt. Gönnen würde ich es ihr. Ich glaube, Johann hat sie geheiratet, weil er im Grunde seines Herzens kein ganz schlechter Mensch ist und sich für sie verantwortlich fühlt.Zu Johann kamen mir zwei Gedanken.
Der erste: Es könnte sein, dass er, der auf Frauen so anziehend wirkt, vielleicht selber gar nicht auf Frauen versteht. Das könnte ihn auch so verunsichert und abweisend gegenüber Hufeland gemacht haben, zu dem er ja ganz zu Anfang eine besondere Vertrautheit gespürt hat. Das könnte auch der Grund sein, warum er ja offensichtlich nie mit Helene geschlafen hat. Es gab ja nur diesen einen offenbar missglückten Versuch.
Der zweite: vielleicht steht er doch auf Frauen, führt mit Helene aber kein Eheleben, weil er nicht will dass sie schwanger wird. Sie fällt zwar nicht unbedingt in das Schema der der jungen Mädchen, die für das Ritual missbraucht wurden, aber vielleicht hat er trotzdem Angst um potenzielle Kinder.
Ok, es gibt noch einen dritten: Er hatte die Hoffnung, dass Helene das Wissen ihres Bruders haben könnte, was die geheime Rezeptur betrifft, hat sie deshalb geheiratet, um in ihren Besitz zu kommen. Und musste nach der Ehe merken, dass Helene sich nicht für Alchemie sondern für Konfiserie interessiert
-
Zitat
Original von Bouquineur
Ok, es gibt noch einen dritten: Er hatte die Hoffnung, dass Helene das Wissen ihres Bruders haben könnte, was die geheime Rezeptur betrifft, hat sie deshalb geheiratet, um in ihren Besitz zu kommen. Und musste nach der Ehe merken, dass Helene sich nicht für Alchemie sondern für Konfiserie interessiertDu hast einen sehr guten Sinn für die Hintergründe!
Zudem ist Helene eine Art Fauspfand für "Eventualitäten". Eine davon hast Du ja sicher schon im nächsten Abschnitt entdeckt ...
-
Hier gibt es für mich nicht mehr viel hinzuzufügen ausser das es spannend ist und sehr interessant von den Anfängen der Homöopathie zu lesen und etwas darüber zu erfahren.
In Tom Finneks aktuellem Roman der im Jahr 1724 in London spielt kommt auch ein "Irrenhaus" vor, das Bedlam, und die Zustände sind ebenso erbärmlich. Man kann dort als "normaler" Mensch sogar gegen Eintritt die Anstalt besuchen und sich an den Geisteskranken ergötzen... wie in einem Zoo...