Das dunkle Herz der Wüste - Richard Rayner

  • OT: The Devil's Wind


    Kurzbeschreibung:
    Maurice Valentine ist ein ehrgeiziger Architekt, und Las Vegas ist sein El Dorado. Ein Hotel nach dem anderen zieht er in der Stadt des Glücksspiels und der leichten Liebe hoch, und dass sein Auftraggeber die Mafia ist, stört ihn nicht im geringsten. Man schreibt das Jahr 1956, und während draußen in der Wüste Atompilze aufsteigen und das Komitee für Unamerikanische Umtriebe in Hollywood nach Kommunisten sucht, winkt dem zynischen jungen Mann eine große Karriere. Man will ihn zum Senator machen. Da kreuzt eine kühle und zugleich leidenschaftliche Frau seinen Weg. Er hält sie für eine leichte Beute, aber erst als er mit einer Schussverletzung im Krankhaus liegt, wird ihm klar, dass er ein Spiel auf Leben und Tod spielt.


    Über den Autor:
    Richard Rayner, Jahrgang 1955, stammt aus England und lebt jetzt in Los Angeles. Neben den Krimis schrieb Rayner auch andere Romane. 1998 verfilmte Mikas Kaurismäki sein Buch "Los Angeles Without a Map".


    Meine Rezension:
    Maurice Valentine hat alles, was er sich erträumt hat: eine schöne, reiche Ehefrau, zwei Kinder und eine Karriere als Architekt, die nach seinem kürzlichen Durchbruch nun voll durchstartet. Als er jedoch Mallory Walker kennenlernt und mit ihr eine leidenschaftliche Affäre beginnt, ahnt er nicht, dass sich sein Leben schon bald auf dramatische Weise ändern wird...
    Richard Rayner hat hier einen Roman vorgelegt, der eine solche atmosphärische Dichte aufweist, das man sich direkt ins Las Vegas der 50er Jahre versetzt fühlt. Ob bei der Landschaftsbeschreibung, der Schilderung der politischen Situation, die Absurdidität des gesellschaftlichen Lebens wie das Betrachten der Atombombentests als Highlight einer Party oder der Charakterisierung der Figuren - hier stimmt jedes Detail. Während Maurice Valentine die Ereignisse aus seiner Sicht erzählt, erfährt der Leser durch Rückblenden zusätzlich noch mehr aus einem anderen Blickwinkel heraus, die die gegenwärtigen Ereignisse zu einem erschreckenden Gesamtbild ergänzen. Die Wendungen in der Geschichte sind sehr gut ausbalanciert, so dass sie überraschen ohne unglaubwürdig zu wirken, auch wenn das Ende vielleicht etwas vorhersehbar ist. Ein gelungener Noir-Krimi aus einer spannenden Ära!


    Dicke 8 Punkte von mir.

  • Vielen Dank für die Rezi milla :wave
    Ich liebe ja atmosphärische Krimis und gerade die 50er Jahre sind absolut meine Zeit! daher ist dieses Buch ja schon fast ein Muss!