Gerigk, Corinne: Vertraute Wesen, gefährliche Liebe

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    Eine mächtige Legende und eine Liebe zwischen Raum und ZeitLis ist drauf und dran ihre Vergangenheit in der Schweiz hinter sich zu lassen und in Alaska neu zu beginnen. Zu gerne möchte sie ihrer Familie von der Legende mit Werwölfen, Vampiren und Gestaltwandler erzählen. Sie verschweigt jedoch gekonnt, dass ihre große Liebe einem Werwolf gehört. Nach einem letzten Trip in die Schweiz ändert sich ihr Leben erneut. Sie wird in eine Welt entführt, in der ihre Seele sich zu verlieren droht. Fast verliert sie den Verstand, vergisst Raum und Zeit. Ob ihre einstige Liebe zum Werwolf noch besteht, scheint unsicher. Kann ihre Seele noch gerettet werden?


    „Vertraute Wesen, gefährliche Liebe“ ist ein Titel, der auf den ersten Blick nach einem Romantic-Fantasy-Werk mit einem ansprechenden und passenden Cover aussieht. Dementsprechend überrascht war ich, als ich innen feststellen durfte, dass es sich um den zweiten Band handelte. Dieser lässt sich laut der Autorin zwar auch alleine lesen, aber das ist immer ein fragwürdiger Punkt. Was mich jedoch mehr störte, war die Tatsache, dass der Titel keinen ersten Band verriet. Beide Werke haben den gleichen Titel, und werden auch nicht durch einen extra Untertitel gekennzeichnet.


    Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung der Protagonisten. Grob erfährt der neue Leser, welche Figuren eine Rolle spielen, wie die aktuelle Situation entstanden ist und was in diesem Roman zu erwarten ist. Trotz dieser Einführung, die mir zumindest einen kleinen Überblick über den ersten Teil vermittelt hat, bin ich der Meinung, dass der erste Band schon gelesen werden sollte. Die Protagonisten sind einfach vertrauter und die Geschichte basiert schließlich auf den ersten Teil, auch wenn es zwei verschiedene Abschnitte sind.


    Während Elisabeth im ersten Teil mit der Welt der Vampire und Werwölfe vertraut gemacht wird, will sie in diesem Band ihr altes Leben hinter sich lassen, und in Alaska neu anfangen. Ihrer Familie verschweigt sie nicht nur die Gründe, sondern auch, wer sich hinter ihrer großer Liebe tatsächlich verbirgt, ein Werwolf. Ein letzter Abschied von der Familie und der Schweiz wird für sie zum absoluten Horror-Trip.


    Als ich anfing das Buch zu lesen, war mein erster Gedanke „Nicht noch ein Werk, welches von den Bis(s)-Romanen abgekupfert wurde.“. Irgendwie erinnerte mich die Liebe, die Figuren total an diese Bücher. Auch wenn die Protagonisten bewusst abgewandelt wurden, und zum Beispiel eine Beziehung zu einem Werwolf die bekannte Liebesgeschichte zu einem Vampir ersetzt.


    Trotzdem mir diese Gedanken in den Kopf schossen, und obwohl ich der Meinung bin, dass die Protagonisten nicht ganz so verständlich sind, wie mit den Kenntnissen des ersten Bandes, musste ich mit einmal feststellen, dass ich das Buch plötzlich schon zur Hälfte gelesen hatte. Das Buch ist komplett fesselnd, spannend und mit einem guten Hauch Romantik. Kombiniert ist die interessante Handlung mit einem modernen, bildhaften Stil, den man, wer die Autorin kennt, gar nicht erwartet. In einem anderen Werk von ihr, ist der Stil recht flach, umgangssprachlich und die wörtliche Rede alles andere als zu den Protagonisten passend. Dies trifft auf diesen Roman nicht zu. Man merkt deutlich, das sich die Autorin weiterentwickelt hat. Ab und an kommt vielleicht eine langatmige Beschreibung vor, aber nichtsdestotrotz sind diese stets bildhaft und lebendig.


    Eigentlich handelt es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch. Meine Nichte (11) hat es ebenfalls angefangen, allerdings nach gut 50 Seiten abgebrochen. Auch wenn sie gerne Fantasy liest und auch ein Fan von Bücher wie „Bis(s)“ ist, wollte sie dieses Buch einfach nicht lesen. Sie fühlte sich zu sehr an diese Reihe erinnert, und mag den Werwolf dort überhaupt nicht. Aus diesem Grund kam es für sie nicht in Frage, einen Roman zu lesen, bei dem eine Protagonistin einen Werwolf liebt. Ansonsten fand sie den Stil jedoch sehr gut, und unter anderen Voraussetzungen hätte sie das Werk auch an einem Stück gelesen.


    Ob diese Ähnlichkeiten seitens der Autorin beabsichtigt waren, oder sie selber Fan dieser Reihe war / ist, kann ich natürlich nicht sagen. Das es aber Ähnlichkeiten gibt, wenn auch nur im Ansatz, lässt sich nicht leugnen. Nichtsdestotrotz hat es mir viel Freude bereitet dieses Buch zu lesen und mir oft merkte ich gar nicht, wie die Seiten nur so an mir vorbeiflogen. Dies ist ein Merkmal, was definitiv für ein gutes Buch spricht.


    Auch die liebevoll gestalteten Protagonisten sorgen für ein angenehmes Lesevergnügen. Die Figuren sind ausgereift, auf einander abgestimmt, logisch, authentisch und liebenswert. Kopfkino ist garantiert.


    Aus Grund dieser ganzen Faktoren kann ich das Buch nur empfehlen.

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