Verlag: Fischer
Gebundene Ausgabe: 252 Seiten
Originaltitel: The Perfect Order of Things
Übersetzt von Adelheid Zöfel
Kurzbeschreibung:
Ein Mann will sein Leben ordnen. Endlich. Zurückkehren an die Orte des Scheiterns, mit neuer Perspektive und dem guten Gefühl, noch einmal davongekommen zu sein. Aber womit anfangen? Mit etwas Altem oder etwas Neuem? Welches Gruselschloss zuerst aufsuchen? Ein Landhaus mit schiefem Dach am Ende der Welt, ein Internat, das sein Leben veränderte, oder ein Riesenrad in der Nacht, Ort der ersten großen Liebesenttäuschung? David Gilmour unternimmt eine Reise durch die Erinnerung, um mit Augenzwinkern festzustellen: ganz schön Glück gehabt.
Eine melancholischer Rückblick mit großem Witz und Gefühl, eine ungewöhnliche Gebrauchanweisung für das Leben.
Über den Autor:
David Gilmour, Jg. 1949, lebt in Toronto, Kanada, und ist Buchautor, Fernsehmoderator, Journalist und Filmkritiker. Er wurde mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, etwa mit dem renommierten Governor General's Award.
Mein Eindruck:
Nach seinem letzten, sehr erfolgreichen autobiografischen Buch „Unser allerbestes Jahr“, über sich und seinem Sohn hat der kanadische Autor nachgelegt. Es ist wiederum ein selbstreflexives Buch mit stark autobiografischem Inhalt entstanden.
Kennzeichnend ist Gilmours geschmeidiger Stil voller Leichtigkeit.
Neben zentralen Details wie enttäuschter erster Liebe, der frühe Selbstmord des Vaters, zwei gescheiterten Ehen und eine weitere Beziehung in den Brüchen, gibt es auch einige amüsante Episoden, z.B. als er Robert deNiro im Waschraum einer Party vor der Toilette begegnete oder wie er den ehemaligen Beatle George Harrison oder Yoko Ono interviewte. Er hat eine lebenslange Faszination für die Musik der Beatles, beschäftigt sich auch mit dem frühen Mitglied Pete Best, der aus der Band geworfen wurde, als sie noch nicht bekannt waren.
Ebenso beschäftigt ihn aber auch die Literatur, besonders Tolstoi. Krieg und Frieden wird ein Buch, das ihn ein Leben lang begleitet.
Als Schriftsteller lässt der Erfolg anfangs auf sich warten. Das eskaliert sogar in einer Ohrfeige, die der Autor einem Kritiker verpasst. Eigentlich fast ein Tabu über so was zu schreiben, aber David Gilmour findet durch seinen Stil voller milder Ironie die richtige Form dafür.
Aus der Summe all dieser Details wird nicht nur ein Leben gezeigt, sondern außerdem auch noch eine Lebenshaltung und das ist das Interessante an dem Buch.