15.11.2011 – Lesung von Gisa Klönne zum 5. Band der Serie um Judith Krieger und Manni Korzilius
Bürgerhaus Odenthal, im Bergischen Land, die katholische Gemeindebücherei lud ein, ca. 50 Besucher kamen, die Mehrzahl Frauen, aber auch 4 Männer hatten sich eingefunden um die Autorin einmal life zu erleben und ihr Fragen stellen zu können.
Unbefangen, unkompliziert, sympathisch, offen mit einer lebendigen Ausstrahlung hat sie uns die Appetithäppchen aus ihrem neuen Roman serviert, nicht ohne vorab und nachher ein wenig zu erzählen, wie sie zu ihren Figuren gekommen ist.
Ein gesichtsloser Mann wird am Rheinufer in der Nähe des Kölner Doms von Judith beim Joggen entdeckt. Nur langsam enthüllt sich einiges aus des Opfers Vergangenheit und die Identität des Opfers überhaupt.
Wie bei Klönne üblich, nähern wir uns dem Täter aus diversen Sichten, denen von Manfred und Judith, aus der des Täters, aus Sicht eines Reporters. Um die Spannung der Geschichte zu erhalten aber trotzdem einen charakteristischen Eindruck zu vermitteln, hatte die Autorin signifikante Stellen ausgewählt, die die Stimmungen des Romans widerspiegelten, wir bewegten uns in Köln, Griechenland, Südhessen und in der Eifel.
Judith Krieger mit Ecken und Kanten, mit manchmal melancholischen Gedanken ist ihre Hauptperson, die sie mit einigen Eigenschaften von ihr selbst, aber auch nach vielen Gesprächen mit echten Kommissarinnen, mit Fantasie und deren Informationen ausgestattet hat.
Wichtig sei ihr, dass auch soziale bzw. gesellschaftliche Probleme in ihren Krimis einen Raum finden. Gisa Klönne wird in einige Sprachen übersetzt, Spanien hat, bis auf Band 1, alle Bände gekauft, aber auch in Dänemark wird sie gerne gelesen. In Schweden ist der Erfolg nicht gar so groß.
Wie bei vielen Autoren ist auch bei ihr der Einfluss auf die Gestaltung der zugehörigen Hörbücher nicht sehr groß, aber bei den letzten konnte sie bei der Auswahl der Sprecherin mitbestimmen und sie hat dafür gesorgt, dass das aktuelle Buch auch ungekürzt auf den Markt kommt. Für die gekürzten Fassungen war sie nicht selbst zuständig, darüber ist sie froh, da es nicht leicht sei, sich von Passagen aus dem fertigen Werk zu trennen, auch wenn sie selbst vorab häufig Kürzungen vornimmt, wenn sie die Texte wieder und wieder liest. Ihre Ausbildung als Journalistin sei da sicher hilfreich, erzählte sie dazu.
Der aktuelle Band profitiert von den Recherchen, die sie für ein neues Werk betreibt. Das wird kein Krimi sein, verriet Frau Klönne, aber natürlich geht es mit Manni und Judith trotzdem weiter.
Leichtsinnige Fans und alte Freunde erklärten sich manches Mal nur allzu gerne bereit Fragen zu Spezialgebieten zu beantworten, daher kommen dann auch oftmals erst einmal skurril anmutende Tätigkeiten und Szenerien in ihren Büchern vor. Aber es sind ‚Echte‘ Erfahrungen, die sie verarbeite bestätigte die Autorin, die z.B. für diesen Roman die Kenntnisse einen ‚Sondengehers’ aus dem Bekanntenkreis verwendet.
Für Brezel und Getränke wurde ebenso gesorgt, wie für die Möglichkeit alle (Hör)Bücher der Autorin auch zu erwerben und signieren zu lassen.
Auf Nachfrage zu ihren Adventskrimis, für die sie als Herausgeberin zeichnet, erklärte sie auch, wie es dazu kam. Im Band ‚Leise rieselt der Schnee ‚ wurden alle Autoren aufgefordert IHRE Interpretation eines Weihnachtsliedes zu erzählen, im anderen Buch ‚Fürchtet Euch nicht‘ waren es Weihnachtliche Stichworte. Alle Geschichten wurden extra für diese Bände geschrieben. Auskopplungen aus Romanen kommen nicht in Geschichtenbände, für die sie die Verantwortung trägt, war ihre Aussage dazu. Das war so beruhigend für mich, dass ich sie endlich gekauft habe.
Kleine Gemeindebüchereien, die Initiative zeigen sind doch eine Bereicherung. Meiner Begleiterin und mir hat der Abend viel Spaß gemacht.