Fräulein Smillas Geschichte ist äußerst spannend, deswegen ist man geneigt, durch das Geschehen zu rasen. Leider ist es nicht nur ein Thriller, sondern eine höchst verschachtelt zusammengebaute Betrachtung über die menschliche Maßlosigkeit.
Erklärt werden die Zusammenhänge, die die reine Krimihandlung betreffen, durchaus verständlich, auf den letzten ca. 50 Seiten des Romans, einmal in den Gesprächen zwischen Smilla und Føjl auf dem Schiff und schließlich zwischen Tørk und Smilla auf dem Eis.
Ohne viel vorauszunehmen:
Viele Jahre vor Beginn der Romanhandlung ist im Eis in Grönland ein Meteorit entdeckt worden. Menschen, die in die Nähe des Meteoriten kamen, starben. Schließlich fand ein Wissenschaftler heraus, daß die Todesursache ein eigentlich in Grönland normal vorkommender Parasit von Meerestieren war, der sich möglicherweise unter Einfluß von irgendetwas in oder an dem Meteoriten so verändert hat, daß er nun jede Lebensform von Tieren und Menschen befällt.
Tørk, der Gegner Smillas, will den Meteoriten bergen. Da so ein Unternehmen mehr Geld kostet, als man legal bekommen kann, finanziert er es mit der Herstellung und dem Verkauf von Heroin. Die Gefahr, die von dem Parasiten ausgeht, der ja alles befällt, ist ihm völlig gleichgültig.
Ob der Meteorit ‚lebt’ wird nicht gesagt. Er ist ja nicht vollständig erforscht worden bisher.