Die Lebenswächter – Henry Robert

  • Bastei Lübbe, 1985
    155 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Die Terranauten erzählen die Geschichte einer fernen Zukunft der Menschheit, in der unsere mechanischen Technologien langsam von einer §grünen“ Pflanzentechnik verdrängt wird.
    Psionisch begabte Raumfahrer, die Terranauten, sind die neuen Hüter der auf vielen Planeten lebenden Menschheit und halten Kontakt zu der Jahrmilliarden alten Pflanzenzivilisation der Urbäume.


    Über den Autor:
    Henry Robert ist das Pseudonym von Horst Pukallus, das er für seine Romane der Terranauten nutzt.
    Horst Pukallus ist auch als Übersetzer wichtiger Science Fiction-Romane sehr anerkannt.


    Mein Eindruck:
    Die Lebenswächter ist ein Teil der Science Fiction-Serie „Die Terranauten“, die in den 80ziger Jahren als Taschenbuch erschienen. Die Reihe stellt eine Gegenbewegung zu Perry Rhodan dar, indem sie ökologische Bezüge thematisiert. Eine „grüne“ Science Fiction-Serie, fast einmalig.
    Auch in diesem Band gibt es ein passendes Thema.
    Die Lebenswächter, eine fremde Rasse in Form von großen Schmetterlingen tauchen plötzlich auf verschiedenen Planeten auf und zwingen die Menschen auf telepathischen Wegen zum Verzicht auf Fleisch. Nur noch gekochtes Gemüse ist erlaubt. Daran diskutiert der Autor, jedenfalls in meiner Interpretation, positive und negative Aspekte einer militanten Bewegung der Vegetarier, wie es später auch Margaret Atwood zum Beispiel mal beschrieben hat.
    Als übergeordnetes Thema im Hintergrund befindet sich der Konflikt zwischen den Technowelten und den Biowelten. Die unterschiedlichen Auffassungen führen Interessengruppen
    Schauplatz dieses Bandes ist der Planet Molly IV. Hier kommen jetzt auch die Terranauten zum Einsatz.
    Leser, die die Reihe nicht kennen, können die wichtigsten Figuren dennoch leicht kennenlernen.
    Da ist zum Beispiel der PSI-begabte Terranautenführer Llewellyn. Er leidet an seinem Zustand, der aus Menschenexperimenten entstanden ist und aufgrund dessen er seinen Körper aufgrund der Strahlung hinter Riemen verbergen muss.
    Er arbeitet zusammen mit der Psychomechnaikerin Chantal Maikowin.
    Auch von David terGordon ist die Rede, doch er ist zurzeit verschollen.
    Dann gibt es noch neue Lenker, wie Scanner Cloud.


    Das Buch lebt von einer Buntheit, die schon durch das Cover transportiert wird und von seinem Einfallsreichtum. Da gibt es zum Beispiel die telepathischen Gedanken des Organseglers, ein riesiges Rochenartiges Lebewesen, das als semiorganisches Raumschiff sinkt. Von solchen und ähnlichen Einfällen wimmelt es im Buch.


    Es ist interessant zu lesen, welche Visionen deutsche Science Fiction-Autoren Mitte der Achtziger hatten.
    Horst Pukallus hat diesen Roman sorgfältig und mit großem Ideenreichtum geschrieben
    Aufgrund des Seriencharakters bleibt die Handlung unabgeschlossen, doch wie es mit den Lebenswächtern ausgeht, erfährt man in diesem Roman.

  • Zitat (bei amazon gefunden):


    Der Heftzyklus endete mit Heft 99. Danach erschienen 18 Taschenbücher. Damit besteht der komplette Zyklus aus 117 Romanen.


    Von diesen 18 Taschenbüchern werden zwei einzeln bei amazon angeboten. Der wievielte Teil ist das von dir gelesene, Herr Palomar?


    Die Idee des Romans an sich finde ich sehr interessant. Abschreckend ist für mich jedoch der Verlag. Mit Bastei Lübbe bin ich leider schon mehrfach eingegangen.