Und ich armer Tor dachte, Emmerich könne nur Weltuntergangskino für sensationshungrige Zombies!
Falsch, gestern wurde ich eines besseren belehrt. Der Film ist eine Wucht; man kann die Bilder riechen, die Schauspieler geben alles - genial die beiden Cecils, Vanessa Redgrave als Queen Elizabeth und Rhys Ivans als Edward de Vere, der Graf, der den halben Analphabeten Shakespeare unsterblich gemacht hat.
Aber über all den authentischen Darstellern stand für mich Sebastian Armesto als Ben Jonson, der Mann, den sich de Vere zuerst als Strohmann ausgesucht hatte. Die Darstellung der Zerrissenheit des mittelmäßigen Schreiberlings, der auf einen Dichtergott trifft, kann in Bildern kaum besser umgesetzt werden.
Es ist Shakespeare in Shakespeare , das Werk des größten Dichters eingebettet in einen Plot, den Shakespeare kaum besser hätte inszenieren können.
Lieber Roland,
du brauchst nicht mehr billige Untergangsszenarios mit pathetischer Patriotensülze zusammenzupuzzlen - bitte mach nur noch Historienkino, dann wirst auch du unsterblich!