0.4 - Eine perfekte neue Welt - Mike Lancaster (ab ca. 12 Jahren)

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  • 272 Seiten
    Oetinger Verlag, Oktober 2011
    Originaltitel: 0.4 (UK)/Human.4 (USA)
    Übersetzt von Peter Knecht
    ISBN: 3789141208
    Preis: 14,95 Euro


    Kurzbeschreibung
    "Wenn ihr gegen alle Wahrscheinlichkeit irgendwann diese Kassetten finden solltet, dann spielt sie ab, hört meine Stimme, ich bitte euch. Damit ihr wisst, dass es uns gegeben hat, dass es uns gibt und dass wir euch alle vermissen."


    Ein einziger Moment, eine einzige Entscheidung, können manchmal das ganze Leben verändern. Als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher Anblick: Alle anderen Einwohner seiner Stadt, seine Familie und Freunde sind reglos eingefroren. Kein Blinzeln, kein Beben der Nasenflügel - nichts und niemand bewegt sich mehr. Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt und er fühlt sich zunehmend bedroht. Zwar ist er angeblich in einer perfekten neuen Welt erwacht. Doch wie perfekt ist eine Welt, in der er nicht sein darf, wer er ist?


    Über den Autor
    Mike A. Lancaster wurde 1965 in Huntingdon, Cambridgeshire, geboren. Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Cambridge. Bisher hat er zwei Bände mit Kurzgeschichten für Erwachsene veröffentlicht. "0.4 - Eine perfekte neue Welt" ist sein erstes Jugendbuch.


    Meine Meinung
    Dieses Jugendbuch ist wie eine Abschrift von mehreren Kassetten aufgebaut, der Autor Mike A. Lancaster fungiert als „Herausgeber“, der dem Text eine Vorbemerkung voranstellt. Hier erklärt er den Ursprung der Geschehnisse, die von einem Jugendlichen namens Kyle im frühen 21. Jahrhundert gesprochen wurden und erst viele Jahre später gefunden wurden. Das Nachwort gibt weitere Informationen.


    Kyle beschreibt chronologisch seine Erlebnisse ab einer Hypnosevorführung, zu der er und drei weitere sich freiwillig gemeldet hatten. Nur sie sind in den folgenden Minuten wach und können sich bewegen. Alle anderen Bewohner des Dorfes scheinen in einer Starre gefangen zu sein und bewegen sich nicht. Als sie schließlich daraus erwachen, verhalten sie sich seltsam und behandeln Kyle und die drei anderen eigenartig. Langsam glauben die Vier, dass während der Starre etwas mit ihren Mitmenschen passiert ist und versuchen herauszufinden, was.


    Es ist eine gute Grundidee, die aber leider schlecht umgesetzt wurde. Durch Kyles Ich-Perspektive bleiben die andern Figuren ziemlich blass und farblos, viel erfahren wird nicht über sie. Auch nicht über diese Gesellschaft in der Zukunft, die sich anscheinend sehr von der heutigen unterscheidet. Deutlich wird dies dadurch, dass der „Herausgeber“ bestimmte Redewendungen, Ausdrücke oder alltägliche Beschreibungen erklärt. Lange wird nicht deutlich, was passiert ist und warum. Erst gegen Ende wird dies deutlich und ich hatte die Vermutung, dass es eine Fortsetzung geben könnte.
    Das Buch hat wenige Seiten und zudem eine große Schrift und es dauert, bis mehr passiert als im Klappentext beschrieben.


    Auf der Homepage des Autors wird eine Fortsetzung („1.4“) angekündigt, welche im Original im nächsten Jahr erscheinen soll.

    „Die Tränen, die wir weinen, verdunsten vielleicht, aber sie verschwinden nicht.“
    (Zwischen zwei Träumen von Selim Özdogan)


    Mein Tauschregal

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  • Der 15-jährige Kyle Straker lebt mit seinen Freunden Danny, Simon und Lilly in Millgrove, einer kleinen Stadt in England. Lilly ist seine Ex-Freundin und mittlerweile Freundin seines besten Freundes Simon, sodass das Verhältnis zwischen den Beiden grundsätzlich sehr angespannt ist, wenn sie sich begegnen. In Millgrove ist nicht viel los, ja nicht einmal Handy-Empfang hat man dort, sodass die Jugendlichen vor Langeweile fast umkommen. Einmal jährlich findet ein Talentwettbewerb statt - sozusagen ein Highlight des Stadtlebens und Danny hat beschlossen, dieses Jahr daran teilzunehmen - mit einer Hypnosenummer.


    Dann ist der große Tag gekommen. Wie jedes Jahr sind die Teilnehmer mit ihren Vorführungen eher mittelmäßig, doch dann kommt Danny an die Reihe. Als er vier Freiwillige aus dem Publikum benötigt, meldet sich erst niemand und um seinen Freund einen Gefallen zu tun, erklärt sich Kyle bereit, bei der Vorführung mitzumachen. Auch Lilly hat sich gemeldet. Schlussendlich bestehen die Freiwilligen aus Kyle, Lilly, dem Postboten der Stadt und einer Supermarktkassiererin. Doch irgendetwas geht schief, als die vier aus der Hypnose erwachen, ist das Publikum erstarrt.


    Es gelingt ihnen nicht, die Erstarrung der Menschen zu lösen, und es sind nur Menschen betroffen! Sie versuchen zu klären, was passiert ist, doch weder Fernsehen, noch Radio oder Internet funktionieren. Als sie schon resigniert aufgeben wollen, stellen sie fest, dass die Erstarrung vorüber ist sich die Leute wieder ganz normal verhalten - oder fast. Denn plötzlich ist alles anders.


    Ihre Familien benehmen sich anders, Telefon, Fernsehen und Internet funktionieren immer noch nicht. Kyle ist irritiert, vor allem, als plötzlich auch noch der Hausarzt der Familie auftaucht und wegen möglicher Nebenwirkungen der Trance befragt. Kyle ist das alles zuviel, eigentlich will er nur noch weg, doch wie zufällig ist der Ausgang versperrt durch seinen Vater. Er verlässt sein Elternhaus durch das Dach und kann sich im Gebüsch verstecken, wodurch er mitbekommt, dass der Arzt seinen Eltern mitteilt, dass er ein 0.4er sei und man sich um ihn kümmern würde. Kyle ist klar, sie wollen ihn ausschalten. Nun hat er nur noch ein Ziel: Zu Lilly und herausfinden, wie es ihr ergangen ist. Doch kaum bei Lilly angekommen, müssen die beiden gemeinschaftlich die Flucht ergreifen. Sie stoßen auf die anderen Beiden und gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis zu lüften, warum sie 0.4er sind und gejagt werden und was sie entdecken, ist ungeheuerlich. Er beschließt, seine Erlebnisse auf Tonband aufzunehmen, damit sie nicht vergessen werden ...


    Ein interessant erarbeitetes Buch aus dem SciFi-Jugendbuchbereich. Der Plot wurde detailliert und immer wieder überraschend ausgearbeitet, jedoch wies der Schreibstil hier einige Längen auf. Die Figuren, allen voran die Protagonisten Kyle und Lilly, wurden sehr realitätsnah und glaubwürdig dargestellt. Alles in allem handelt es sich um ein Jugendbuch, das mir kurzweilige Lesestunden beschert hat.