„Überlegen Sie sich doch mal! Bei all den Millionen von Menschen, sollte da wirklich irgendjemand sitzen und deren Schicksale nicht nur steuern, sondern so punktgenau miteinander verstricken, dass sich daraus für jeden Einzelnen ein wie auch immer gearteter Sinn ergibt?“
Rosanna lächelte. „Wer weiß?“ (Seite 94)
320 Seiten, kartoniert
Verlag: Diana Verlag (Random House), München 2011
ISBN-10: 3-453-35594-6
ISBN-13: 978-3-453-35594-1
Zum Inhalt (Quelle: Buchrücken)
Rosanna hat keinen guten Tag. Genauer gesagt: kein gutes Jahr. Doch als sie einen Unfall unversehrt übersteht, erwacht neuer Lebenswille in ihr. Rosanna ist fest davon überzeugt, daß sie gerettet wurde, weil sie eine Aufgabe erfüllen soll - und zwar dem Mann zu helfen, der sie wiederbelebt hat. Zu dumm, daß Lukas davon gar nichts hält, denn er als Journalist glaubt nicht an Bestimmung, sondern nur an harte Fakten. Da hat Rosanna einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Doch gerade als Lukas anfängt, mehr in ihr zu sehen als eine eigenwillige Träumerin, sendet das Schicksal ihnen eine beunruhigende Botschaft.
Über den Autor (Quelle: Verlagsangabe im Buch)
Stefan Rogall, Jahrgang 1969, schreibt seit zehn Jahren erfolgreich Drehbücher für Fernsehkomödien und Kriminalfilme. Viel mehr gibt das Internet auch nicht her.
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Meine Meinung
Schicksal oder Zufall. Ist alles vorbestimmt opder gibt es keine tiefere Bedeutung, beispielsweise in einem „zufälligen“ Zusammentreffen. Das ist die Thematik, um die sich das ganze Buch dreht. Wobei ich nicht mal ganz sicher bin, ob es Zufall war oder irgendeine "höhere" Absicht dahinterstand, daß ich das Buch jetzt gelesen habe. Eigentlich wollte ich ein Weihnachtsbuch lesen, und habe mich von der Covergestaltung des Verlages in die Irre führen lassen. Die ist nämlich recht ähnlich der von „Verliebt, verschneit, verzaubert“; da habe ich den U4-Text gar nicht groß beachtet, weil ich das zweite Buch des Autors eh lesen wollte. So ist es klar, daß es hier nur so von Zufällen wimmelt (incl. meinem Jetzt-Lesen), wie Lukas meinen würde, während Rosanna eher von Schicksal oder Vorbestimmung oder „alles hat eine Bedeutung“ sprechen würde. Aber wer von beiden hat nun Recht (und warum habe ich das Buch jetzt gelesen)?
Das ist eine Frage, die die beiden am Ende für sich vermutlich beantwortet haben, über deren Beantwortung ich mir vielleicht nicht so ganz sicher bin. Sicher bin ich mir jedoch, daß es ein paar vergnügliche Lesestunden waren, in denen ich die Protagonisten auf ihrem Weg durch die Irrungen des täglichen Lebens begleitet habe.
Im Vergleich zu seinem Debutroman „Verliebt, verschneit, verzaubert“ hat sich der Autor mE weiterentwickelt. Das Buch ist in sich „runder“ und gravierende Fehler oder Handlungslöcher sind mir keine aufgefallen. Abgesehen vielleicht [sp]von Fritzens recht plötzlich akut werdender Alzheimer-Erkrankung. Allerdings habe ich damit keine Erfahrung und kann nicht beurteilen, wie schnell, ggf. in Schüben, das fortschreiten kann. Hier mußte es halt zur Handlung passen.[/sp] Und dann gibt es natürlich die immer wieder auftretenden Zufälle und passenden Zusammentreffen, wie ein gut geöltes Zahnradgetriebe. Andererseits ist das das Thema des Buches und insofern nicht zu beanstanden.
Stilistisch empfand ich es zu Beginn etwas, hm * sucht nach dem passenden Ausdruck * nüchtern? Zumal ich dann wirklich wußte, daß Rosanna Rosanna und Lucas Lucas heißt. Aber nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen und an den Stil gewöhnt, so daß ich da nichts meckern kann. Auch hatte ich irgendwie das Gefühl, daß sich der Autor "eingeschrieben" hatte, es also flüssiger wurde. Mit den beiden Protagonisten bin ich recht schnell warm geworden und fand es schade, sie nach dreihundertzwanzig Seiten dann endgültig verlassen zu müssen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde bestimmt auch das nächste Buch des Autors lesen.
Kurzfassung:
Eine in der Tat trotz allem warmherzige Liebesgeschichte, an deren Ende eigentlich nur eines offen ist: ist alles Schicksal, oder doch nur bloßer Zufall?
Edit hat im ersten Absatz noch einiges ergänzt.
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