740 Minuten
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Sprecher Peter Forbes
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Zum Autor
Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für "Das Souvenir des Mörders”, dem Edgar Allan Poe Award für „Tore der Finsternis" und dem Deutschen Krimipreis für „Die Kinder des Todes” ausgezeichnet.
Mit „Ein Rest von Schuld” hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den wohlverdienten Ruhestand geschickt – und lässt jetzt Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten, der in „Ein reines Gewissen” seinen ersten Fall zu lösen hat.
Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.
Zum Sprecher
Peter Forbes ist ein britischer Theater- und TV-Schauspieler, der auch als HB-Sprecher arbeitet.
Kurzbeschreibung (von Amazon zur dt. Ausgabe)
Ihr jüngster Einsatz führt Malcolm Fox und sein Team von der »Abteilung für interne Ermittlungen« auf die Halbinsel Fife in das Küstenstädtchen Kirkcaldy. Dort wurde gerade der Polizist Paul Carter der Korruption schuldig gesprochen. Eine Routineuntersuchung soll nun den Ruf seiner Dienststelle wieder herstellen – ein Drahtseilakt für die internen Ermittler, die sich auf fremdem Terrain bewegen. Und dann wird der Mann, der das Verfahren gegen Paul Carter ins Rollen brachte, tot aufgefunden. Es ist Carters eigener Onkel. Als sich sein Freitod als Mord entpuppt, verübt mit einer Waffe, die es gar nicht geben dürfte, nimmt der Fall eine dramatische Wendung. Und plötzlich steht weit mehr auf dem Spiel als bloß der Ruf der Polizei.
Malcolm Fox ermittelt im schottischen Hinterland. Wo man die Dinge im Stillen regelt und die Toten tief begraben liegen.
Meine Meinung
Auf die Hörfassung von Ian Rankins neustem Buch hatte ich mich lange gefreut, sowohl auf den Inhalt als auch auf den Sprecher Peter Forbes und wie befürchtet vergingen die 740 Minuten viel zu schnell...
Auch im zweiten Band um Malcom Fox bietet Ian Rankin seinen Fans wieder einen besonderen Blick hinter die Kulissen der schottischen Polizei, denn nach wie vor arbeitet Fox als interner Ermittler um sicherzustellen, dass bei seinem Arbeitgeber alles mit rechten Dingen zugeht - was ihn bei den meisten seiner Kollegen nicht gerade beliebt macht. Diesmal landet Fox in der Provinz in Kirkcaldy um einen vermeintlich recht leichten Fall aufzuklären. Stattdessen findet er sich inmitten in eines Sumpfs von unlauteren Machenschaften wieder, die ihn auf die Spur eines alten Verbrechens bringen. Interessant ist vor allem die zweite Zeitebene, die durch Rückblicke dargestellt wird, in der es um die schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen in den 1980er Jahren geht und damit verbundene terroristische Aktivitäten einiger politischer Gruppierungen.
Ian Rankin versteht es, sowohl lebendige und glaubwürdige Figuren zu gestalten, als auch eine komplexe Handlung vor besonderem Hintergrund zu erfinden. Sein Schottland ist nicht schwarz-weiß gezeichnet, sondern voller Grautöne, die von Hoffnungsstreifen durchsetzt sind. Nicht nur politisch, sondern auch privat geht es in diesem Buch hoch her, denn auch die Familie von Malcom Fox spielt wieder eine Rolle - was dazu beiträgt, ihn noch vielschichtiger werden zu lassen. Denn als ob sein Beruf ihn nicht schon stark genug belasten würde, geht es auch mit der Gesundheit seines Vaters bergab, was zunächst wiederum zu stärkeren Spannungen mit seiner Schwester führt. Auch die beiden Kollegen von Fox, Naysmith und Kaye, gewinnen in diesem Band deutlich an Konturen.
Ich kenne mich nicht mit den internen Strukturen der schottischen Polizei aus, sowie deren Vorgehensweise bei Ermittlungen gegen anderen Polizisten. Meiner Meinung nach sind die Ereignisse schlüssig geschildert, sowohl die Ermittlungsarbeiten, als auch der Fall selbst. Eine der Figuren erinnert stark an den ermordeten schottischen Politiker Willie McRae, der Mitglied der Scottish National Party war. Dieser Teil der Handlung ist besonders interessant, denn hier wird ein Teil schottischer Geschichte lebendig, der mir bisher fast völlig unbekannt war.
Der Sprecher Peter Forbes könnte mir das Telefonbuch vorlesen, mit seinem leichten schottischen Akzent (der trotzdem auch für Ausländer gut verständlich ist) verkörpert er den spröden Malcom Fox perfekt, dessen trockenen Humor genauso gut wie die düsteren Szenen um Fox' Vater.
Fazit
Ein spannender und vielschichtiger Kriminalfall aus der Feder von Ian Rankin, interessante Einblicke hinter die Kulissen der schottischen Polizei, Schottland als Schauplatz und ein Sprecher mit leichtem schottischen Akzent... muss ich noch mehr sagen? Auf ein baldiges Wiedersehen mit Malcolm Fox, seiner Familie und seinen Kollegen freue ich mich jetzt schon.