6 CDs
471 Minuten
gekürzte Lesung
Sprecher Philipp Schepmann
Hörprobe beim Verlag *klick*
Zum Autor (vom Verlag)
Michael Peinkofer, Jahrgang 1969, studierte in München Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft. Seit 1995 arbeitet er als freier Autor, Filmjournalist und Übersetzer. Unter diversen Pseudonymen hat er bereits zahlreiche Romane verschiedener Genres verfasst. Bekannt wurde er durch den Bestseller "Die Bruderschaft der Runen" und der Abenteuerreihe um Sarah Kincaid, deren abschließender vierter Band mit "Das Licht von Shambala" vorliegt. Michael Peinkofer lebt mit seiner Familie im Allgäu.
Zum Sprecher (von Amazon)
Philipp Schepmann, Jahrgang 1966, ist Sprecher, Produzent und Rundfunkautor. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der renommierten Folkwang-Hochschule in Essen.
Inhaltsangabe (vom Verlag)
Juni 1099. Kreuzfahrer stehen vor Jerusalem. Niemand ist mehr sicher. Auch die vier Menschen nicht, die nach dem größten Geheimnis der Christenheit suchen …
Köln, drei Jahre zuvor. Unzählige Kreuzfahrer ziehen durch die Stadt. Immer wieder gibt es Übergriffe gegen Juden. Schließlich wird der Kaufmann Isaac beauftragt, den wertvollsten Besitz der Gemeinde zurück ins Gelobte Land zu bringen: das Buch von Ascalon. Zusammen mit seiner Tochter Chaya macht er sich auf den Weg. Dabei begegnen sie dem jungen Dieb Con und einem armenischen Gelehrten. In Jerusalem soll sich ihrer aller Schicksal erfüllen …
Meine Meinung
Die Thematik klang sehr interessant, religiöse Konflikte, das Leben in einer mir fremden Welt während einer Zeit, über die ich bisher nur wenig gelesen bzw. wenig gehört habe. Der Autor Michael Peinkofer war mir auch nicht unbekannt, so dass ich neugierig auf das Hörbuch war.
Die mittelalterlich anmutende Musik gab mir anfangs das Gefühl ein Hörbuch von Rebecca Gable zu hören und die Handlung mit ihren kurzen Szenen, in denen zahlreiche Figuren eingeführt wurden, war etwas verwirrend.
Doch schnell wurde klar, welche Figur wohin gehört und welches Ziel die Reise haben soll. Zahlreiche unerwartete Wendungen steigerten das Hörvergnügen, u.a. auch weil die grundlegende Handlung schnell klar war, es oft aber trotzdem ganz anders kam als gedacht und diese andere Variante plötzlich viel passener wirkte als die Vision in meinem Kopf. (Insbesondere ist mir da eine Szene im Gedächnis geblieben, in der eine weibliche Figur sich als Mann verkleidet, die dann ganz anders endete als in vielen anderen historischen Romanen.)
Die weibliche Hauptfigur Chaya und auch der junge Angelsachse Con werden während der Handlung erwachsen, ihre Entwicklung und vor allem ihre Entscheidungen in Schlüsselszenen sind durchaus glaubwürdig. Alle beide sind keine bequemen Figuren, dafür jedoch - meiner Meinung nach - umso überzeugender. Michael Peinkofer arbeitet ohne Weichspüler, um es ganz deutlich auf den Punkt zu bringen. Er mutet seinen Figuren ein meiner Meinung nach weitgehend realistisches und dementsprechend hartes Schicksal zu, das mir als Hörerin deutlich vor Augen führte, wie vergeblich und auch schlecht umgesetzt die Mission der Kreuzfahrer damals war.
Allerdings - und das ist vermutlich den drastischen Kürzungen geschuldet - bleiben alle Figuren meiner Meinung nach ein wenig blass. An eingen Stellen hätte ich mir mehr Informationen zu den echten historischen Ereignissen gewünscht und vielleicht auch Informationen, was wirklich passierte und was vom Autor erdacht wurde. Einziger echter Minuspunkt ist jedoch das meiner Meinung nach unpassende Ende.
Philipp Schepmann liest die Hörfassung von "Das Buch von Ascalon" auf die ihm eigene passende Weise, erweckt die Hauptfiguren zum Leben und erhöht an den passenden Stellen noch die Spannung.
Fazit
Die Hörfassung des 848 Seiten langen Romans bietet spannende und unterhaltsame Stunden, mit überzeugenden Hauptfiguren und einer (insbesondere für historische Romane) ungewöhnlich unvorhersehbaren Handlung. Philipp Schepmann ist einer meiner Lieblingssprecher und gibt auch diesem Hörbuch die perfekte Intonation. Trotz allen Lobs konnte mich die Hörfassung irgendwie nicht so recht packen, wobei ich nicht sagen kann, ob es an den spürbaren Kürzungen lag, am Sprecher und der Grundidee auf keinen Fall.
