'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' - CD 1

  • Ich habe versucht eine Zusammenfassung zu schreiben, und das was mir hängen geblieben ist aufgeschrieben:
    Alan ist ein 100 jähriger Mann, der sich spontan dazu entschlossen hat, seine Geburtstagsfeier zu schwänzen. Er klettert aus dem 1. Stock des Altenheimes, merkt da, dass er nur Hausschuhe anhat. Zurück will er nicht mehr, er hat ja immerhin seine Geldbörse dabei und Schwester Alice hat einen 7. Sinn, wenn etwas ungewöhnliches passiert.
    Trotz seiner Knie und seines Alters und klettert über die Mauer zum angrenzenden Reizezentrums. Es ist nicht besonders viel im Reisezentrum und er beobachtet einen Mann mit Koffer, der vergebens versucht in die gespeerte Behinderten Toilette zu kommen. Er wundert sich, dass der Mann es trotz des Schildes "Gesperrt" versucht.
    Er fragt einen gelangweilt aussehenden Mitarbeiter, wie er am Schnellsten und Günstigsten weit wegkommen würde. Der Mitarbeiter, der anscheinend vergessen hat, was Alan wollte, fragt ihn, wohin er will und Alan gibt ihm nochmals zu verstehen, dass es ihm egal sei, er will nur schnell und günstig weg.
    Während der Wartezeit auf den Bus, wird er von dem jungen Mann mit dem Koffer angesprochen. Alan hat nichts gegen ein kleines Gespräch, weil er gerne wissen möchte, wie die jungen Leute von heute so über das Weltgeschehen denken, aber das Gespräch ist dann doch nicht der Dialog, den er sich erhofft. Der Mann möchte, dass Alan auf den Koffer acht gibt, da er mal seine Notdurft verrichten müsse- so die Worte, wie Alan sie benutzt. Der Mann sagt aber: "Ich muss mal Scheißen". Alan erwidert noch, dass er sich beeilen solle, da sein Bus gleich kommen würde, aber das hört der Mann nicht mehr.
    Der Bus kommt und Alan trifft "einen lebensbejahenden Entschluss" und nimmt den Koffer mit.
    Um Punkt 3 Uhr ist Alan zufrieden mit seinem bisherigen Tag, Schwester Alice bemerkt, dass der Jubilar abgehauen ist und eine Suche nach ihm beginnt und dem jungen Mann fällt auf, dass Alan mit samt Koffer verschwunden ist und schwört dessen Tod, wenn er ihn dann findet. Alan macht unterdessen ein Nickerchen im Bus.
    Der junge Mann kann unterdessen sich Informationen beschaffen über den verbleib von Alan und die Suchtrupps des Altenheims kommen nach der Suche mit leeren Händen wieder.
    Die Haltestelle an der Alan aussteigt, entpuppt sich als verlassener Bahnhof mitten im Wald. Er macht die Bekanntschaft mit Julius und nach ein paar Schnäpsen waren die beiden in bester Plauderstimmung.
    Als er auf der Toilette war, bemerkt er Schritte auf der Treppe und Alan kam sofort der Gedanke, dass es der Mann dessen Koffer er gestohlen hat sein könnte. Julius und Alan überwältigen den Mann und schliessen ihn in den Kühlraum ein. Sie öffnen den Koffer und finden jede Menge Geld. Weil der Mann ein riesen Krach machte um da wieder raus zu kommen, beschliessen die Beiden, dass der junge Mann ein wenig Abkühlung brauchte und machten den Generator an.
    Am Morgen wurde Alan geweckt und Julius hatte eine gute und ein schlechte Nachricht. Die gute war das Frühstück, die mal nicht aus Brei bestand und die schlechte war, dass sie die Kühlung vergessen hatten aus zu schalten und der Mann mit dem Koffer war jetzt Tod. Aber das betrübte Alan nicht so sehr.
    Nach dem Frühstück schmieden sie einen Fluchtplan und nehmen die Leiche mit. Mit einer Fahrradtresine fahren die 3 los. Julius vorne, Alan hinten mit wenig mühe und der Tote an der Seite, den Kopf an einen Besenstiel festgebunden.
    Obwohl der Stadtrat die Polizei nicht einschalten wollte, ist sie doch mit von der Partie. Der Kommissar ist zwar nicht so begeistert, dass er einen 100 jährigen suchen musste. Als sie herausfindet, wer noch hinter Alan her ist, sieht die Sache anders aus.
    Wir erfahren noch ein wenig über die Gruppe "Never again" die der Toten angehört hat, besonders über den Chef der Truppe und seinem Werdegang.


    Otto Sanders hat eine wunderbare Vorlesestimme und ich genieße es sehr, ihm zu zu hören. Die Geschichte ist sehr witzig geschrieben, einerseits die Sprache von Alan, auf der anderenseite die "plumpe Sprache" der jungen Leute. Zwischendurch wird auch ein wenig über Alans Kindheit und Jugend erzählt.

  • Das entwickelt sich ja zu einer amüsanten, makabren Geschichte. Fängt so harmlos an mit dem Ausbüxen von Alan :-) Jetzt haben wir schon einen Toten und wegen der 50 Millionen werden sie auch noch Ärger kriegen.
    Alans Humor ist köstlich.
    Sander liest alles in einem gleichmäßigen Ton, egal um welche Szene es sich handelt. Das macht hier auch mit den Reiz an der Geschichte aus.

  • Ich habe heute Morgen auch während deer Autofahrt mit dem Hörbuch angefangen.
    Die Flucht ist gelungen und Alan sitzt nun mit dem geklauten Koffer im Bus. Grössere Probleme deuten sich schon mal an, ich denke, das wird sehr interessant werden. ;-)


    Otto Sander liest ganz gut - irgendwie ohne große Betonungen etc. aber mir gefällt das.


    Ich freue mich schon aufs Weiterhören. :-]

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Otto Sander liest ganz gut - irgendwie ohne große Betonungen etc. aber mir gefällt das.


    Ich freue mich schon aufs Weiterhören. :-]


    Ich finde das genial, dass er die Geschichte so lakonisch vorträgt. Ich muss hier ständig grinsen beim Zuhören.

  • Der Humor ist wirklich sehr gut eingesetzt. In kurzen Nebensätzen kommt oft unerwartet die Pointe. Genial waren die Überlegungen am Morgen bei Jonas, als der Kofferbesitzer entdeckt wurde.


    Auch das Mitnehmen des Koffers fand ich eher unerwartet. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Alan einfach in den Bus steigt und den Koffer dort lässt. Er hatte es ja vorher gesagt. Dass seine Worte den Empfänger nicht erreicht haben, ist erstmal nebensächlich. Aber stattdessen schleppt sich der alte Mann mit dem riesigen Koffer ab.


    Ich bin gespannt, wann der Kommissar die Straftaten und das Verschwinden in den Zusammenhang bringt. Zunächst sind das ja vollkommen unabhängige Meldungen bei der Polizei.


    Otto Sander ist für mich auch eine ideale Besetzung. Seine Stimme passt zum Hundertjährigen. Langsam und gediegen trägt er vor und schafft so die Stimmung zum Zuhören.

  • Heute morgen musste ich erst noch ein anderes Hörbuch beenden, deswegen bin ich noch nicht ganz durch mit der ersten CD. Obwohl ich noch 2 Minuten in der Garage gesessen habe, weil ich doch zumindest den Teil noch zuende hören wollte - wie ihr seht, gefällt es mir ;-) (Ich höre nur während der Fahrten zur Arbeit und zurück - so'n Mist, das jetzt Wochenende ist :chen)


    Otto Sander liest angenehm unaufgeregt und ungekünstelt, der Humor Jonassons kommt dabei wirklich gut zur Geltung. Herrlich! Eigentlich hätte ich alle 5 Meter anhalten und einen Satz aufschreiben müssen, aber dann wäre ich jetzt wohl noch nicht zuhause.


    Auffälliges Atmen ist mir beim Zuhören nicht aufgefallen, nicht mal jetzt im Nachhinein :gruebel Da fand ich Hannelore Hoger deutlich gewöhnungsbedürftiger.


    Rosenstolz : Das ist echt schade, aber manchmal leiden die CDs schon allein dadurch, dass sie während des Transports aus der Halterung rutschen und an den Zähnchen in der Hülle zerkratzen :-( - es muss also nicht unbedingt jemand direkt schuld dran sein. Ärgerlich ist es trotzdem.

  • Der teils ironische teils trocken humoristische Erzählstil der Geschichte wird durch die angenehme sonore Stimme des Vorleser noch hervorgehoben. Ich bevorzuge genau diese Art des Hörbuches. Männnliche Stimmen und keine zu großen Veränderungen der Stimmlage, wenn Personen sprechen. (Einzige Ausnahme ist Rufus Beck - aber der macht ja auch keine Lesungen sondern Hörspiele)
    Die Geschichte beginnt gleich mit ziemlichen Tempo - für einen Hunderjährigen :grin - und so mancher Protagonist wird sich sicherlich hier noch wundern, was ein "alter Mann" so alles kann.
    Bin sehr angetan von dem Hörbuch.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Mir gefallen die Rückblenden in das Leben von Alan. So können wir ihn noch besser kennenlernen. ...


    Ich musste erstmal umdenken und mich erinnern, dass Alan ja schon 100 ist als es zu den Rückblenden kam. Alan ist somit 1905 geboren und hat ziemlich schlimme Eindrücke gesammelt. Auch König Gustav habe ich im Geist sofort zu "Carl-Gustav" verbessert, um mich dann zu erinnern, dass es wohl doch nur Gustav heißt.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich finde das genial, dass er die Geschichte so lakonisch vorträgt. Ich muss hier ständig grinsen beim Zuhören.


    :write Das finde ich auch ganz hervorragend und diese Stimme ist sehr angenehm.


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Wie ich leider heute noch bemerken musste, hat die 1 CD einige Kratzer, so dass es immer wieder Probleme beim Hören gibt. Das nervt echt. Wenn ich mir etwas aus der Bücherei ausleihe ist es doch wohl selbstverständlich, pfleglich damit umzugehen. :schlaeger Für manche scheinbar nicht...........


    Das hab ich auch oft, ich kann es nicht verstehen :knuddel1


    Zitat

    Original von Büchersally


    Ich musste erstmal umdenken und mich erinnern, dass Alan ja schon 100 ist als es zu den Rückblenden kam. Alan ist somit 1905 geboren und hat ziemlich schlimme Eindrücke gesammelt. Auch König Gustav habe ich im Geist sofort zu "Carl-Gustav" verbessert, um mich dann zu erinnern, dass es wohl doch nur Gustav heißt.


    Das habe ich auch gedacht er hat schon eine Menge erlebt, da war ich noch nicht mal in Planung :chen


    Ich finde die Geschichte super, habe mir auch vorgestellt wie Alan da aus dem Fenster sprintet mit den Pisspantoffeln :rofl


    Die Geschichte entwickelt eine Eigendynamik die lustig ist. Jeder jagt die beiden alten Herren, die das Leben so gut kennen und denen so schnell keiner etwas vormacht, auch wenn sie eben ein wenig anders sind ;-)


    Das der Junge nun tot ist Shit happens, hat aber durchaus etwas skuriles.

  • Ja, dass der Junge plötzlich gefrostet wurde gibt dem Ganzen eine extrem makabere Richtung. Jetzt ist es kein wirklicher Spaß mehr. Und die älten Herrschaften nehmen den Toten ziemlich lässig. Ich fühle mich an "Arsen mit Spitzenhäubchen" erinnert. Da gehen die alten Tanten mit ihren diversen Leichen ganz routiniert um und bringen Cary Grant zur Verzweiflung. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ja, dass der Junge plötzlich gefrostet wurde gibt dem Ganzen eine extrem makabere Richtung. Jetzt ist es kein wirklicher Spaß mehr. Und die älten Herrschaften nehmen den Toten ziemlich lässig. Ich fühle mich an "Arsen mit Spitzenhäubchen" erinnert. Da gehen die alten Tanten mit ihren diversen Leichen ganz routiniert um und bringen Cary Grant zur Verzweiflung. :grin


    Guter Vergleich :-)
    Ich habe auch schon überlegt, was Alan in seiner Vergangenheit wohl alles erlebt hat, dass er diese Dinge heute so lässig nimmt.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    ...Sander liest alles in einem gleichmäßigen Ton, egal um welche Szene es sich handelt. Das macht hier auch mit den Reiz an der Geschichte aus.


    Otto Sanders Stimme passt sehr gut zu der Geschichte, aber für mich ist der einheitliche Tonfall echt ein Problem. Ich schweife ab, verliere den Faden und werde richtiggehend in den Schlaf gelullt. :-(

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Otto Sander liest angenehm unaufgeregt und ungekünstelt, der Humor Jonassons kommt dabei wirklich gut zur Geltung. Herrlich! Eigentlich hätte ich alle 5 Meter anhalten und einen Satz aufschreiben müssen, aber dann wäre ich jetzt wohl noch nicht zuhause.


    :write So ging es mir auch. Diese Geschichte ist echt ein kleines Schatzkästchen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."