'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' - CD 4

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ich denke er verschweigt uns die Affären.


    Ausserdem finde ich das er eine Menge Freunde hat, er nutzt ja auch so diesen und jenen. Er lässt bei Herrn Trueman anrufen usw.


    Ich glaube nicht, dass er Affären hatte. Wann und wo denn auch? In jüngeren Jahren war er meistens im Krieg, später im Gulag oder auf Wanderschaft, also eigentlich doch fast immer von Männern umgeben. Und danach war er zu alt :lache

  • Alan und die Frauen, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Irgendwie war das Leben immer so erfüllt mit allen möglichen Begegnungen und ich weiß nicht was, so dass ich nicht den Eindruck hatte, da würde etwas fehlen. Vermutlich ist es Alan auch so ergangen, Einzelkämpfer, Alleingänger und er stolpert so durch´s Leben und lernt alle möglichen Personen kennen.


    So allmählich ist es ja schon fast überzogen, dass er die ganzen geschichtsträchtigen Personen trifft, aber dennoch reihen sich die Geschichten irgendwie logisch aneinander.


    Alan hat ja eigentlich keine wirkliche Schulbildung genossen und ist den ganzen politischen Machenschaften auch ziemlich naiv gegenüber. Gerechtigkeitssinn hat er ja schon. Obwohl er überall auf der Welt an Kämpfen beteiligt war, kommt er nicht als brutal mordender Soldat rüber, oder?

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Na ja, erst ist er Sprengstoffexperte in Spanien, dann verhilft er der Atombombe zu einer "zündenden" Idee und lebende Leute über nacht einzufrieren ist ja ganz gewiss nicht die feinde Art. :grin Er mordet unblutig und ohne Plan aber effektiv allemal.
    Dass er sich politisch überall raushält, hat vielleicht auch damit zu tun, dass er sich einfach nicht festlegen will.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Vermutlich verschweigt er uns ein paar Affären in fernen Ländern. Ein bisschen Privatsphäre muss ja schließlich sein. :lache


    Davon gehe ich auch aus. :chen Immerhin war er immer wieder für längere Zeit an den verschiedensten Orten, andererseits hatte er vielleicht auch im Privatleben kein Interesse daran, irgendwelche Verpflichtungen einzugehen.


    Boshaft könnte man schon sagen, dass er ziel- und planlos durchs Leben treibt, vor allem wenn ich darüber nachdenke, wie er in Russland landete. :grin Brutal erscheint er mir nicht, auf seine ganz eigene Weise pragmatisch würde ich sagen. Durch seinen Vater hat er wohl den Eindruck, dass man sich auf nichts festlegen und auf gar keinen Fall an materielle Dinge bzw. Grund und Boden binden sollte. Drei Jahre Schulbildung, dann die verschiedensten Orte kennengelernt, die unterschiedlichsten Sprachen gelernt und alle möglichen Staatsoberhäupter getroffen. Das Treffen mit Stalin war bisher das skurrilste - wobei die anderen Treffen ja auch schon nicht ohne waren.


    So wie er sich in den 100 Jahren vor seinem Jubiläum verhalten hat, war an seinem 100. Geburtstag eigentlich nichts anderes zu erwarten als ein Jubilar, der abhaut und nicht im Mittelpunkt einer sinnlosen Feier stehen will.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich bin der Meinung, dass er schon ein Unrechtsempfinden hat, aber halt nicht das herkömmliche. Er ist nicht bereit, aktiv Menschen für ideologische Gesichtspunkte zu töten, wie zum Beispiel die dritte Frau von Mao Zedong oder auch Churchill, deren Ermordungen er unter Einsatz seines eigenen Lebens sabotiert. Er setzt sich auch für seine "Freunde" ein, wenn man diese zufälligen Bekannten in der Not so bezeichnen kann, wie z.B. den Geistlichen Fergusson, den er aus dem iranischen Gefängnis befreit oder auch Herbert Einstein.
    [...]
    Also ich mag Allan gerade wegen seiner unaufgeregten Genügsamkeit und das Leben zu nehmen wie es ist bzw. kommt, nach dem Motto: "Was ist, das ist und was kommt, das kommt."


    :write


    Ich würde Alan auch nicht in erster Linie als jemanden sehen, der "unblutig und ohne Plan, aber effektiv mordet" - letztendlich bedient er sich nur der Mittel, die andere für's Morden einzusetzen gedenken (wie z.B. die Autobombe), aber es geht ihm doch nicht in erster Linie darum, Menschen umzubringen!


    Mir persönlich ist er durchaus sympathisch. Dass der Erzähler von keinerlei romantischen Verstrickungen Alans berichtet, ist mir zwar auch aufgefallen, aber der Bereich fehlt mir nicht - ich finde, es passt ganz gut zu Alan.