'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' - CD 4

  • Ich gehe jetzt ins Auto und hol mir CD 4. Bei der geballten Fülle von haarsträubenden Ereignissen in diesem Hörbuch, habe ich den Überblick verloren. Mein Plan: Ich zappe noch einmal durch die Tracks...


    EDIT: Eigentlich bin ich bei LRn oder HRn gegen Nacherzählungen der jeweiligen Abschnittsinhalte, aber bei diesem Hörbuch ist es in meinen Augen doch hilfreich...


    Allan Karlson ist die Flucht aus China gelungen und an der iranischen Grenze gefangen genommen worden. In der Zelle lernt er Pastor Fergusson kennen. Er wird vom Polizeichef des Schahs (= Chefmörder = (Vize-)Premierminister) verhört. Allan entgeht aufgrund seiner Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Sprengstoffgebiet wieder einmal dem sicheren Tod. Dafür muss er für den Chefmörder ein Attentat auf Churchill planen. Allan willigt ein, hat aber andere Pläne, in denen Zigaretten, die in Kaffeetassen ausgedrückt werden, eine wichtige Rolle spielen.
    Schließlich landet Allan in der schwedischen Botschaft in Teheran und muss sich mit dem Sekretär Nummer Drei auseinandersetzen, was darin endet, dass er ein telefonisches Pläuschen mit seinem "Kumpel" Harry Truman führt, damit ihm der Sekretär einen Pass ausstellt. Danach landet er im Spätherbst 1947, im Alter von 42 Jahren, das erste mal nach elf Jahren wieder in seinem Heimatland. Nachdem der Verantwortliche für das schwedische Atomprogramm nicht erkennt, was für eine einmalige Gelegenheit ihm mit Allan gegenübersitzt, wird dieser erstmal vom Physiker Juli Burrisowitsch per Uboot nach Russland entführt. Dort isst er mit Stalin, doch das Treffen läuft, abgesehen von der Gelegenheit Unmengen an Wodka zu trinken, nicht gut. Er wird gefangen gesetzt und trifft in der Zelle auf Einsteins Halbbruder Herbert.


    Am Montag, den 9. Mai 2005 beschliesst der von seiner Genialität überzeugte Staatsanwalt Ranelid den 100jährigen, den Kleinganoven Julius, den Imbissbudenbesitzer und die Alte (uns auch als schöne Frau oder Gunilla bekannt) in Abwesenheit zu verhaften und zur Fahnung auszuschreiben. Schließlich ist der 100jährige ja anscheinend eine Killermaschine und macht mit seinen Komplizen einen einzigen Amoklauf durch das Land. Einer Konfrontation im Gerichtssaal sieht er trotz mangelnder Leichen gelassen entgegen, weil die Kombo ihm an Intelligenz weit unterlegen sein muss. Wenn er sich da mal nicht getäuscht hat.
    Die Truppe zieht sich zu Bennys Bruder Bosse zurück. Dabei stellt sich heraus, dass Peer Gunnar "Chef" Gerdin ein alter Gefängniskumpel von Bosse ist. So ist diese Bedrohung ausgeschaltet und die Ereignisse können sich auf die Jagd von Kommissar Aronson und Staatsanwalt Ranelid konzentrieren.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich gehe jetzt ins Auto und hol mir CD 4. Bei der geballten Fülle von haarsträubenden Ereignissen in diesem Hörbuch, habe ich den Überblick verloren. Mein Plan: Ich zappe noch einmal durch die Tracks... ...


    Ich dachte schon, nur ich hätte bei dieser CD das Problem, nicht mehr alle Informationen zusammen zu bekommen. Ich habe eben auch nochmal durch die Tracks gezappt. :lache


    Beeindruckend empfinde ich es immer noch, dass Allan offenbar bei allen historisch wegweisenden Events dabei war. Dabei kommen mir die Gelegenheiten absolut authentisch vor.


    Passend war ja auch wieder Allans Beschluss, nach etwas mehr als fünf Jahren aus dem Besserungslager zu gehen. Er benimmt sich wieder so als gäbe es keine Wärter und alles ist seine Entscheidung.

  • Mit dieser CD - in diesem Abschnitt - hatte ich bisher die meisten Probleme, den Dingen um Allans Vergangenheit zu folgen. Das scheint daran zu liegen, dass ich die geschichtlich-politischen Hintergründe erst in Teheran dann in Russland leider weniger einordnen konnte als die Passagen in Europa und den USA. Hier und da hatte ich das Gefühl, den Kontext nicht so ganz verstanden zu haben und war erleichtert, wenn der nächste Sprung in das Jahr 2005 wieder passierte.


    Ist es nicht sehr auffällig, dass Allan nie eine Frau erwähnt? In keinem Alter, in keinem Land? Okay, er wurde zwangssterilisiert, aber das spricht ja nicht gegen Verliebheit und Partnerschaft! Komisch, oder?

  • Zitat

    Original von Suzann
    Allans fehlende romantische Neigungen sind mir auch schon aufgefallen. Allerdings würde das thematisch auch irgendwie nicht in die Geschichte passen, finde ich...


    :write und dazu kommt, wie Büchersally schon schreibt, dass er immer irgendwas zu tun hatte im Leben oder halt im Gefängnis saß.

  • Zitat

    Original von savanna
    Mit dieser CD - in diesem Abschnitt - hatte ich bisher die meisten Probleme, den Dingen um Allans Vergangenheit zu folgen. Das scheint daran zu liegen, dass ich die geschichtlich-politischen Hintergründe erst in Teheran dann in Russland leider weniger einordnen konnte als die Passagen in Europa und den USA. Hier und da hatte ich das Gefühl, den Kontext nicht so ganz verstanden zu haben und war erleichtert, wenn der nächste Sprung in das Jahr 2005 wieder passierte.


    Ist es nicht sehr auffällig, dass Allan nie eine Frau erwähnt? In keinem Alter, in keinem Land? Okay, er wurde zwangssterilisiert, aber das spricht ja nicht gegen Verliebheit und Partnerschaft! Komisch, oder?


    Das passt nicht rein, dafür hat Alan keine Zeit :lache


    Aber das eine Menge passiert ist nicht von der Hand zu weisen.
    Savanna so erging mir das auch auf diese CD.

  • Also, ich weiß nicht - wenn unser guter Allan doch die sympatische Einstellung hat: 'Wat kütt, datt kütt', dann wird sich das doch wohl auch auf die Damenwelt beziehen!?


    Nie eine schicksalshafte Begegnung mit einer Blondine gehabt? :heisseliebe

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    ...
    Und stimmt - an die fehlende(n) Frau(en) in Allans Leben habe ich ja noch gar nicht gedacht. :gruebel


    Vermutlich verschweigt er uns ein paar Affären in fernen Ländern. Ein bisschen Privatsphäre muss ja schließlich sein. :lache

  • Die fehlenden Frauen passen zu seinem distanzierten Verhalten anderen Menschen und zwischenmenschlichen Beziehungen gegenüber. Wenn Freunde sterben und Feinde getötet werden, berührt ihn das auch wenig. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass er zu irgend jemand ob männlich ober weiblich (er könnte doch auch homosexuell sein) engere Kontakte knüpfen kann oder will. Alan ist für mich ein bisschen ein Neutrum. Keine Familie, keine Freunde, keine Liebschaften, keine wirkliche politischen Gesinnungen - außer der, dass er Stalin nicht mag - und irgendwie auch kein Unrechtsempfinden. Gebe zu, dass ich im Laufe des Hörbuches schon damit gerechnet hatte, dass Alan mir mehr ans Herz wächst. Aber irgendwie ist er für mich nicht zu fassen. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Gebe zu, dass ich im Laufe des Hörbuches schon damit gerechnet hatte, dass Alan mir mehr ans Herz wächst. Aber irgendwie ist er für mich nicht zu fassen. :gruebel


    Davon war ich auch ausgegangen, dass man Alan im Laufe der Geschichte ins Herz schließen kann. Aber wie allem anderen, so entzieht er sich auch dem Hörer. Es ist amüsant zu lesen, wie er relativ unbeschadet durchs Leben geht, aber Emotionen erweckt er bei mir nicht.

  • Ich bin der Meinung, dass er schon ein Unrechtsempfinden hat, aber halt nicht das herkömmliche. Er ist nicht bereit, aktiv Menschen für ideologische Gesichtspunkte zu töten, wie zum Beispiel die dritte Frau von Mao Zedong oder auch Churchill, deren Ermordungen er unter Einsatz seines eigenen Lebens sabotiert. Er setzt sich auch für seine "Freunde" ein, wenn man diese zufälligen Bekannten in der Not so bezeichnen kann, wie z.B. den Geistlichen Fergusson, den er aus dem iranischen Gefängnis befreit oder auch Herbert Einstein.

    Mir gefällt Büchersallys Aussage "Vermutlich verschweigt er uns ein paar Affären in fernen Ländern. Ein bisschen Privatsphäre muss ja schließlich sein." und das halte ich bei Allan für denkbar. Schließlich hat er seine Sterilisation auch nur der Ordnung halber in einem Nebensatz erwähnt und nicht weiter breit getreten. Außer der Aussage, dass ihm das nicht viel ausgemacht hat. Ich weiß nur nicht mehr warum. Hat das einer von euch noch im Gedächtnis? Ich denke hollyholunders Ansatz, er könnte sich eher von Männern angezogen fühlen, passt in diesem Zusammenhang ganz gut.


    Also ich mag Allan gerade wegen seiner unaufgeregten Genügsamkeit und das Leben zu nehmen wie es ist bzw. kommt, nach dem Motto: "Was ist, das ist und was kommt, das kommt."

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."