Die Furcht des Weisen 1: Die Königsmörderchronik. Zweiter Tag - Patrick Rothfuss

  • Inhalt:


    Für Kvothe bricht ein neues Trimester an der Universität an und vieles ist beim alten geblieben: Kvothe leidet unter chronischem Geldmangel, seine Streitigkeiten mit Ambrose nehmen kein Ende und er schwärmt immer noch heimlich für Denna. Dazu kommt, dass er nun endlich ein Seminar bei Elodin, dem Meister der Namenskunde, belegt hat. Und immer noch ist Kvothe auf der Suche nach Hinweisen zu den Chandrian, den Mördern seiner Eltern.
    Eine Intrige bringt dann neue Entwicklungen. Ob diese ihm bei der Suche weiterhelfen?


    Meine Meinung:


    Wie habe ich auf dieses Buch gewartet, wie oft hatte ich schon die englische Ausgabe davon in der Hand, habe sie dann aber doch aus den verschiedensten Gründen doch nicht gekauft. Und nun halte ich es endlich in den Händen: „Die Furcht des Weisen 1“, der langersehnte Folgeband zu „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss.
    Mit seinem Auftakt zur „Königsmörder“-Reihe um Kvothe, dem begabten Zauberer und Geschichtenerzähler, hat Rothfuss einen Fantasyroman geschrieben, der mich begeistert hat.


    Trotzdem habe ich lange gezögert und mich erst nach einigen Tagen an den zweiten Teil gewagt. Warum? Ich hatte Angst, dass ich schlecht in die Geschichte kommen würde, schließlich ist es fast zwei Jahre her, dass ich „Der Name des Windes“ gelesen habe.
    Doch ich wurde sehr positiv überrascht: einmal angefangen, war ich wieder mitten in der Handlung drin, obwohl wenig erklärt und nochmal aufgegriffen wurde. Die Geschichte geht nahtlos weiter und ich hatte das Gefühl, gar keine Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Band gehabt zu haben.


    Und dann habe ich gelesen und gelesen und gelesen. Schon lange nicht mehr konnte mich ein Buch so fesseln. Erstmals seit langer Zeit habe ich wieder bis spät in die Nacht hinein gelesen und wirklich jede freie Minute genutzt, um das Buch zur Hand zu nehmen.
    Und das lag vor allem an Rothfuss’ fesselnden Schreibstil. Mit einer eleganten Sicherheit trägt der Autor den Leser durch seine Geschichte, macht hier ein paar Andeutungen, erhöht da mal die Spannung und schon liegt man mitten in der Nacht und liest und liest.


    Besonders gelungen finde ich auch die Charakterbeschreibungen der Geschichte. Nicht nur Kvothe selber ist ein sehr sympathischer Held mit Fehlern. Auch die Nebenfiguren sind toll konzipiert, so dass man sie sich selbst als Freunde wünscht.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings doch: Ich weiß bisher kaum, in welche Richtung sich die Geschichte drehen soll. Ich bin mir über zu viele Zusammenhänge noch zu unklar. Mir wäre es lieber, wenn der Autor mir einen roten Faden gesponnen hätte, von dem ich schon etwas mehr des Endes sehen könnte. So wüsste ich beim Lesen: „Ach, da will ich irgendwann noch hin!“


    Im Großen und Ganzen ist das aber Meckern auf sehr hohem Niveau. Rothfuss hat mit seinem Folgeband bewiesen, dass sich die jahrelange Wartezeit gelohnt hat und er ein Meister der Unterhaltung ist. Von mir gibt es dafür 9 von 10 Sternen!


    Im englischen ist der zweite Teil unter dem Titel „The Wise Man’s Fear“ erschienen, der im deutschen in zwei Teilen erscheint: „Die Furcht des Weisen 1“ und dann im Februar „Die Furcht des Weisen 2“.

  • Also ich bin grade in der Mitte und wieder mal begeistert. Rothfuss schafft es, einen auch ohne blutige Schlachten oder ähnlichem absolut zu fesseln. Ich bin gespannt, was in dem Buch alles noch passieren wird.
    Sobald ich fertig bin, werde ich hier eine etwas umfassendere Rezi schreiben. :)

  • Aaaalso ich habe das Buch jetzt seit längerem durch und kann meinen vorherigen Kommentar nur bestätigen.
    Ich liebe diese Bücher, ich liebe diese Story und ich liebe Kvothe.


    Rothfuss schafft es immer wieder, in seine große ganze Geschichte kleinere Geschichten einzubauen, die meistens von Kvothe erzählt werden. Egal was passiert, ob es ein Abend in der Kneipe oder ein Projekt ist, an dem Kvothe arbeitet....alles wird so beschrieben, dass es super spannend ist.
    Auch die Sequenzen am Ende, wo Kvothe den Maer trifft und einen Auftrag bekommt finde ich super spannend.


    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich nach wie vor nicht weiß, welches große Ziel die Geschichte verfolgt. Die Chandrian werden nach wie vor nur immer am Rande erwähnt. Aber ich freue mich jetzt schon auf Teil 3 :)

  • Das Buch habe ich mir extra für den nun anstehenden Weihnachtsurlaub aufgehoben und heute Morgen (erster Urlaubstag :-]) habe ich die ersten 100 Seiten gelesen. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Empfinden wieder voll in der Geschichte angekommen zu sein. Bei diesem wunderbaren Erzählstil würde ich mich vermutlich nicht einmal dann langweilen, wenn Patrick Rothfuss ein Buch über seinen Frühjahrshausputz schreiben würde. Ich bin so gespannt wie es weitergeht.
    :wave

  • Zitat

    Original von Pilvi
    Haha sehr schön gesagt Salome! Mir ging es echt genau so.
    Ich liebe seine Bücher.


    Mittlerweile ist auch "Die Furcht des Weisen Teil 2" bestellt :-] Mal sehen, wie lange ich mich zusammenreissen kann, bis ich damit beginne. Schließlich wird es noch ein Weilchen dauern bis Teil 3 erscheint ;-(
    Übrigens habe ich mir auch noch die Komplettlesung bei audible für die Furcht des Weisen Teil 1 gegönnt und bin hin und weg :wave

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Schließlich wird es noch ein Weilchen dauern bis Teil 3 erscheint ;-(


    Genau deshalb warte ich noch damit, die Reihe zu beginnen.
    Weiß man jetzt, wann es den dritten Teil geben soll?

  • Zitat

    Original von Mia08
    Weiß man jetzt, wann es den dritten Teil geben soll?


    Laut dieser Seite März 2013 - mittlerweile wurde es zu "2025" geändert, wobei man davon ausgehen darf, dass es sich dabei um eine scherzhafte Angabe von Mr Rothfuss himself handelt. Hier wird jedoch das Jahr 2014 genannt. Mal sehen, wann es wirklich erscheint. Rothfuss gehört ja leider zu den Langsamschreibern. Ich erinnere mich noch zu gut an seinen Blogeintrag, in dem er von seinem gescheiterten NaNoWriMo berichtet. Nya, er kann es sich leisten.^^

  • Ich denk mir immer, da es ja auf bibelpapier gedruckt ist:
    die bibel wurde auch nicht an einem tag geschrieben, da ist ein ganzes team von priestern jahrzehnte drüber gesessen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Uh, wenn The winds of winter tatsächlich auch 2014 rauskommt - und wie das verlage gern so machen, gleichzeitig vor weihnachten, wird's ein anstrengender Dezember, nächstes jahr... :wow

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • es mag uns - und vor allem die schriftsteller - auch ganz ohne weltuntergang dahin raffen, bevor die bücher erscheinen... - mir ist's immer lieber, es steht schon in meinem kasten, so ein buch.
    Ich mag so ungewissheiten gar nicht.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • An dem Buch hat mich so Einiges unglaublich genervt:



    Das Währungssystem: Wegen mir kann man sowas gerne weglassen. Baut man es aber ein, muss es in sich schlüssig sein. Ein Währungssystem in dem laut Aufschlüsselung die niedrigste Währung ein Halbpenny ist, für den man ein alkoholisches Getränk kaufen kann. Es gibt doch tausend Sachen die billiger sind als ein Bier!


    Die Adem: Abgesehen davon, dass ihr Sexualverhalten dem von Bonobos auf Ecstasy zu ähneln scheint, ist die Tatsache dass sie Schwerter zum Gemüseschneiden verwenden einfach nur lachhaft. Hat der Autor auch nur einmal in seinem Leben eine Kartoffel geschält? Das ist schon mit einem ordentlich großen Outdoor-Allzweckmesser schwierig; mit einem Schwert? Vergiss es!


    Außerdem die Charakterisierung von Kvothe als Mighty Whitey der natürlich im Gegensatz zu den dummen, matriarchalischen Eingeborenen weiß, wo die Babies herkommen. (Okay, die Adem sind auch weiß, und immerhin heiratet er nicht die Häuptlingstochter, es nervt trotzdem.)


    Und dann ist da noch die sich durchs Buch ziehende Ansicht, dass Frauen Gegenstände sind. Wertvolle, schützenswerte Gegenstände zwar, aber nichtsdestotrotz Gegenstände - und wehe der Frau, die sich dagegen wehrt, mit einem Musikinstrument! verglichen zu werden.


    Vielleicht ist das nicht die Meinung des Autors, es ist aber auf jeden Fall die von Kvothe und geht mir auf den Keks.
    (Seine Naivität ist auch unglaubwürdig. Dass er nicht merkt, dass er in Denna verknallt ist...also bitte! So dämlich war nichtmal ich mit 16 und Kvothe ist angeblich ein Genie. Es wäre noch zu entschuldigen, wenn er nicht wüsste was Liebe ist; aber das ist offenkundig nicht der Fall.)




    Kvothe kann ich nicht ab.


    Die Nebencharaktere sind teils wirklich nett, da will ich nicht meckern, und einige Subplots sind auch schön...aber wann immer Kvothe etwas Uuuuuunglaublich Beeindruckendes tut, will ich das Buch am liebsten in die nächste Ecke werfen.

  • Was du da schreibst, schreckt mich nur noch mehr von Kvothe's bisherigen Abenteuern ab. Schon vieles hab ich über Rothfuss's Bücher um ihn gelesen. Die Tonalität war aber so in etwa die eines intellektuellen, überlegenen Schlag mich tot-Helden. Ausserdem geht es mir so langsam auf den Keks, wenn ich bei fast jedem neuen phantastischen Buch solch einfallslose und uneigenständige Anpreisungen wie "Tolkiens Erbe" oder "Das neue Epos im Rang des Herrn der Ringe" lesen muss. Über solche Bücher mache ich gerne einen weiten Bogen.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Tark ()

  • Zitat

    Original von Themrys
    An dem Buch hat mich so Einiges unglaublich genervt:



    :wow irgendwie bin ich jetzt gar nicht mehr so traurig, dass ich die Reihe noch nicht anfangen konnte..