'Seine Toten kann man sich nicht aussuchen' - Seiten 001 - 060

  • Zur Geschichte


    Wie alles begann


    Sehr anschaulich wird da geschildert, wie sich Frauen fühlen müssen, wenn sie in eine vermeintliche Männerdomäne "einheiraten". Auch wenn Frauen bei der Polizei heute zur Normalität gehören, so ist diese Normalität aber längst noch nicht bei allen angekommen.


    Die Unterstützung beim Lauftest durch unbekannte Kollegen ist beispielsweise auch bei der Bundeswehr durchaus üblich. Da macht man für Kameraden, auch wenn man sie nicht einmal kennt, den Hasen. Glücklicherweise habe ich während meiner Dienstzeit keine Frauen in der Truppe erleben müssen. :-)


    Eine interessante Geschichte - wenn auch nicht mit der Intensität der ersten Geschichte erzählt. Das mag aber auch an der Thematik liegen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin zwar auf BJs Antworten gespannt, kann es mir aber nicht verkneifen, meinen Senf dazuzugeben. :grin


    Zitat

    Original von Voltaire
    Wie stehen die beiden Beamten zu dem Kind? Ist das Kümmern wirklich nur Dienst oder gibt es da eine besondere "menschlich-dienstliche" Seite?


    Ich hoffe doch sehr, dass es diese menschlich-dienstliche Seite gibt. Und ich glaube schon, dass es auch in der Geschichte rüberkam (hab das Buch leider gerade nicht zu Hand). Allerdings würd ich denken, dass sich der menschliche Teil doch in Grenzen halten muss, sonst belastet das einen doch viel zu sehr.


    @BJ: Ja, ich wusste, irgendwoher kenn ich es, wusste nur nicht genau, woher. Danke!


    Die zweite von Voltaire erwähnte Geschichte fand ich einfach interessant, weil man so den Werdegang verfolgen konnte. Auch dieser Ehrgeiz "Dem zeig ich es jetzt" imponiert mir sehr. Keine Ahnung, was sonst aus BJ geworden wäre, aber hier sieht man doch, dass es vielleicht gar nicht so schlecht war, was der Einstellungsmensch von sich gab. Wenn man BJs Buch liest und sich mit ihr unterhält, merkt man schon (find ich zumindest), dass sie nicht nur einen Beruf, sondern wirklich "Berufung" gefunden hat und ich empfinde da unglaublich viel Neid, geb ich offen zu (nicht, weil ich diesen Job haben möchte, sondern dieses Gefühl). Und ich bin sicher, auch der Gegend und dem Bereich, in der/dem sie tätig ist, hat der Einstellungsheini einen großen Gefallen getan - wenn auch unbewusst und ungewollt. :grin

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  • Zitat

    Original von Voltaire
    Mit dem "Blick zur Seite" habe ich mich wohl etwas vage ausgedrückt. Was ich meinte ist folgendes: Wie stehen die beiden Beamten zu dem Kind? Ist das Kümmern wirklich nur Dienst oder gibt es da eine besondere "menschlich-dienstliche" Seite? Kommen solche Einsätze in ähnlicher Form häufiger vor? Wie ist die Zusammenarbeit der Polizei mit der Feuerwehr/Rettungssanitäter? Kann man nach einem solchen Einsatz und auch nach der gerauchten Zigarette gleich mit dem "normalen Dienst" weitermachen? Wie wirken solche Einsätze WIRKLICH nach?


    Das Buch beschäftigt mich schon - weitaus mehr als ich gedacht hätte. In einem "Live-Gespräch" würde ich dir jetzt wohl Löcher in den Bauch fragen.


    1. Hm... ich finde eigentlich es wird doch recht deutlich, wie wir zu dem Kind stehen. Wir wollen ihm helfen und wahren daher nicht komplett die sonst professionelle Distanz.


    2. In dem Fall war es mehr als Dienst. Dienst wäre gewesen, das Kind aus dem Bett zur reißen und es einfach zum Kinderheim zu fahren, sicher nicht, es zu beruhigen Geschichten vor zulesen und noch das Lieblingskuscheltier einzusammeln...


    3. Ganz klares JA. Nicht so krass und so akut, aber ja.
    Nicht täglich, aber regelmäßig. Ich erinnere mich an 5-6 Kinder, die ich aus Familien habe entfernen müssen und das nur in dem einen Jahr Chorweiler und dem zweiten Jahr Porz. Auf der Autobahn hatte ich mit sowas ja gar nichts am Hut.


    4. Zusammenarbeit Polizei und Feuerwehr und Sanis ist durch die Bank weg gut, man unterstützt sich, hilft sich. Negativ Erfahrungen hab ich da nur ganz wenige...


    5. Kann man nicht, muß man aber, denn der mündige Bürger nimmt darauf keine Rücksicht.


    6. Nachwirken tun solche Einsätze immer, sei es das Geräusch oder der Geruch, der einen plötzlich erinnert, das Kind mit einer entfernten Ähnlichkeit, dem man plötzlich interessiert hinterher schaut. Für mich allerdings zum Glück nur sehr selten so, daß ich durch die Nachwirkungen negativ beeinträchtigt würde. (Sprich unruhiger Schlaf oder schlechter SChlaf)


    @ Gummi
    Dankeschön. :chen

  • Zitat

    Original von Babyjane
    2. In dem Fall war es mehr als Dienst. Dienst wäre gewesen, das Kind aus dem Bett zur reißen und es einfach zum Kinderheim zu fahren, sicher nicht, es zu beruhigen Geschichten vor zulesen und noch das Lieblingskuscheltier einzusammeln...


    Das hat mich wirklich berührt, weil es zwar nur eine Kleinigkeit ist, aber der Kleinen sicher wenigstens ein wenig geholfen hat.


    Ich muss übrigens zugeben, dass ich die Story mit den Schafen auch sehr witzig fand. :lache


    So...dann noch ein paar Worte zu diesem Abschnitt, weil ich jetzt auch das Buch vor mir liegen habe.
    Zu den ersten paar Geschichten hab ich schon was geschrieben. Und ich betone gern nochmal, dass ich die Story mit den Schafen genial fand, wenn ich auch glaube, dass es für BJ und ihre in dem Moment alles andere auch lustig war.
    Was die Geschichte "Seine Toten kann man sich nicht aussuchen" angeht - hier musste ich wirklich schlucken. So einen Anblick möchte ich nicht erleben und allein der Gedanke, dass ein Mensch wie Matsch aussieht, versetzt mich in ganz andere Zustände. Dass es solche "Auftritte" gibt, wie von dem Mercedes-Fahrer, das glaub ich gern. Ist sicher bei der Arbeit nicht angenehm...

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  • Ähm also eigentlich hab ich mich nicht zur LR gemeldet, aber ich bin mal so frei :lache


    Gestern traf das Buch per Post ein und wie gewohnt schaue ich mir die neu angekommenen Bücher genau an, blättere schon mal ein bisschen durch und lese ev. die erste Seite.
    Ein bisschen wieter bin ich bei BJ's Buch gestern gekommen, nämlich bis zum Ende des ersten Abschnittes, dann musste ich mich zwingen aufzuhören und ins Bett zu gehen.


    Das Vorwort finde ich sehr persönlich geschrieben, spricht mich als Leserin sofort an und ist sympathisch.


    Der Auftackt mit der ersten Geschichte ist krass. Kurz und kompakt geschrieben, aber die eindringliche Story wurde deswegen keineswegs oberflächlich oder abgehackt geschrieben.


    Die Art wie die Geschichten erzählt sind, gefällt mir sehr, das Buch liest sich bisher sehr leicht, das Geschriebene geht oft unter die Haut, BJ vermag aber auch komische, lustige Szenen lebhaft zu beschreiben.


    Ja, ich geh dann mal weiterlesen...

  • Respekt :anbet.
    Kompliment erst einmal zum Aufbau. Tolles Cover, kurze Episoden, die alles beinhalten was man braucht. Eine Einführung, wieso weshalb warum du überhaupt Polizistin geworden bist. Der Weg dorthin und chronologisch bewegende Ereignisse. Es wechseln sich wirklich furchtbare Geschehnisse mit etwas erheiternden ab (für mich jedenfalls :grin – siehe die Schafe). Toll. Jane ... ich bin wirklich begeistert. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Es ist sehr emotional geschrieben ohne zu übertrieben oder ins kitschige abzugleiten ... dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut.


    Gut für mich war, dass ich die erste Geschichte schon von der Lesung bei den Eulen kannte und wußte, was auf mich zu kam. Auch mir treibt es teilweise die Tränen in die Augen, gerade wenn Kinder dabei sind, da ich ja nun auch Kinder habe.


    Da ich dich inzwischen schon ein wenig kennen gelernt habe (man hat ja so seine Foren und Eulentreffen :wave), habe ich dich bei jeder Geschichte bildlich vor mir gehabt und nehme den Hut vor dir :anbet: Für MICH wäre das kein Job, das Nervenkostüm habe ich nicht und sehe dich jetzt wieder mal in einem neuen Licht. Lachen muss ich jedes Mal (auch wenn der Grund dafür ja nicht zum Lachen ist), wenn du deine Schokoriegel zückst.


    Die Schafe waren ja noch einigermaßen witzig, aber verbrannte Menschen oder Leute in Einzelteilen wieder finden, da dreht sich mir der Magen um. Nie habe ich mir Gedanken gemacht, dass so was ja eigentlich Alltag für euch ist. Hut ab. Und ich kann verstehen, dass man bei sowas eben auch schnell erwachsen wird ... bin froh, dass du es durchgezogen hast. Die Galle ist mir beim Mercedesfahrer hochgekommen und ich fand deine Reaktion absolut genial ... was besseres hätte ihm nicht passieren dürfen.


    Nun aber weiter ... mal sehen, was mich sonst noch in deinem Berufsalltag erwartet.

    :lesend Annie Sanders - Weihnachten für Anfänger

    --------------------

    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Imandra
    Der Ausbildungstest hat damals in Münster stattgefunden, weil hier in Brühl irgendeine Veranstaltung war, mittlerweile finden glaube ich sogar alle Auswahltests nur noch dort statt und ich bin auch alle paar Jahre mal dort für Fortbildungen oder ähnliches... Münster gefällt mir und mit den vielen bekloppten Radfahrern ist es fast so lustig wie Köln. :-]


    Ja ja, die Radfahrer. Wer nach Münster kommt, muss sich vor denen wirklich in Acht nehmen. Ich merke es immer, wenn ich in meiner Heimat bin und automatisch bei einem Fahrrad Weg zur Seite schaue, bevor ich ihn überquere, um nicht noch überfahren zu werden. Dabei ist dort der Radverkehr fast gleich null. :grin

  • Diesen ersten Abschnitt hatte ich ratzfatz gelesen.


    Am längsten habe ich für Dein Vorwort gebraucht. Es ist sehr gut und tiefgründig verfasst. Der Leser fängt erstmal an zu denken, mit was wird er wohl gleich konfrotiert?


    Die Geschichten selbst sind sehr lebendig beschrieben. Bei Deiner Verfolgungsjagd, bzw. Deinem Hinrasen zum LKW, saß ich förmlich dabei und habe mitgefiebert, dass Du rechtzeitig bzw. den Mercedes überhaupt einholst.


    Durch die Kürze der Geschichten, lesen sich die Seiten flott weg und ich hatte gestern abend wirklich Probleme, das Buch aus der Hand zu legen. Ich hätte sonst die Nacht durchgelesen. :grin

  • So, ich hab zwar immer noch kein Internet in unserem Neubau, aber die Mr Schwester läßt mich brav über ihr W-Lan surfen, ist zwar ein bißchen umständlich und wenig Empfang, aber läuft...


    Erstmal möchte ich gar nicht, daß irgendwer den Hut vor mir zieht, ich mache meinen Job, so wie ein Bäcker seine Brötchen bäckt, ein Elektriker seiner Leitungen verlegt oder ein Banker seine Fonds verkauft.
    Er macht mir Spaß und ehrlich man wächst mit seinen Aufgaben, mit 16 hätte ich sicher nicht gedacht, daß ich irgendwann mal Tiere erschießen könnte, Kotze ertragen oder Menschen im Notfall verletzen. Wenn es einem dann aber abgefordert wird und man in erwartungsfrohe Gesichter schaut, dann macht man einfach, da denkt man auch meist nicht groß nach.


    Aber ich freu mich natürlich, daß euch das alles gut unterhält und ihr genau die Dinge denkt, die ich auslösen wollte... nämlich ein bißchen Mitgefühl, ein bißchen Empathie... sowas. :-]

  • Nein, oder sagen wir, ich kann mich beherrschen...einigermaßen. Gut finde ich es immer noch nicht und wenn mich wer vollkotzt, ist es immer noch vorbei mit mir... leider. :lache

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Nein, oder sagen wir, ich kann mich beherrschen...einigermaßen. Gut finde ich es immer noch nicht und wenn mich wer vollkotzt, ist es immer noch vorbei mit mir... leider. :lache


    Wie war das? Eine Schwachstelle hat halt eben jeder :grin

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Nein, oder sagen wir, ich kann mich beherrschen...einigermaßen. Gut finde ich es immer noch nicht und wenn mich wer vollkotzt, ist es immer noch vorbei mit mir... leider. :lache


    Wie ist es denn, wenn du dich selbst übergeben musst? Also, aufgrund von anderen Auslösern als fremde Kotze? :gruebel

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  • Ich steige ein bisschen spät in diese Leserunde ein und habe jetzt erst mal alle Kommentare durchgelesen. Es geht mir wie so einigen von euch so, dass ich das Buch sehr eindrucksvoll geschrieben empfinde und es einerseits kaum aus der Hand legen kann und andererseits froh bin, dass Zeitmangel mich dazu zwingt, na ein oder zwei Geschichten eine Lesepause einzulegen.
    Ich glaube kaum, dass es viele Leser gibt, die deine Geschichten von Selbstmördern, die fast nichts menschliches (Aussehen) mehr an sich haben, kalt lassen, eben weil man weiß, dass es keine fiktiven Erzählungen sind. So gesehen sind Lesepausen bei deinem Buch sogar sehr angebracht; ich brauche sie zum Nachdenken und sacken lassen.
    Ich kann gut verstehen, dass du dich da fragst, warum der Mensch sich nicht eine andere Menschen weniger beteiligende Methode ausgesucht hat, sich das Leben zu nehmen. Aber vielleicht liegt grade da der Hase im Pfeffer: wer so verzweifelt ist, dass ihn nichts mehr in diesem Leben festhalten kann, der ist auch so auf dieses eigene Leid konzentriert, dass da für rücksichtsvolle Planung kein Raum mehr ist. Ich schätze, in erster Linie suchen diese Menschen sich eine Methode aus, die im wahrsten Sinne des Wortes todsicher ist.


    Zum Cover fiel mir sofort ein, dass es eigentlich von der Aufmachung her typisch amerikanisch ist. Die haben auch sehr oft so eine erhabene Schrift und eine etwas reißerische Aufmachung, wie die "Blutspritzerschrift".


    Die Schafe auf der A 1 sind witzig. Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass die Leser es nicht lustig finden, wenn du dir ein Schaf auf dem Schoß festklemmst, ihm ein Mikrophon vors Maul hältst und es auch noch zwickst, damit es die anderen Schafe vollblökt. :rofl Das mag ja sein, dass du das nicht witzig findest, wenn die dann ein bisschen ramponiert und müffelig auf der Wache auftauchst, aber aus Lesersicht ist das WITZIG!

  • @ Idgie


    Ich denke mal, Leser, die den beschriebenen Suizid kalt lässt, einfach nur die Buchstaben lesen, ohne sich wirklich Gedanken zu machen bzw. sich das nicht vorstellen können. Sprich, sie "sehen" den Suizid nicht. Daher lässt sie das kalt. Das ist zumindest mein Verdacht.




    @ BJ
    Du als Schäferin ist nun mal witzig und dann die Vorstellung mit dem Lamm und dem Gezwicke, steigert die Heiterkeit noch .. :lache

  • @ Gummi
    Animiert mich zum Weiterkotzen... :lache


    Idgie


    Schön, daß du noch hier mitsenfst...
    Als todsichere Suizidmethode gäbe es aber eben auch Brücken, unter denen erstmal niemand herfährt, einem anderen Menschen gezielt vors Fahrzeug bzw. die Scheibe zu springen, das birgt für mich mehr als einfach nur Leidensdruck und daraus resultierende Rücksichtslosigkeit. Ich finde es einfach schrecklich gemein... :beleidigt



    Die Schafe haben es euch aber angetan... :chen

  • So, ich bin auch noch spontan eingestiegen.


    Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buchtitel auch meine Probleme hatte und nach dem Lesen der entsprechenden Geschichte jetzt positiver gestimmt bin. Der Titel klang für mich irgendwie von oben herab, etwas arrogant. Keine Ahnung, warum. Mittlerweile gibt es so viele Bücher über wahre Geschichten und ab und zu lese ich so etwas, aber manches Mal habe ich mich schon gefragt, ob das alles so stimmt, aber in einer LR kann man ja mal direkt fragen, wenn etwas unklar ist. Aus verschiedenen Krimi/ Thriller LR kenne ich Dich ja schon, weshalb ich anders an dieses Buch herangegangen bin.


    Den Aufbau finde ich gut gelungen. Die Hammergeschichte am Anfang, wo man sich als Leser schon fragt, ob das der richtige Beruf für einen selber überhaupt sein könnte und dann die Erläuterung, warum Du zur Polizei gegangen bist. Durch die "Erholungsgeschichte" kommt man als Leser vom Schrecken wieder etwas runter.


    Ganz so geschockt bin ich bisher nicht von den Geschichten. Ich bin da aber auch das ein oder andere als Zuhörer gewöhnt, da meine Schwester genau wie Deine BJ, auch Krankenschwester ist. D.h. sie ist Kinderkrankenschwester und so Geschichten wie Deine erste bekommt sie natürlich auch mit.


    Des Weiteren war mein Vater bei der Feuerwehr und mein Freund ist es auch. Von der Seite bekomme ich auch schon mal die ein oder andere Geschichte zu hören, verbrannte Leichen, etc. Aus diesem Grunde finde ich Deine Beschreibungen auch nicht übertrieben oder überzogen, sondern sehr realistisch beschrieben.


    Die Geschichte mit dem LKW Deines Vaters hat mich an eine Feuerwehrgeschichte erinnert. Einsatz Verkehrsunfall, Ölspur, etc. und es wurde eine Frau angefahren, die Ehefrau vom Zugführer, der es am Einsatzort erst gar nicht bemerkt hatte. Das ist glaube ich eine Situation, die man gar nicht gebrauchen kann. Mein Freund kam mal von der Arbeit, der Melder ging und dann wurde unsere Adresse als Einsatzort durchgegeben. Da ist ihm auch die Düse gegangen. Erdgeschoss, angelassener Herd und ein Mitbewohner hat es rechtzeitig bemerkt. Alles war gut, aber mein Freund wurde auch an die Seite gestellt und die Kollegen haben die Arbeit übernommen.


    Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Du den Dingen nach dem Einsatz nicht noch weiter nachgehst. Ich meine wie bei der ersten Geschichte. Es gibt leider zu viele von diesen Fällen und wenn man sich versuchen würde, um alle zu kümmern, man findet kein Ende und würde sich vermutlich nur darin verzetteln und letztendlich selbst auf der Strecke bleiben. Das klingt für den ein oder anderen vielleicht hart, aber man kann seinen Job nur so gut wie möglich machen und mehr geht nicht. Mit so gut wie möglich, finde ich eben, so ein Kind wie in der ersten Geschichte einfach aus der Wohnung rausholen, es anderweitig beschäftigen, ablenken, etc. und eben auch zusehen, dass jetzt andere Behörden sich darum kümmern. Mehr kann man in dem Moment nicht machen.


    Ich bin auch schon mitten im nächsten Abschnitt. Normalerweise bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, aber ich finde Du hast die Situationen gut zusammengefasst, denn man hätte sicherlich noch mehr Schnickschnack reinpacken können, was dann aber vermutlich "too much" geworden wäre.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend