'Seine Toten kann man sich nicht aussuchen' - Seiten 207 - Ende

  • Jetzt bin ich richtig rot geworden an den Ohren beim Nachwort


    Also eins muß man ihm lassen, der Radiomoderator hatte das Buch vorher gelesen, deshalb also als Schlusswort von ihm dieses "Passen Sie auf sich auf".


    Diese Mehmet Geschichte mit der Begegnung auf dem Gang fand ich zum Schreien komisch, kenne ich ähnlich. Zwei Brüder werden um Absprachen zu verhindern der eine in Torgau, der andere in Bautzen in Untersuchungshaft gehalten. Es geht immerhin um eine Raubserie mit mehreren, teilweise auch nur versuchten Banküberfällen in einem Fall mit Geiselnahme, den schweren Raub den die Jungs begangen haben um an die Waffen für die Überfälle zu kommen und ein paar weitere Kleinigkeiten- im Ergebnis gab es immerhin 17 Jahre. Also ordnete der Haftrichter vorher strenge Trennung an- und dann geschah es dass der eine Bruder im Verschub mit seinem anderen Bruder drei Stunden in einer Zelle in Dresden saß- die haben sich bestimmt nur über Mama unterhalten :grin, ach ja und der Richter hat das natürlich nie mitbekommen.

  • Naja, bei unseren beiden war das nicht sooo tragisch. In der Regel funktioniert es auch, wenn es auch hin und wieder einen ordentlichen logistischen Aufwand bedeutet, solche Mittäter voneinander zu trennen. Hin und wieder kann so ein "ungewolltes" Zusammentreffen aber ja auch ganz neue Erkenntnisse aufwerfen... :grin

  • So, Frau Binder, gucken Sie mal auf die Uhrzeit dieses Postings. Sie wissen, was das bedeutet? Nicht? Ok, ich erklärs Ihnen.
    Wenn ein Autor mich bis mitten in die Nacht zum Lesen bringt, dann hat er ein erstklassiges Buch geschrieben, das sich einfach nicht aus der Hand legen ließ. Bislang haben es nur wenige Autoren geschafft, mich über die 20 Uhr-Grenze hinaus an ihre Bücher zu fesseln :grin


    Ich bin gerne mit Dir Streife gefahren, auch wenn manche Einsätze nur schwer zu ertragen waren. Ich wünsche Dir und vor allem uns Lesern, dass es nicht bei diesem einen Buch bleiben wird. Wenn keine Fortsetzung der Geschichten aus dem Polizeialltag, dann vielleicht ein Ausflug in ein ganz anderes Genre. Ich bin überzeugt, auch das würdest Du meistern :-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich wünsche Dir und vor allem uns Lesern, dass es nicht bei diesem einen Buch bleiben wird. Wenn keine Fortsetzung der Geschichten aus dem Polizeialltag, dann vielleicht ein Ausflug in ein ganz anderes Genre. Ich bin überzeugt, auch das würdest Du meistern :-)


    :write :write :write

  • Ich habe auch gestern noch zu Ende gelesen, es aber nicht mehr geschafft, was dazu zu schreiben. Als erstes habe ich meinem Liebsten das Buch aufs Auge gedrückt (er liest sehr sehr selten). Mal gespannt, wie es ihm gefällt.


    Mir hat es richtig gut gefallen, dir über die Schulter zu gucken (und genau so hat es sich angefühlt). Deine Art zu schreiben gefällt mir ebenfalls total gut. Ich würde mich sehr freuen, noch viel mehr von dir zu lesen und hoffe, es gibt Pläne für ein neues Buch :-)

  • Ich schliesse mich mal den anderen an: Gerne mehr davon!


    Ich fand das Buch hochinteressant und es war schön Dir mal über die Schulter kucken zu können, auch wenn man an manchen Ecken wohl froh sein muss, daß Bücher nicht mit Geruchsstoffen aufgepeppt werden. (Ich glaube in dem Fall wäre das auch schlecht für die Verkaufszahlen. :lache)


    Den Ausklang fand ich gut gewählt, die Beschreibung der Schichten relativieren das Bild, das sich aus den anderen Geschichten für manchen ergeben mag. Es ist eben nicht nur spannende Verbrecherjagd und irgendwelche ekligen Erlebnisse. Sondern auch mal nur das Aufnehmen von Verkehrsunfällen.


    Wobei es mich gefreut hat, zu hören, daß es auch zu euren Aufgaben gehört eben auch mal nen lapidaren Verkehrsunfall aufzunehmen. Die Erlanger Polizei macht da eher den Eindruck, als wäre das unter ihrer Würde. Meinem Schwiegervater wurden letztens am Unfallort noch nicht mal die Daten seines Unfallgegners mitgeteilt, da solle er doch bitte später zur Wache kommen.
    Und meinem Kollegen wurden erst mal Vorwürfe gemacht, warum die autos noch auf der Straße stehen würden, und warum man sie überhaupt gerufen hätte das wäre doch eh alles klar.
    Solche Geschichten stärken nicht gerade das Vertrauen in die örtliche Polizei.


    Umso besser, daß es dieses Buch gibt, das einem so ein bisschen das whare Polizistenleben nahebringt, abseits von Tatort und Großstadtrevier....



  • Ich glaube das kommt ganz auf die einzelnen Leute und Dienststellen an, ich zum Beispiel arbeite in einer ländlicheren Gegend und da kennen wir die Polizisten teilweise sogar mit dem Vornamen, die schauen meistens 1 mal am Tag ins Geschäft, mit denen kommt man wirklich gut aus.


    Aber auch in Großstädten wie Berlin und Köln hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, da ging es zwar immer nur um lapidare Dinge wie z.B. "Könnten sie mir vielleicht erklären wie ich da hin komme usw.", es wurde immer freundlich und kompetent geholfen und das ohne irgendwie genervt zu sein.

  • Zitat

    Original von Whooomaster
    Ich glaube das kommt ganz auf die einzelnen Leute und Dienststellen an, ich zum Beispiel arbeite in einer ländlicheren Gegend und da kennen wir die Polizisten teilweise sogar mit dem Vornamen, die schauen meistens 1 mal am Tag ins Geschäft, mit denen kommt man wirklich gut aus.


    Aber auch in Großstädten wie Berlin und Köln hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, da ging es zwar immer nur um lapidare Dinge wie z.B. "Könnten sie mir vielleicht erklären wie ich da hin komme usw.", es wurde immer freundlich und kompetent geholfen und das ohne irgendwie genervt zu sein.


    Das ist mir durchaus klar, wenn man allerdings bei drei Unfällen im Erlanger Stadtgebiet dreimal angemuffelt wird, neigt man eher dazu, das nicht mehr als Einzelfall zu sehen.
    Wobei sich der Dienststellenleiter bei meinem Schwiegervater die Namen der Kollegen geben hat lassen und sich noch für die Unanehmlichkeiten entschuldigt hat.


    Mit der örtlichen Polizei hier im Landkreis habe ich auch eher positive Erfahrungen. Wir haben hier einen Polizisten, der immer Schulwegtraining mit den Vorschülern macht und ausserdem kommt einmal im Jahr die Polizei zu uns in den Kindergarten und die Vorschüler dürfen eine Dienststelle besuchen, einschliesslisch eines Kurzaufenthalts in der Zelle :lache
    Steht in zwei Wochen wieder an, bin schon gespannt, was meine Mädels dann so erzählen.

  • So, ich bin durch.


    Liebe BJ, ich fand das Buch sehr spannend. Es war toll, Dich einmal bei Deiner Arbeit begleiten zu dürfen.


    Manche Dinge möchte man sich einfach nicht weiter vorstellen, z.B. das versteck für die geklauten Füller :lache


    Die Geschichten waren gut gewählt und abwechslungsreich. Auch die Mischung war prima.


    Ich bin wirklich begeistert und weiß eines ganz genau: DAS wäre kein Job für mich. Aber Hut ab für die, die ihn ausüben.


    Danke für das tolle Wochenende!

  • @ Sanja
    Gerne geschehen, danke fürs Lesen.


    @ Streifi
    Es ist immer so eine Sache mit den Verkehrsunfällen, zum Einen sind wir verpflichtet jeden Unfall aufzunehmen, zum anderen sind aber die Verkehrsteilnehmer verpflichtet die Fahrbahn zu räumen, wenn es sich lediglich um einen Bagatellschaden handelt. Mir geht da auch schon mal die Hutschnur hoch, wenn man zu einem simplen Auffahrunfall gerufen wird, beide Fahrer schon ihre Personalien ausgetauscht haben und die Fahrzeuge trotzdem seit 40 Minuten die gesamte Kreuzung versperren und jeder so tut, als wäre jetzt wegen den paar Kratzern am Wagen die Welt untergegangen.
    Oder ganz schlimm die Menschen, deren Fahrzeuge sich berührt haben, an beiden ist aber wirklich kein Schaden zu sehen, die dann aber darauf beharren, daß ja "unter dem Blech" bestimmt alles ganz kaputt ist.
    Oder grandios auch die Damen und Herren, an deren Fahrzeugen wirklich nur ganz klitzekleine Kratzer sind, die sich dann aber bereits beim Aussteigen so schlimm den Nacken halten, als wären sie mindestens von einem 40 tonner mit 80 km/h gerammt worden und den sterbenden Schwan machen. Da würde ich am Liebsten mal kurz darauf hinweisen, daß das Schmerzensgeld für Schleudertraumata meist nicht mehr gezahlt wird und außerdem ein Schleudertrauma eigentlich auch erst mehrere Stunden nach dem Ereignis Schmerz auslöst. Lasse ich dann aber doch meist und grinse mir lediglich einen.


    Kommt halt auf die Einstellung an. Ich würde grundsätzlich auch bei jedem Unfall die Polizei rufen, es sei denn, es ist sonnenklar, daß ich die Schuldige bin, da würd ich schauen, daß man das Ganze so über die Bühne bekommt, denn die Arbeit der Polizei ist abgesehen von der Ahndung von der Ordnungswidrigkeit mehr eine Serviceleistung für die Versicherung. Personalien austauschen kann ich auch alleine und wenn ich Schuld bin, will ich bestimmt nicht die Kollegen vor Ort haben, die mir für meinen dämlichen Fehler auch noch Geld abnehmen, aber das muß jeder selbst wissen und wenn ich meine persönliche Erfahrung mal in den Raum werfen darf, dann ist bei einem Unfall ja eh nie jemand schuld außer dem anderen... :lache

  • Kann ich durchaus verstehen, daß es Leute gibt, die dann der Meinung sind die Welt geht unter, weil jemand ihr Auto wie auch immer berührt hat.


    Blöd ist halt nur, wenn der Unfallgegner sich weigert, seine Daten rauszugeben, man die Polizei holen soll und dann auch noch blöd angeredet wird und für die Daten dann nochmal auf die Dienststelle fahren muss. Gut mein Schwiegervater ist Rentner, aber muss doch trotzdem nicht sein.....


    Alles in allem gibts immer zwei Seiten der Geschichte, kann ich durchaus nachvollziehen, Idioten gibt es überall.... und nachdem es mehr Verkehrsteilnehmer als Polizisten gibt, ist der prozentuale Anteil unter den Verkehrsteilnehmern eher höher :lache

  • So ich bin nun auch ganz fertig mit dem Buch und was soll ich sagen, es hat mir sehr gut gefallen, es hat mir einen für mich neuen Blick auf die Arbeit der Polizei ermöglicht.


    Es waren Geschichten dabei, wo man lachte, es waren Geschichten dabei wo man nur den Kopf schütteln konnte und es waren Geschichten dabei die einen erschüttert haben und das ist wie ich finde auch gut so, man hat einen Einblick erlangt, den man so im normalen Leben wohl nicht erhält.


    Babyjane ich kann dir nur danken für dieses Buch und wie ich schon an anderer Stelle sagte, ich würde mich über weitere Geschichten freuen.

  • Ich hab dann auch noch bis zum Schluss gelesen.


    Doch, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war eine ausgewogene Mischung und vor allen Dingen auch sehr angenehm geschrieben. Nicht zu dezent aber auch nicht zu reißerisch.
    Es war spannend mal an einigen Tagen den Polizeialltag begleiten zu dürfen und man kann sich ein Bild von eurem nicht immer beneidenswertem Job machen.
    Aber alles in allem scheint es aber doch eher ein schöner Beruf zu sein. Für dich jedenfalls. Nörgelfritzen und Leute die ihren Beruf oft nicht lieben, gibt es überall. Unzufriedenheit scheint ja eh immer mehr zur Volksseuche zu mutieren.


    Vielen Dank für diese interessante Leserunde.

  • Ich möchte mich anschließen und ziehe nach dieser Lektüre den Hut vor Janines Arbeit. Besonders imponiert mir ihre Gelassenheit,mit der sie auf blöde Anmache reagiert und eine gut formulierte ,logische Antwort parat hat. Vielen Dank an alle Polizisten ! Gruss von ZL!

  • Ich möchte mal kurz erwähnen, daß es auch Momente gibt, in denen ich meinen Job nicht mag. Meistens dann, wenn ich genau dann Überstunden machen muß, wenn ich etwas total tolles vor habe oder wenn ich mich um 04 h schon zu einem besonders frühen Sondereinsatz schleppen muß. Absolut ekelhaft auch die Momente, in denen man irgendwo irgendwas total ewig absperren muß und nicht mal wer vorbei kommt, der einen voll nöhlt. Da muß man ganz hart und angestrengt an sich arbeiten, daß man nicht einschläft, ganz schreckliche Aufgabe... :rolleyes

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich möchte mal kurz erwähnen, daß es auch Momente gibt, in denen ich meinen Job nicht mag. Meistens dann, wenn ich genau dann Überstunden machen muß, wenn ich etwas total tolles vor habe oder wenn ich mich um 04 h schon zu einem besonders frühen Sondereinsatz schleppen muß. Absolut ekelhaft auch die Momente, in denen man irgendwo irgendwas total ewig absperren muß und nicht mal wer vorbei kommt, der einen voll nöhlt. Da muß man ganz hart und angestrengt an sich arbeiten, daß man nicht einschläft, ganz schreckliche Aufgabe... :rolleyes


    Ich kann dich beruhigen, das gibt's fast in jedem Job *g* ich denk mir auch ab und an wen ich Frühschicht habe und schon vor 6 Uhr im Auto zur Arbeit fahre "warum machste das eigentlich, du könntest doch noch im Bett liegen wie jeder andere *g*" aber ich mag halt mein Job auch wen ich mit dieser Frühschicht wohl nie warm werde ^^

  • So bin ich vorerst die Dritte im Bunde, die Frühschicht absolut nicht mag. Auch meine Kollegen wissen - ansprechen verboten, eine Mindestdosis Kaffee muss abgewartet werden!
    Interessant, hier mal die Abläufe eurer Schicht zu beobachten und mir ins Gedächtnis zu rufen, das unsere Berufssparte nicht die Einzige ist, die Schichten arbeiten, an Wochenenden und Feiertagen malochen muss. Das vergißt man immer so schnell... Danke an dieser Stelle, für den interessanten, manchmal erschütternden, tragischen oder heiteren, aber auch ganz normalen Alltag eures Berufes. Ich bin gerne mit auf Streife gegangen!
    Erwähnen muss ich noch, das ich die Durchsuchung der Trans eine sehr nette Anekdote fand, die war mal richtig zum schmunzeln. Die Lady mit den Füllern - grusel.... Bekannte von mir, die beim Zoll arbeiten, haben mir solche "Verstecke" schon mal erläutert, von daher befürchtete ich was kommen würde. Ich beneide euch da kein Stück, zumal nicht jeder Mensch unbedingt der Reinlichste ist - davon kann ich wiederum ein Liedchen singen...


    Unterm Strich will ich sagen, mir hat Dein Buch sehr gut gefallen, leider leider ist es viel zu schnell gegangen, obwohl ich mir extra Zeit gelassen hatte :grin
    Ich schließe mich meinen Vorrednern/-schreibern mit dem Wunsch an, hoffentlich wieder aus Deiner Feder zu lesen.
    Was ich noch positiv anmerken möchte ist, das Du Dir viel Zeit nimmst Dinge zu erklären, Fragen zu beantworten, auf einzelne Leser einzugehen. Danke dafür, die LR hat mir sehr viel Spaß gemacht! :-]