Ich fand dieses Buch herrlich und musste ein paar mal laut auflachen. Ein bißchen gestört hat mich allerdings auch, die Tagebucheintrag der weggelaufenen Ehefrau, vielleicht wird das im nächsten Buch dann besser. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Toter geht’s nicht – Dietrich Faber
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Tote geht´s nicht - Dietrich Faber
288 Seiten / Rohwolt Polaris
13,95 EuroKlappentext:
Irgendwann ist Sense! Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Frondienste in der Kindertagesstätte «Schlumpfloch». Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager «Lass uns fummeln, Pummel» zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.
Meine Meinung:
Ich muss zugeben, ich habe nichts von diesem Buch erwartet, aber es hat mich einfach umgehauen. Ich konnte heute fast nichts anderes tun, als wie besessen dieses Buch lesen. Und es hat sich gelohnt.
Dietrich Faber beschreibt die Personen so lebensnah, dass man denkt, man ist mitten im Geschehen. Besonders die Memme Henning Bröhmann hat es mir angetan. Anfangs wirkt er viel älter als 38, denn er jammert über alles und hat keine Energie für Irgendwas. Er wirkt so, als hätte er längst mit seinem Leben abgeschlossen. Im Laufe des Buches ändert sich das, allerdings weiss ich nicht genau, wie es in einem zweiten Teil mit ihm und seiner Frau Franziska weiter gehen soll und ob er überhaupt dieses "memmige" beibehalten wird. Gut gefallen hat mir auch, dass er sich selbst auf die Schippe nehmen kann.
Die Geschichte wird aus Sicht von Henning erzählt und teilweise auch als eine Art Tagebuch aus Franziskas Sicht. Ich würde das Buch nicht als Krimi bezeichnen, da eigentlich das Geschehen in Hennings Privatleben im Vordergrund steht und die Auflösung des Mordes nur Beiwerk ist.
Der zu lösende Mordfall ist eigentlich recht einfach, aber die Ermittler ermitteln vor sich hin - ziemlich planlos. Der Einzige, der ein wenig Ahnung hat, was er tut, fällt für mehrere Wochen aufgrund der Erkrankung seiner Tochter aus. Also ist Bröhmann als leitender Hauptkommissar auf sich allein gestellt - und versagt auf ganzer Linie. Nicht nur, weil ihm eigentlich der Fall völlig egal ist, sondern auch, weil er eigentlich nie zur Polizei gehen wollte. Am Ende des Buches bemerkt man bei ihm aber, dass es ihm wohl genauso geht, wie es in den üblichen Krimis oder Thrillern üblich ist. Er will den Fall lösen.
Ein tolles Buch, das mir das Gefühl einer warmen Decke vermittelt hat und das ich jedem empfehlen kann.
Edit: ISBN streikt
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Maan - warum zeigt mir die Suche das denn nicht an? Ich habs jedenfalls gestern nicht gefunden. Könnt ihr das bitte zusammenlegen? Danke
Edit: Habs mal gemeldet.
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Zitat
Original von Booklooker
Maan - warum zeigt mir die Suche das denn nicht an? Ich habs jedenfalls gestern nicht gefunden. Könnt ihr das bitte zusammenlegen? DankeEdit: Habs mal gemeldet.
Ich sachs mal so, das war Schicksal - Eben, daß dies genieale Buch nicht genug Aufmerksamkeit bekommen kann
Hab ich schon erwähnt, daß er zweite Teil fertig ist und ich jetzt sehnsüchtig darauf warte, ihn zu lesen?
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Ich habe die Threads zusammengefügt.
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Zitat
Original von JaneDoe
Ich habe die Threads zusammengefügt.Danke
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GUten Morgen,
Mir hat dieses Buch sehr gut über meine Magen-Darm-Krippe hinweg geholfen.
Ich hatte eigentlich gar nichts von dem Buch erwartet, außer einem weiteren Regionalkrimi. Ich hatte es günstig im Second-Hand-Buchladen erworben, also durfte es mit.
Mir haben die (sicherlich an der ein oder anderen Stelle überzeichneten) Figuren und der Humor sehr gut gefallen.
Sollte mir irgendwann der zweite Teil über den Weg laufen, habe ich auch nichts dagegen diesen zu verschlingen. -
Anfangs fand ich Bröhmann so unerträglich in seiner Unfähigkeit, Faulheit und seinem Selbstmitleid, dass ich kurz davor war, das Buch wieder wegzulegen.
Aber beim Weiterlesen habe ich mich gut amüsiert und manchmal musste ich einfach laut lachen. Besonders schön fand ich die Szenen im Kinderhort, mit dem sehr aktiven Vater, der schon seit 7 Jahren an seiner Doktorarbeit schreibt.Als echten Krimi würde ich das Buch vielleicht nicht sehen, eher als amüsante, gut zu lesende Schilderung des Lebens in einer etwas miefigen Kleinstadt.
Wirklich überraschend fand ich das Ende. -
Für Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann kommt es dicke: ganz unerwartet verlässt ihn seine Frau Franziska mit der Begründung, sie habe ein Burnout und brauche eine Auszeit. Nun muß sich Henning alleine um seine beiden Kinder Melina (14) und Laurin (5) kümmern. Und so ganz nebenbei soll er auch noch einen Mordfall aufklären.
* Meine Meinung *
Ich habe selten Krimis gelesen, die spannend und lustig zugleich sind. Dieses Buch aber ist wirklich beides! Der Schreib- bzw. Erzählstil ist oftmals ironisch-sarkastisch, so daß ich so manches Mal schmunzeln musste. Der Autor nimmt unsere Gesellschaft ein wenig aufs Korn, und das gefällt mir!
Zugleich aber ist auch ein gut durchdachter und spannender Krimi vorhanden, der bis zum Ende spannend und unvorhersehbar bleibt. Mit der Auflösung des Mordfalles hätte ich niemals gerechnet und war sehr überrascht.
Das Buch hat mich wirklich sehr gut unterhalten, und nun freue ich mich auf eine Fortsetzung! -
Dieser humorvolle Regionalkrimi aus der hessischen Region Vogelsberg hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Zugegeben, wer pure, harte Krimikost mit einem taffen Ermittler erwartet, hat wohl nicht zum richtigen Buch gegriffen. Aber wer sich auf den launigen Kommissar nebst turbulentem Familienleben einlässt, wird bestens unterhalten.
Mir gefiel es gut, dass Bröhmann ein ganz normaler Typ ist, der sich im Beruf und auch privat den einen oder anderen Schnitzer erlaubt. Das macht ihn einfach menschlich und trotz seiner Fehler sympathisch.
Der Kriminalfall tritt fast ein bisschen in den Hintergrund obwohl konsequent daran gearbeitet wird. Ob mir die Auflösung des Mordes gefallen hat, kann ich gar nicht sagen, auf jeden Fall ist sie ungewöhnlich. Gut gefallen hat mir der lockere, humorvolle Schreibstil von Dietrich Faber inklusive der gut getroffenen hessischen Mundart.Fazit:
Lesenswerter Auftakt zu einer humorvollen Krimiserien mit viel Lokalkolorit. Obwohl sich die Aufklärung des Mordfalls etwas im Hintergrund hält, machen die sympathischen Protagonisten das Buch zu einem großen Lesevergnügen.
Ich freue mich auf die weiteren Bände und gebe 8 Punkte! -
Das klingt ja super, was ihr alle schreibt. Das wandert gleich auf meine Wunschliste und klingt perfekt, um es in den Ferien mal auf dem Balkon zu lesen