Was kostet ein Studium?

  • Davon mal abgesehen ob nun Semester oder Monat - Studieren wird schwierig für begabte Kinder aus nichbegütertem Elternhaus. Auch Jobs um das Studium zu finanzieren werden immer knapper. Bildungsdeutschland wird sich m.E. so immer mehr ins Abseits schustern. Irgendwie erinnert mich das ganze an eine Zeit, von der mir meine Oma erzählte - dass die Arbeiterkinder aus der Schule genommen wurden um die Familie zu unterstützen. So kanns meiner Ansicht nach auch nicht sein.
    ich habe gerade mit meiner Nichte telefoniert und sie meinte, dass es für sie schon schwieriger wird, das jetzt durchzuziehen, vor allem da sie sich voraussichtilich auf Medizin stürzen will. Man wird sehen was kommt.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ist wirklich übel, wo soll das hin führen?


    Zur ELITE.
    Der Rettung aus allem Übel.


    Magali (mit dumpfer Stimme aus dem Untergrund)


    Ehrlich gesagt, Eliten ist genau das, was ein modernes, demokratisches Land nicht braucht. Aber da will auch keiner drüber nachdenken. Denkerisch und emotional hängen wir immer noch an drei oder fünf Weisen, dem Vater, dem Führer, der sagt, wie's lang geht. Ist Quatsch.
    Daß sich die Besten durchsetzen, stimmt in der Realität überhaupt nicht. Wenn das so wäre, dürften Zwei Drittel aller gehobenen Positionen egal wo, nicht besetzt sein.
    Was ein modernes Land braucht, ist eine Vielzahl hervorragend ausgebildeter BürgerInnen. Deutschland liegt eh unter dem Durchschnitt, was den Anteil der Jahrgänge an höherer Bildung anbelangt.
    Ich meine, eine Primaballerina ist schon toll, aber ohne ein perfekt ausgebildetes und perfekt funktionierendes Corps de Ballet sieht die Tussi doch alt aus
    magali


    So und jetzt habe, glaub ich, alle Schreibfehler raus, oder wat?

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von Orlando
    Das tun sie ja schon, nur wird es immer offensichtlicher werden - bis es knallt und es eine Revolution gibt. Kann nicht mehr all zu lange dauern.


    Wenn Du 'nicht allzulange' mit so siebzehnhundert Generationen oder St. Nimmerlein ansetzt, sollst du recht haben.
    Wo, bitteschön, sehr ihr zwei Netten denn hier die Zeichen für Veränderung? Von Revolution gar nicht zu reden? Die man sich, angesichts vergangener Erfahrungen damit, auch besser nicht so heiß wünschen sollte?
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich wünsch mir das sicher nicht, aber ich denke, das Volk auf der Strasse hat Ende der 80ger ja auch etwas bewirkt, was sich so niemand vorstellen konnte. Warum sollte es nicht nochmal mit anderen Vorzeichen geschehen?

  • vielleicht wirds auch so 70er-mässig. "wir sind nicht wie unsere eltern" und es gibt wieder einen mehr oder weniger fließenden übergang zur rück-änderung.


    oder bald gibts doch den nürnerberger-trichter

  • Orlando ,
    die Revolution geschieht doch grad 'mit anderen Vorzeichen'. Gegen das Volk, gegen die Menschen, weltweit. Scheint bloß keiner zu merken. Wir stehen staunend vis á vis.
    Und glaub mal nicht, daß es 'Das Volk' war, das 1989 Entscheidendes bewirkt hat. Die Weichen wurden vorher gestellt, von den Politikern hinter verschlossenen Türen. Das Ganze war choreographiert bis zum Schluß. Der 9. November war kein Zufall, sondern gemacht. Wir wurden schon wieder reingelegt.
    Aber natürlich hoffe ich auch, daß es sich mal rumspricht.
    Viva la libertad!
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Ironie
    vielleicht wirds auch so 70er-mässig. "wir sind nicht wie unsere eltern" -


    Na, in Schlaghosen lauft ihr Bälger zu meinem Entsetzen ja schon rum. Und die Frisuren!! Ich denke immer, mir kommt meine eigene Vergangeheit entgegen.
    *Nachbarin, Euer Fläschchen*
    Ich hatte so gehofft, daß ich die Scheußlichkeiten nicht mehr sehen muß.
    magali <schauder>

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Orlando ,
    danke auch.
    Ich wünschte bloß, ich hätte auch ein coole Rechtschreibung. Bloß Tipfehler.
    Aber echt, Schlaghosen fand ich zu meiner Zeit schlimm. Und Rüschenhemden.
    Von den Prilblumen in orange-braun allüberall gar nicht zu reden. Zum Blindwerden.
    Was war ich froh, als wir modemäßig mal weit in den Achtzigern waren.
    Äääh, wie hat dieser Thread eigentlich angefangen????
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • ich hab keine 70er frisur *g* und schlaghosen sind auch nicht (mehr *g*) meins... obwohl bei der mode heut zu tage. diese hosen, die so ganz knapp das nötigste bedenken.....


    achso, gehört hier nich hin. ja studien-gebühren.... ähm... zu hoch ja

  • Seid wann fallen hier Schredder-Tendenzen ins Gewicht? :-)


    Für die Mädels kriegt man doch gar keine Hosen *ohne* Schlag. Und Hüfthose gekoppelt mit bauchfrei


    Was genau ist eine 70ger Frisur? Einfach Spagetthis mit Mittelscheitel?

  • Bei mir an der Uni gings gut ab heute, vielleicht kriegt ihr eure Revolution noch.


    Haben in mehreren Räumen Liveübertragungen angesehen und als der Beschluss dann öffentlich gemacht wurde, flog alles mögliche in Richtung Leinwand :grin


    Egal, ich hab keine Zeit ich muss lernen... aaaaaaaaah


    Aber eines noch für die Gegner vielleicht als kleines Ästchen zum Festklammern:


    310925 Einträge im Moment


    Online- Petition


    Ob sinnvoll oder nicht: Es schadet zumindest nicht!

  • Unsere Kinder sind jetzt 6 und 9 Jahre alt. Wir haben vor 2 Jahren mit Hilfe der Grandma angefangen spezielle Sparvertraege fuer ihr Studium anzulegen. Es ist schwer vorauszusehen wie sich Lebenshaltungskosten und vor allem Studiengebuehren in den naechsten 10 Jahren entwickeln werden. Aber ich rechne mal, dass es pro Kind um die $50.000 kosten wird. Unter der Bedingung, dass sie bei uns im Haus leben (wir haben eine Uni und 2 Colleges in der Stadt). Mit den Sparvertraegen wollen wir so ca. $30.000 pro Kind anschaffen. Den Rest werden sie wohl selber verdienen muessen.


    Meine Schwaegerin-in-spe hat gerade ihr Studium hier in Canada beendet. Sie hat es sehr schnell durchgezogen und hat ein Community College gewaehlt mit niedrigen Studiengebuehren in einer Stadt mit annehmbaren Mietkosten. Sie hat jetzt einen Schuldenberg von $40.000, den sie abtragen will bevor sie dran denkt Kinder zu bekommen. Und das wird dauern ...


    Ich hab uebrigens in Deutschland mein Studium in den 80er Jahren bis auf 200 DM monatliche Unterstuetzung komplett selber finanziert. Einschliesslich eines Auslandsjahres, wo ich neben Vollzeit Studium Teilzeit als Au-Pair gearbeitet hab. Hab dafuer eben alle Semesterferien komplett durchgearbeite und neben dem Studium geputzt. Geaergert hat mich nur dieser Prof, der mir einfach nicht glauben wollte, dass ich zur 9 Uhr Vorleseung jedesmal 5 Minuten zu spaet war, weil ich direkt von der ARbeit und nicht aus dem Bett kam :-( Ich war eben in der Hinsicht eher ein Ausnahmefall. Sollten sich die Studiengebuehren tatsaechlich durchsetzen werden solche Faelle wohl oefter vorkommen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Beatrix : Bekommst Du auch einen guten Job, wenn Du an einem Community college warst?


    Ich sehe es in Mexico, die Kinder in meinem Haus kosten die Eltern an Schulgebühren zwischen 500 (Monte Sinai und Liceo Franco Mexicano), 700 (Deutsche Schule) und 1500 USD (Westhill und Greengates). Für meine älteste Tochter kostet der Kindergarten um die Ecke 400 USD monatlich.


    Eine gute Universität wie das Tec de Monterrey (das mexikanische Pendant zum MIT) mit Kooperation mit einigen Ivy League colleges kommt auf zwischen 1800 und 2000 USD im Monat hin plus der obligatorische Laptop. Allerdings gibt es für gute Schüler aller Altersgruppen Stipendien.


    Wenn Du z.B. mit einem BWL-Studium von einer no name Uni kommst oder gar von der staatlichen UNAM, dann brauchst Du gar nicht auf einen Job in einer grossen Firma hoffen. Die nehmen nur Leute vom ITAM, der Ibero, dem Tec - und von der gleich teuren Anahuac nur, wenn es der Sohn eines Bekannten ist, da diese Uni als Aufbewahrungsort für dumme Söhne und heiratswütige Frauen gilt.


    Hier zahlen auch die Eltern das Studium, da es die Studenten gar nicht schaffen zu arbeiten. Die Unterrichtsstunden beginnen um 7 Uhr und enden oftmals erst um 21 Uhr. Den Stundenplan kann man nicht wählen und die Freistunden gilt es totzuschlagen. Der Uniparkplatz an der Ibero kostet pro Tag 30 pesos (3 USD), das ist beinahe ein Tagesmindestlohn oder ein kleiner Kaffee bei Starbucks.


    Allerdings würden hier nicht einmal der untere Mittelstand (also mit 800 Euro pro Monat als Familieneinkommen) auf die Idee kommen seine Kinder nicht auf die Uni zu schicken. Jemand, der so etwas machen würde, würde als Rabenvater gelten, als jemand, der seinen Kindern die Zukunft verweigert.