Inhalt:
Das Buch ist eine Zweitverwertung kurzer Texte, die Kehlmann zwischen 2006 und 2009 verfasst hat. Ihre Themen kreisen um Literatur. Zum Teil diskutiert Kehlmann das Lebenswerk berühmter Autoren wie Thomas Mann, zum Teil bespricht er einzelne Bücher wie "Puls" von Stephen King. Der dritte Abschnitt des recht dünnen Buches versammelt Reden Kehlmanns, die er anlässlich von Universitätsvorlesungen, einer Preisverleihung und einer Festspieleröffnung verfasst hat. Bei diesen geht es neben Kehlmanns Verhältnis zur Literatur auch um eine Reflexion seines eigenen Werkes.
Meine Meinung:
Ein schönes Büchlein, das man gut an einem ruhigen Sonntag lesen kann. Kehlmann zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht einfach wiederkäut, was in der Komfortzone der allgemeinen Literaturkritik bequem ist, sondern sich eine eigene Meinung erlaubt. Diese ist auch dann vergnüglich zu lesen, wenn man nicht (immer) mit ihr übereinstimmt.
Ich finde solche Bücher vor allem in den Passagen spannend, in denen sie persönlich sind. Die wesentlichen Daten aus Shakespeares Leben könnte ich auch und besser in einer Monografie nachlesen, aber wie Shakespeare auf Kehlmann wirkt, erfahre ich nur aus diesem Buch. Und durch welche Tiefen, man möchte sagen: Demütigungen Kehlmann vor seinem Erfolg gegangen ist, lässt einen betroffen schweigen.