Ender in Exile - Orson Scott Card

  • Inhalt:


    Zitat

    Nach den Ereignissen in Ender's Game ist eines klar: Ender Wiggin muss die Erde verlassen. Er hat nicht nur ein Spiel gewonnen, er hat eine ganze Rasse vernichtet und so die Erde gerettet - er ist ein Held. Der Zwölfjährige beschließt, seine Heimatwelt zu verlassen. Begleitet wird er auf seiner langen relativistischen Reise von seiner Schwester Valentine und dem was einmal die künstliche Intelligenz Jane werden sollte. Die Geschichte der Jahre die nun folgten, ist nie erzählt worden - bis zum heutigen Tag...


    Meinung:


    Obwohl dieser Band als (bisher) letzter erschienen ist, ist er zeitlich nach "Das große Spiel" einzuordnen, also als zweiter Band der Ender-Serie. Ender hat die Bugger besiegt, wird von vielen als Held gefeiert ... und doch kann er nicht zur Erde zurückkehren, denn dort würde er zum Spielball anderer Mächte werden oder in die Gefahr laufen, getötet zu werden. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu neuen Welten aufzubrechen, um dort sein Glück zu finden und zu versuchen mit der eigenen Schuld leben zu können. Ender bezweifelt, dass die Bugger sich so grundlos ihrem eigenen Auslöschen ergeben haben...


    Dieses Thema der Schuld ist eines der Hauptthemen des Buches, einerseits das

    Auslöschen der Bugger, andererseits der Mord zweier Jungen als Selbstverteidigung. Ist Ender ein Killer? Wird er jeden töten, der ihn angreift?


    Der eigentliche (geplante) Aufhänger des Buches ist aber die Begegnung von Ender mit einem der Kinder von Petra und Bean auf dem Planeten Ganges. Letztendlich wird dieser in 2 Kapiteln abgehandelt und das ist auch der Punkt, der mich an diesem Buch etwas gestört hat: Ender reist hin, nach 2 Kapiteln ist alles erledigt und es geht weiter. Diesbezüglich haben mir die Folgebände mit weit komplexeren Problemen wesentlich besser gefallen, wo Ender tatsächlich Ender sein muss, um die Probleme und Fragen zu lösen, die sich ihm entgegen stellen.


    Dieses nachträgliche Einfügen des Buches hat dem Autor -wie er selbst im Nachwort schreibt- einiges Kopfzerbrechen eingebracht, da natürlich alles mit den restlichen Bänden zusammenpassen muss. Da dies aber nicht immer möglich war, will er sogar das letzte Kapitel des ersten Bandes nochmal neu schreiben - allerdings nur mit minimalen Änderungen. Durch die relativistischen Zeiteffekte erfährt man außerdem in diesem Band auch etwas über einige offene Fäden der Shadow-Serie.


    Da ursprünglich zwischen dem ersten und zweiten Band ein Zeitsprung von ca. 30.000 Jahren war, ist nach diesem Band jedenfalls noch viel Platz für weitere Reisen von Ender. :-)


    Von mir gibt's 9 Punkte. Es war toll und unterhaltsam wieder ein Ender-Buch zu lesen, aber der obige Kritikpunkt gibt einen Punkt Abzug.


    Edit: Eine deutsche Übersetzung gibt es noch nicht. Leider ist zur Zeit auch nicht zu vermuten, dass es eine solche geben wird...

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

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